Ben Johnson kündigt weitere Enthüllungen an
Ex-100-Meter-Sprinter Ben Johnson hat 22 Jahre nach seinem Doping-Fall von Seoul (Südkorea) neue Enthüllungen angekündigt und sich als Opfer einer gezielten Sabotage bezeichnet. "Sie alle werden erkennen, dass ich damals sabotiert worden bin", sagte der 48-jährige Kanadier wenige Monate vor dem Erscheinen seiner Autobiografie "Seoul to Soul" im September. Mehr dürfe er zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten: "Ich könnte viel mehr sagen, aber mein Manager hat mir geraten, das erst zu tun, wenn das Buch auf dem Markt ist."
Im schwarzen Anzug und lilafarbenem Hemd mit dunkler Krawatte nahm Ben Johnson am Donnerstag im New Yorker Stadtteil Harlem (USA) an einem Symposium zum Thema Sport in Jamaika teil. Vor 22 Jahren war der gebürtige Jamaikaner die Hauptfigur im bis heute größten Skandal der olympischen Geschichte gewesen: Am 27. September 1988 flog er beim Dopingtest auf und verlor sein drei Tage zuvor im Jahrhundert-Duell gegen Carl Lewis (USA) gewonnenes 100-Meter-Gold samt Weltrekord (9,79 sec).Sein vor zwei Wochen an Krebs gestorbener damaliger Trainer Charlie Francis habe den Leichtathletik-Weltverband bereits Anfang der 80er Jahre darauf hingewiesen, dass die Athleten aus der damaligen DDR systematisch ihre Leistung manipulierten, erzählte Ben Johnson in New York. Niemand habe auf ihn gehört: "Deshalb hatten wir keine Wahl. Charlie hat gesagt, wenn meine Leute sauber bleiben, ist es kein fairer Wettkampf mehr."
Anabolika habe ihn allerdings nicht schneller gemacht, sagte der Kanadier: "Ich konnte nur im Training ein bisschen härter arbeiten, ein bisschen länger durchhalten." In Seoul sei er dann Opfer einer Verschwörung geworden: "Ich habe heute viele Informationen, die belegen, dass ich damals zu Unrecht verurteilt worden bin. Ich war das Bauernopfer, und das möchte ich der ganzen Welt beweisen."
Material: Sport-Informations-Dienst