| Hallen-EM 2017

Belgrad Tag 1: DLV-Frauen in den Vorrunden

Bei der Hallen-EM im serbischen Belgrad ist das Finale das erste Ziel der DLV-Athleten. Dafür gilt es Qualifikationen und Vorläufe zu überstehen. Wie haben sich die DLV-Frauen in den Vorentscheidungen am Freitag geschlagen?
Christian Fuchs / Jan-Henner Reitze

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400 Meter Vorläufe

Lara Hoffmann kämpft sich auf der Innenbahn eine Runde weiter

Auf dem Papier deutete sich schon an: In ihrem Vorlauf kämpft Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) mit der Niederländerin Lisanne De Witte um Rang zwei, der direkt ins Halbfinale führte. Und so kam es auch.

Die Weltmeisterin über 400 Meter Hürden Zuzana Hejnova (Tschechische Republik) machte von der Spitze weg das Rennen und gewann (53,26 sec). Dahinter tat die DLV-Athleten alles, um sich nach der ersten Runde als Zweite einzuordnen, und bog auf die Innenbahn ein. Lisanne de Witte hatte es ebenfalls auf diese Position abgesehen und blieb Schulter an Schulter mit Lara Hoffmann auf der Bahn zwei. So ging es durch die Schlussrunde. Hinten raus konnte sich die Niederländerin knapp durchsetzen (53,61 sec). Die Deutsche musste auf ihre Zeit (53,65 sec) hoffen und nach kurzem Zittern war klar: Es reicht für eine Position unter den sechs Zeitschnellsten, die ebenfalls in die nächste Runde am Nachmittag zogen.

Auch die weiteren Favoritinnen auf Gold sind im Sommer über die Langhürden unterwegs und hatten keine Probleme in ihren Vorläufen: Lea Sprunger (Schweiz; 52,55 sec) lief die schnellste Zeit aller Rennen, die Britin Eilidh Doyle kam als Siegerin ihres Laufes nach 53,28 Sekunden ins Ziel. Im Gerangel um die Führungsposition nach der ersten Runde im fünften Vorlauf kam die Tschechin Denisa Rosolova unsanft zu Fall, blieb liegen und musste auf der Trage aus der Halle gebracht werden.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Lara Hoffmann (LT DSHS Köln)
Ich bin enttäuscht. Ich weiß nicht, was da los war. Ich habe mich beim Aufwärmen eigentlich ganz gut gefühlt. Vorher war auch alles in Ordnung. Ich habe mich an die Uhrzeit angepasst. Ich wurde ein bisschen bedrängt. Sie [Lisanne de Witte] hat versucht mich rauszuschieben ins Innenfeld. Es war also kein freies Laufen. Aber dass so eine Zeit dabei herauskommt, da weiß ich nicht, woran das lag.

400 Meter Halbfinale

Lara Hoffmann steigert sich gegenüber dem Vorlauf

Das Halbfinale war für Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) nach dem Vorlauf am Vormittag das zweite Rennen innerhalb eines Tages. Im Vergleich konnte die Deutsche Hallenmeisterin freier laufen und war beim Einbiegen auf die Innenbahn nicht in Positionskämpfe verwickelt. Das half, damit am Ende auch eine bessere Zeit rauskam als am Morgen. In 53,43 Sekunden konnte sich die 25-Jährige gegenüber ihrer Zeit aus der ersten Runde um zwei Zehntel steigern und wurde Dritte. Fürs Finale reichte es in der Endabrechnung aber nicht. Das Rennen gewann die Französin Floria Guei (52,20 sec).

Mit Lea Sprunger (Schweiz; 52,17 sec) und Zuzana Hejnova (Tschechische Republik; 52,74 sec) gewannen die Athletinnen die beiden anderen Halbfinals, von denen im Finale ein Duell um Gold erwartet wird. Ins Finale zogen alle Athletinnen ein, die unter 53 Sekunden blieben.

STIMME ZUM WETTKAMPF


Lara Hoffmann (LT DSHS Köln):
Das Rennen war besser als heute Morgen. Im Nachhinein war es auch im Vorlauf nicht so schlimm, es war nur ein übles Gerangel. Jetzt war es nicht so, ich habe direkt Druck gemacht nach der ersten Runde. Das hat mich auch ein bisschen gerettet. Vor der letzten Kurve bin ich ein bisschen ausgebremst worden. Hinten raus konnte ich wieder gut machen. Die Zeit war immer noch nicht so toll. Ich hätte gerne meine Bestleistung aus Leipzig bestätigt. Das ist schade. Aber mit dem Halbfinale kann ich trotzdem ganz gut leben.

1.500 Meter Vorläufe

Konstanze Klosterhalfen wird für Tempoarbeit belohnt

Als Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) im ersten Vorlauf unterwegs war, schlug der Lärmpegel in der Kombank-Arena erstmals so richtig nach oben aus. Das lag am starken Rennen der Serbin Amela Terzic, die mit Landesrekord (4:10,35 min) hinter Laura Muir (Großbritannien; 4:10,28 min) sicher ins Finale am Samstag (19:45 Uhr) einzog. Nur ganz knapp hinter diesem Duo lief Konstanze Klosterhalfen in 4:10,37 Minuten  als Dritte durchs Ziel. Zu wenig für ein großes „Q“, das nur für zwei Athletinnen pro Lauf reserviert war, aber genug um über die Zeit weiterzukommen.

Am vergleichsweise hohen Tempo des Rennes hatte die Deutsche U23-Rekordlerin ihren Anteil. Sie hielt sich immer im Bereich der Spitze auf und ergriff in der Schlussphase des Rennes die Initiative. Damit hielt sich die 20-Jährige aus Rangeleien heraus und lieferte insgesamt eine taktisch kluge Vorstellung.

Den zweiten Vorlauf entschied die in Eritrea geborene Meraf Bahta (Schweden; 4:12,39 min) für sich, den dritten die Polin Sofia Ennaoui (4:11,91 min). Beide Siegerinnen waren damit langsamer als die DLV-Athletin.

STIMME ZUM WETTKMAPF

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich hatte es mit meinem Trainer so abgesprochen, deshalb bin ich eigentlich ganz zufrieden. Die erste Runde war ziemlich schnell. Das war gut, dass jemand Tempo gemacht hat. Aber dann sind wir schon langsamer geworden und ich bin nach vorne. Ich laufe lieber meinen Schritt. Dann war zu erwarten, dass es am Ende ziemlich schnell wird. Ich konnte aber noch relativ gut mithalten.

3.000 Meter Vorläufe

Alina Reh und Hanna Klein laufen ins Finale

Die deutschen Langstrecklerinnen versteckten sich in der Kombank Arena nicht und zogen beide in das Finale weiter. Hanna Klein lief in ihrem Vorlauf ein taktisch kluges Rennen. Die Schorndorferin hielt sich lange Zeit in einer Lauerposition und schob sich sechs Runden vor Schluss sogar an die Spitze. Diese Führung hielt sie zwei Runden lang, ehe die Niederländerin Maureen Koster das Kommando übernahm.
   
In der entscheidenden Phase kämpften noch fünf Läuferinnen um vier Plätze, die das direkte Weiterkommen bedeuteten. Aus diesem Quintett erwies sich in der Schlussphase Maureen Koster (8:57,52 min) als die Stärkste, gefolgt von der Britin Eilish McColgan (8:57,85 min) und der Italienerin Giulia Viola (8:57,86 min). Hanna Klein fightete aber auch auf der letzten Runde frech mit und musste erst auf der Zielgeraden noch die Spanierin Nuria Fernandez (8:58,20 min) vorbeiziehen lassen, so dass sie am Ende in 8:58,45 Minuten auf Rang fünf landete.

Im zweiten Vorlauf sah sich die Ulmerin Alina Reh der Top-Favoritin Laura Muir gegenüber. Davor zeigte die 19-Jährige aber keinen Respekt, sondern setzte sich bereits früh an die Spitze, um für das Tempo zu sorgen. Und das war nach 1.000 Metern in 3:00,41 Minuten mehr als zwei Sekunden schneller als im ersten Rennen. Sechs Runden vor Schluss änderte sich das Bild. Die ebenfalls hoch einzuschätzende Türkin Yasemin Can und die Britin Stephanie Twell ging nach vorne. Die zweifache Europameisterin Yasemin Can (8:52,33 min) lief an der Spitze ein einsames Rennen, während Alina Reh wieder zur Britin Stephanie Twell aufschloss und den Kampf um Platz zwei aufnahm.

Auf der letzten Runde wurden dann die Karten noch ein wenig gemischt, Steph Twell hielt Alina Reh in Schach und die Schwedin Charlotta Fougberg (8:55,23 min) zog noch an der 19- jährigen Deutschen vorbei. Diese wurde in 8:55,23 Minuten Vierte vor einer Laura Muir (8:55,56 min), die angesichts des Doppelstarts über 1.500 und 3.000 Meter kein Körnchen zu viel verpulverte. Alina Reh zog direkt ins Finale weiter, als eine der vier Zeitschnellsten schaffte es auch Hanna Klein in die Runde der besten Zwölf

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Alina Reh (SSV Ulm 1846):
Ich habe mir den ersten Lauf angeschaut und gesehen: Die Siegerzeit war 8:58. Da wusste ich: Wenn ich unter dieser Zeit bleibe und eine Gegnerin meines Laufes hinter mir lasse, bin ich im Finale. Daran hat sich meine Taktik orientiert. Ich muss noch besser lernen, in der Kurve zu laufen. Da ich das noch nicht so gut kann, laufe ich lieber vorne. Da konnte ich meinen Schritt ziehen. Ich freue mich aufs Finale und kann nichts mehr verlieren. Das war mein großes Ziel. Ich schaue was geht und wie lange ich mitschwimmen kann. Zwölf sind dabei, wenn ich unter die Top Ten komme, wäre das super.

Hannah Klein (SG Schorndorf 1846):
Wir sind sehr langsam losgelaufen. Nach der ersten Runde hat die Italienerin das Tempo verschärft. Das war gut. Auf den letzten 1.200 Metern wollte ich noch ein bisschen was drauflegen. Ich bin nach vorne gegangen und es war der richtige Moment. Ich habe mich gut gefühlt und gespürt, dass ich nochmal anziehen kann. Leider bin ich im Schlussspurt etwas fest geworden, als ich gemerkt habe, da kommt noch eine. Ich war nicht so locker, wie es sein sollte. Aber ich kann mir nichts vorwerfen. Ich bin bis auf eine Sekunde an meine Bestleistung rangelaufen und ich bin mutig gelaufen. Das Finale ist der Lohn für meinen Einsatz. Ich habe versucht, das Rennen mit zu bestimmen. Das hat mir Selbstbewusstsein gegeben.
 

60 Meter Hürden Vorläufe

Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder gleich unter acht Sekunden

Die drei deutschen Hürdensprinterinnen hinterließen in den Vorläufen einen souveränen Eindruck. Das Trio zog komplett in das Halbfinale weiter. Die Mannheimerin Ricarda Lobe holte sich im ersten von vier Vorläufen in 8,07 Sekunden einen sicheren zweiten Platz hinter der Norwegerin Isabelle Pedersen (8,00 sec).

Europas schnellste Hürdensprinterin der Hallensaison Pamela Dutkiewicz wurde zunächst durch einen Fehlstart von Reeta Hurske (Finnland) und dann durch einen Doppel-Fehlstart der Österreicherin Stephanie Bendrat und der Schwedin Elin Westerlund gebremst. Nur vier Athletinnen gingen schließlich in diesen Vorlauf – von denen mit Anne Zagré (Belgien) eine weitere später nachträglich wegen Fehlstarts disqualifiziert wurde. Für Verunsicherung sorgte das bei der Wattenscheiderin keineswegs: Pamela Dutkiewicz spulte ihr Programm in beeindruckend lockerer Manier ab und zeigte in 7,86 Sekunden einen starken Lauf. Aber auch die Niederländerin Nadine Visser brachte sich mit einer Bestzeit von 7,92 Sekunden ins Gespräch.

Europameisterin Cindy Roleder machte schließlich das deutsche Trio für das Halbfinale perfekt. Die Hallenserin, ebenfalls Medaillenanwärterin, hinterließ einen starken Eindruck. In 7,98  Sekunden distanzierte sie ihre Konkurrenz um die Hallen-Weltrekordlerin Susanna Kallur (8,13 sec) deutlich. Der vierte und letzte Vorlauf ging an die weißrussische Titelverteidigerin Alina Talay (7,94 sec).

Im Quervergleich aller Vorläufe bot Pamela Dutkiewicz die klar schnellste Zeit an. Es war auch die zweitschnellste Zeit ihrer Laufbahn.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01):
Dreimal für ein Rennen bin ich noch nie in den Startblock gegangen. Ich wusste, dass ich keinen Fehlstart gemacht habe, trotzdem bibbert man. Gestern beim Starttraining habe ich zugeschaut und der Starter hat mehrmals zurückgeschossen, obwohl es für mich eindeutig kein Fehlstart war. Ich glaube, man muss hier sehr vorsichtig sein und die Position halten. Das Rennen habe ich dann kontrolliert gemacht, so weit das beim Hürdenlaufen möglich ist. Die Zeit ist dafür echt gut. Unsere Rennen sind komplett über den Tag verteilt, 12:45, 16:30 und 20:00 Uhr. Das ist eine Herausforderung. Man sitzt dann doch den ganzen Tag in der Halle. Wir haben zum Glück organisiert bekommen, dass uns etwas zum Mittagessen her gefahren wird. Dann heißt es, Ruhe finden und sich wieder neu zu konzentrieren.

Cindy Roleder (SV Halle):
Ich bin mit meinem Lauf ganz zufrieden. Ich bin ein wenig auf Sicherheit gelaufen, weil ich vorher gesehen habe, dass es so viele Fehlstarts gab. Ich hoffe, dass nicht die Falschen rausfliegen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wirklich so viele Athletinnen zu früh aus den Blöcken gegangen sind. Deshalb habe ich auf Sicherheit gesetzt. Das ist aber eigentlich nicht Sinn und Zweck der Sache. Im Finale geht es volle Kanne und dann ist es schwierig mit Sicherheit.

Ricarda Lobe (MTG Mannheim):

Für mich war es etwas ungewohnt, dass wir uns früh ausziehen und schon in Wettkampf-Klamotten auf die Bahn gehen mussten. Ins Rennen bin ich nicht so gut reingekommen. Es war etwas holperig, hinten raus aber gut. Ich habe die 8,07 Sekunden gerettet. Ich habe die Abläufe jetzt kennen gelernt und möchte den Start besser erwischen. Die Bahn ist gut.

60 Meter Hürden Halbfinale

Starkes DLV-Trio zieht weiter ins Finale

Die deutschen Hürdensprinterinnen blieben auch im Halbfinale voll auf Kurs. Das Trio zog komplett in die Runde der besten Acht weiter.

Zunächst überzeugte die Mannheimerin Ricarda Lobe in 8,00 Sekunden als Dritte ihres Semifinals hinter Titelverteidigerin Alina Talay (Weißrussland; 7,86 sec) und der Ukrainerin Hanna Plotitsyna (7,92 sec).   

Die beiden deutschen Medaillenkandidatinnen trafen im zweiten Halbfinale direkt aufeinander. Aber auch Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder gaben sich auf dem Schwingboden keine Blöße und buchten eines der vier pro Lauf zu vergebenden Finaltickets.

Europameisterin Cindy Roleder (SV Halle) war es, die den Lauf in 7,89 Sekunden gewann – dicht gefolgt von der zwei Bahnen daneben laufenden Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz (7,92 sec).
 

Hochsprung Qualifikation

Jossie Graumann schafft den Sprung in das Finale

Die Berlinerin Jossie Graumann hat ihre Chance in der riesigen Kombank Arena beim Schopf gepackt. Die Deutsche Vize-Hallenmeisterin nahm alle Höhen einschließlich der 1,86 Meter im ersten Versuch und dann die 1,90 Meter im zweiten Anlauf. Das reichte für einen vierten Platz in der Ausscheidung.

Vor ihr reihten sich nur Olympiasiegerin Ruth Beitia (Spanien), die Kroatin Ana Simic und die Britin Morgan Lake (alle 1,90 m im ersten Versuch) ein.

Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) landete mit 1,86 Metern nach einem Fehlversuch bei 1,81 Metern auf Platz 16 und blieb damit auf der Strecke. 

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Jossie Graumann (LG Nord Berlin):Ich bin gut in Belgrad angekommen, habe vor dem Wettkampf noch einen Auftakt gemacht. Es ist eine riesen Halle, und mir sogar ein bisschen zu laut. Anlauftechnisch hat mir mein Wettkampf noch nicht so gut gefallen. Ansonsten hat alles gepasst. Ich hatte darauf gehofft, eine 90er-Höhe zu springen und insgeheim auch, dass die dann fürs Finale reicht. Das ist aufgegangen. Jetzt suche ich erst einmal meine Mama und wir verbringen einen schönen Abend. Im Finale möchte ich dann entspannt und befreit springen. Eine 90 möchte ich gerne springen. Für mich wird es aber auch das erste Finale mit einer wahrscheinlich hohen Einstiegshöhe sein. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart):Es waren Kleinigkeiten, die heute nicht gepasst habe. Ich muss auch ehrlich sagen, ich habe mich nicht so gut gefühlt. Ich war im Anlauf nicht selbstsicher. Ich hatte vier schlechte Wettkämpfe und einen guten in diesem Winter. Ich kann das abhaken. Ich weiß, woran es lag. Es stehen zwei Trainingslager an, in denen ich hart arbeiten werde. Dann möchte ich die Leistung zeigen, die ich letztes Jahr gezeigt habe. Ich bin optimistisch, dass ich wieder angreifen kann.

Dreisprung Qualifikation

Jenny Elbe und Kristin Gierisch bestimmen die Quali

Das war ein Wort der deutschen Dreispringerinnen: Die Dresdnerin Jenny Elbe und die Chemnitzerin Kristin Gierisch fanden sich in der Qualifikation sehr gut zurecht und markierten die beiden besten Weiten.

Die Deutsche Hallenmeisterin Jenny Elbe durfte sich nicht nur über Platz eins, sondern auch über eine neue persönliche Hallen-Bestleistung (bisher 14,15 m) von 14,27 Metern freuen. Mit 14,26 Metern fehlte Kristin Gierisch nur ein Zentimeter zur Teamkollegin. Beide erzielten die beste Weite im zweiten Durchgang.

Fünf weitere Dreispringerinnen übertrafen die 14 Meter, was ein spannendes Finale verspricht. Nicht dort mit dabei sein wird Neele Eckhardt (LG Göttingen), die sich mit 13,22 Metern aus dem ersten Versuch und Platz 18 zufrieden geben musste.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Jenny Elbe (Dresdner SC 1898):
Qualifikation überstanden, das ist der erste Schritt. Der Schwingboden hier ist extrem, ich kenne eine solche Anlage von der Hallen-EM in Prag, da war es aber nicht so stark. Ich habe die Herausforderung gemeistert, damit klar zu kommen. Mein zweiter Sprung hat sich nicht angefühlt wie 14,27 Meter. Ich war von der Weite überrascht. Manche Favoriten geben in der Qualifikation noch nicht alles. Deshalb gilt: Quali ist Quali und Finale ist Finale. Und dann springen sie auf einmal einen halben Meter weiter. Ich gehe easy ans Finale.

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz):
Nach meiner bisher verkorksten Saison bin ich sehr zufrieden. Schade, dass der erste Versuch ungültig war. Ich glaube, der hätte auch schon gereicht. Dann habe ich mir gezeigt, dass ich es kann. Das ist wichtig zu wissen. In den letzten Qualifikationen habe ich immer drei Versuche gebraucht. Heute bin ich gleich gut reingekommen. Darüber bin ich froh. Mit dem Schwingboden komme ich gut zurecht. Der kommt mir entgegen und hilft mir. Die Saison war so schwierig, dass ich fürs Finale keine Erwartungen auftürmen möchte. Ich lasse es auf mich zukommen.

Neele Eckhardt (LG Göttingen):
Ich war fit, die Vorbereitung war nach meinen Problemen in Leipzig und Grippe nicht optimal. Ich konnte nicht so viel trainieren. Heute hatte ich aber vor allem Probleme, die technischen Feinheiten des Dreisprungs mit dem Schwingboden zu vereinen. Charles [Friedek] hat mir gesagt, dass ich nicht flach genug aufsetze und das Knie dadurch einknickt. Das habe ich nicht in den Griff bekommen. Daraus möchte ich lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Für den Sommer sind 14 Meter das erste Ziel. Ich habe schon gezeigt, dass ich diese Weite schaffen kann.

Kugelstoßen Qualifikation

Claudine Vita packt Bestleistung aus

Trotz Weltklasse-Leistungen im Diskuswerfen fanden in den Jahren 2015 und 2016 die WM in Peking (China) und Olympia in Rio de Janeiro (Brasilien) ohne Claudine Vita (SC Neubrandenburg) statt - die nationale Konkurrenz war einfach noch stärker. Dass die U20-Europameisterin im Diskuswerfen auch Kugelstoßen kann, hat sie schon mehrfach bewiesen und sich in dieser Disziplin in diesem Winter erstmals für eine große Meisterschaft der Aktiven qualifiziert. Diese Chance nutzte sie. In der Qualifikation von Belgrad haute die 20-Jährige im zweiten Versuch mit 17,83 Metern eine Bestleistung raus und zog damit sicher ins Finale ein. In der Endabrechnung waren mit der Favoritin Anita Marton (Ungarn; 18,44 m) und Aliona Dubitskaya (Weißrussland; 18,13 m) sogar nur zwei Athletinnen besser.

Keinen Versuch nach ihrem Geschmack erwischte Alina Kenzel (VfL Waiblingen), die sich mit 16,97 Metern zufrieden geben musste. In fünf ihrer sechs Wettkämpfe des Winters vor Belgrad hatte sie die 17 Meter überboten. Fürs Weiterkommen wäre allerdings ein Stoß im Bereich der Bestleistung (17,68 m) nötig gewesen. Als Achte erreichte die Polin Paulina Guba mit einer Weite von 17,62 Metern das Finale am Nachmittag (17:35 Uhr).

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Claudine Vita (SC Neubrandenburg):
Ich bin zufrieden mit dem Wettkampf. Ich hatte im ersten Versuch 16 Meter gestoßen, was nicht gut war. Aber ich wusste, dass ich in einer guten Verfassung bin und etwas draufhabe. Meine Trainerin hat auch zu mir gesagt: Es ist egal, wenn der erste verkorkst ist, man hat drei Versuche. Zwei haben dann gereicht. Ich bin froh, dass ich zeigen konnte, dass ich eine gute Form habe zur Zeit. Das Training lief die letzten eineinhalb Wochen gut. Ich habe auch gemerkt, dass ich mich körperlich fit fühle. Leipzig war ein Blackout, den musste ich schnell abhaken. Ich bin froh, dass ich zumindest in der Quali zeigen konnte, dass die Form da ist. Ich bin froh und glücklich, dass ich jetzt schon unter den ersten Acht bin. Ich hoffe, ich kann im Finale noch einen draufsetzen. Ich kann den Wettkampf ganz locker bestreiten. Man hat gesehen, dass es ein enges Feld ist. Deshalb denke ich, dass es im Finale wirklich offen ist, wer vorne mitmischen wird.

Alina Kenzel (VfL Waiblingen):
Es war leider nicht so optimal. Es hat mir aber Spaß gemacht und ich konnte meine Erfahrungen sammeln und habe jetzt gesehen, wie es ist, bei den Großen mitzustoßen. Ich bin dankbar dafür, dass ich mitgenommen wurde und die Chance erhalten habe hier zu starten.
 

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