Benedikt Hoffmann und Nele Alder-Baerens dominieren 100-Kilometer-DM

Benedikt Hoffmann (TSG 1845 Heilbronn) lief zunächst mit Titelverteidiger André Collet (Aachener TG) im Duett, setzte sich aber bereits vor Ende des ersten Rennviertels allein an die Spitze des mit 74 DM-Startern sehr überschaubaren Feldes. Danach lief er in beeindruckender Manier im Alleingang ein sehr konstantes Rennen bis Kilometer 80, um dann mit einer kleinen Temposteigerung (seine letzte Runde in 19:46 Minuten war die schnellste überhaupt) noch 6:48:15 Stunden und damit die DLV-Norm für den Ultralauf-A-Kader zu erzielen. Damit liegt der Ultraläufer aktuell auf Rang drei der Weltjahresbestenliste 2017.

André Collet verfehlte die Sieben-Stunden-Marke nur knapp, wurde aber trotz Oberschenkel-Beschwerden souverän Vizemeister in 7:02:59 Stunden. Platz drei ging an Benjamin Brade (LG Nord Berlin), der sich kontinuierlich nach vorne arbeitete und mit Bestleistung von 7:31:20 Stunden sehr entspannt ins Ziel kam.

Nele Alder-Baerens wieder Weltspitze

Unangefochten verteidigte Nele Alder-Baerens (Ultrasportclub Marburg) ihren Titel in der Frauenkonkurrenz. Mit 7:35:37 Stunden erzielte sie wiederum eine international herausragende Leistung (derzeit Platz zwei der Weltjahresbestenliste), und das trotz muskulärer Probleme, die sie in den Tagen vor dem Rennen sogar an ihrem Start zweifeln ließen.

Rebecca Walter (LG Nord Berlin) musste zwar bereits ab Kilometer 55 stark kämpfen, tat dies aber und lief in 8:46:49 Stunden zur Vizemeisterschaft. Auf den Plätzen drei und vier folgten zwei 100-Kilometer-Debütantinnen: Sandra Fätsch (TSV 1886 Kandel) holte sich in 9:11:28 Stunden die Bronzemedaille vor Annette Müller (LG Nord Berlin).

Hohe Aussteiger-Quote bei hoher Luftfeuchtigkeit

Trotz angenehmer Temperaturen und überwiegend bedecktem Himmel kamen aber nicht alle mit der hohen Luftfeuchtigkeit zurecht, was zu einer Aussteiger-Quote von rund 30 Prozent führte und das ohnehin kleine DM-Feld auf magere 58 Finisher schrumpfte. Durch die vielen Ausfälle gab es bei den Teamwertungen der Frauen (Sieger LG Nord Berlin) und der Senioren M50+ (Sieger LG Ultralauf) konkurrenzlose Sieger, bei der Wertung Team W50+ überhaupt kein Team.

Dagegen machten die Ausfälle das Rennen um die Männer-Teammedaillen sehr spannend: Nach 50 Kilometern noch klar in Führung, wurde das favorisierte Männer-Team der LG Nord Berlin durch den Ausstieg der zunächst an Platz drei und vier liegenden Frank Merrbach und Niels Bubel noch von den Lokalkonkurrenten der LG Mauerweg abgefangen. Platz drei ging an die LG Ultralauf.

Viel Lob für die schnelle und abwechslungsreiche Strecke sowie die gute Organisation bekamen die lokalen Ausrichter der LG Nord von allen Läufern, und auch auf der etwas beengten Siegerehrung durch DUV-Präsident Günther Weitzer, der die 20 Runden aktiv gut zehn Stunden lang genossen hatte.