Beide DLV-Zehnkämpfer in den Top-Ten
Sowohl der Berliner André Niklaus als auch Michael Schrader vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen haben am Freitag den Sprung unter die Top-Ten des Olympia-Zehnkampfs geschafft. André Niklaus wurde in Peking (China) mit 8.220 Punkten Achter, Michael Schrader landete mit 8.194 Punkten auf dem zehnten Platz. Überlegener Sieger war der US-Amerikaner Bryan Clay (8.791 Punkte).
Zum dritten Mal in seiner noch jungen Karriere übertraf Michael Schrader (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) die 8.000-Punkte-Marke und wurde mit 8.194 Punkten gleich Zehnter bei Olympischen Spielen. Am zweiten Wettkampftag überzeugte der 21-Jährige vor allem im Speerwurf, wo er erstmals mit 60,27 Metern die 60-Meter-Marke übertraf. Mutig ging er die abschließenden 1.500 Meter an und lief einsam an der Spitze seines Laufs.„War das wieder eine Quälerei“, stellte André Niklaus nach dem Zehnkampf fest, fasste aber auch zusammen, dass es zum Beispiel im Weitsprung, Kugelstoßen und Speerwerfen nicht so gut geklappt hatte. „Im Winter muss ich auf jeden Fall technisch mehr arbeiten.“ Sein Fazit seiner Olympia-Premiere fiel gemischt aus: „Eine neue Bestleistung war das Ziel, das habe ich nicht geschafft. Aber ich bin wieder bester Deutscher und habe gezeigt, dass ich kämpfen kann.“
Bessere Stimmung in Berlin
Vor allem mit 5,20 Metern im Stabhochsprung überzeugte der ehemalige Hallen-Weltmeister. Im nächsten Jahr stehen die Weltmeisterschaften in seiner Heimatstadt an. „Ich habe schon überlegt, ob ich mit der U-Bahn hinfahre“, ulkte er. „Die Stimmung wird dort auf jeden Fall besser sein als hier in Peking.“
Überlegener Sieger war der US-Amerikaner Bryan Clay. Mit einem schlechten 1.500-Meter-Lauf (5:06,59 min) verschenkte der WM-Zweite allerdings die Chance auf eine neue Bestleistung. Besonders mit schnellen 13,93 Sekunden über 110 Meter Hürden hatte der 28 Jahre alte Hallen-Weltmeister am zweiten Tag überzeugt und zwischenzeitlich sogar die Chance gehabt, als dritter Zehnkämpfer in der Geschichte 9.000 Punkte zu erreichen.
Silber hart umkämpft
Hart war der Kampf um Silber. Mit 7.790 Punkten und gerade einmal 13 Zählern Vorsprung auf den Kubaner Leonel Suarez und den Russen Aleksandr Pogorelov war der Weißrusse Andrei Krauchanka auf die abschließenden 1.500 Meter gegangen. Dort setzte sich der Kubaner, der als bester 1.500-Meter-Läufer der drei Kontrahenten gilt, zunächst an die Spitze, wurde vom Rest des Feldes aber wieder eingeholt.
200 Meter vor dem Ziel zog Leonel Suarez erneut an, musste auf der Zielgeraden Andrei Krauchanka aber erneut vorbeiziehen lassen. Der Weißrusse erkämpfte sich mit 8.551 Punkten die Silbermedaille, während der erst 20 Jahre alte Leonel Suarez mit 8.527 Zählern einen neuen Landesrekord aufstellte und als Dritter die erste Olympische Zehnkampfmedaille für sein Land gewann.
Titelverteidiger Roman Sebrle (Tschechische Republik), der in diesem Jahr durch viele Verletzungen ausgebremst worden war, wurde mit 8.241 Punkten Sechster. Der US-Amerikaner Trey Hardee, der nach dem ersten Tag noch aussichtsreich gelegen hatte, war nach einem „Salto Nullo“ aus dem Medaillenrennen und gab den Wettkampf auf.
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