Beide deutsche Hammerwerfer schaffen das Finale
In den vergangenen vier Jahren fanden die Hammerwurf-Finals der Männer bei großen internationalen Meisterschaften stets ohne deutsche Beteiligung statt. In Athen sind nun gleich zwei Deutsche dabei. Sowohl Karsten Kobs, Weltmeister des Jahres 1999, als auch sein Leverkusener Vereinskollege Markus Esser haben sich für die Runde der besten Zwölf qualifiziert.
Markus Esser ist bei seinen zweiten Olympischen Spielen dabei - und steht erstmals im Finale. (Foto: Klaue)
Beide verfehlten zwar die Qualifikationsweite von 78,00 Metern, kamen aber trotzdem weiter. Esser als Sechster (77,49 m), Kobs als Zwölfter (76,69 m) der Qualifikation. Da Esser in der ersten Gruppe geworfen hatte, musste er aber eine Weile zittern, bis sein Weiterkommen feststand: "Ich hoffe, dass mir etliche Leute jetzt die Daumen halten. Bevor nicht der letzte Hammer eingeschlagen ist, wage ich keine Prognose, ob es fürs Finale reicht", meinte der 24-jährige Sportsoldat im Fernsehinterview direkt im Anschluss an seinen Wettkampf. Noch viel mehr zittern musste aber Karsten Kobs. Denn nachdem sein erster Wurf auf 76,69 Meter geflogen war, produzierte er zwei Ungültige und ihm blieb nichts als die Hoffnung, dass kein Konkurrent mehr weiter wirft. "Ich habe schon gedacht, Mann jetzt wirst du Dreizehnter", meinte er sichtlich aufgewühlt, nachdem alles vorbei war. "Als der Erste nach einem lockeren Wurf so weit geflogen war, wollte ich Druck machen. Doch anders als erwartet war der Ring sehr, sehr schnell. Deshalb sind die beiden Würfe ungültig gewesen. Jetzt muss ich im Finale alles probieren."
Ziólkowski wird Olympiasieg nicht wiederholen können
Seine Rolle als Favorit untermauert hat Weltmeister Ivan Tikhon. Der weißrussische Weltjahresbeste (84,24 m) kam mit 80,78 Metern als einziger neben dem Ungarn Krisztián Pars über die 80-Meter-Marke. Insgesamt überboten nur fünf Werfer die Qualifikationsweite von 78 Metern, darunter mit dem Japaner Koji Murofushi (79,55 m) und dem ungarischen Europameister Adrian Annus auch zwei weitere Favoriten.
Dagegen konnte Szymon Ziólkowski, Olympiasieger von Sydney, seine Form nicht mehr rechtzeitig verbessern und schied mit 76,17 Metern aus. Nach dem bisherigen Verlauf der Saison ist das indes keine Überraschung mehr. Auch der Finne Olli-Pekka Karjalainen, Dritter der Weltjahresbestenliste 2004, blieb mit 76,11 Metern auf der Strecke.
Olympische Leichtathletik in Athen auf leichtathletik.de:
Kompakt | News | Ergebnisse | DLV-Team | Gewinnspiel