Hallentitel hat für Jan Fitschen Priorität
Was wäre Titelverteidiger Jan Fitschen am Wochenende bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund lieber, wenn es über 3.000 Meter zur Sache geht? Platz eins oder die Hallen-WM-Norm? Der Wattenscheider überlegt nicht lange. "Der Titel", lautet seine klare Antwort. Trotzdem könnte es ein schnelles Rennen geben.
Jan Fitschen will zum nächsten Titel eilen (Foto: Chai)
"Vielleicht versuchen es Filmon Ghirmai und ich gemeinsam", grübelte der 26-jährige nach seinem Lauf beim European Indoor Cup in Leipzig am vergangenen Samstag beim Gedanken an die Norm. Bereits in Sachsen hatte Jan Fitschen gehofft, an die vom DLV für Budapest geforderten 7:50 Minuten herankommen zu können.Aber bereits nach rund der Hälfte der Strecke konnte er eine ganz schnelle Zeit vergessen, auch wenn er am Ende in 7:52,21 Minuten immerhin eine Verbesserung seiner Saisonbestzeit erzielte. "Der erste Kilometer war nicht schnell, nach 1.600 Metern war klar, dass es nicht reicht." Dabei traut sich der TVW-Athlet durchaus die Qualifikation für das internationale Highlight der Hallensaison zu. "Ich müsste diese Zeit drauf haben."
"Es sind noch andere dabei"
Am Ende wird am Samstag die Taktik über eine schnelle Zeit und wohl auch den Sieg entscheiden. Der Tübinger Filmon Ghirmai gilt mit einer Saisonbestzeit von 7:55,70 Minuten als Hauptkonkurrent von Jan Fitschen. Dieser warnt allerdings: "Es sind noch andere dabei, wie zum Beispiel Sebastian Hallmann. Man weiß nie, was es für ein Rennen gibt."
Psychologisch liegen alle Vorteile bei Jan Fitschen. Mit der Helmut-Körnig-Halle verbindet er eine ganze Menge. Vor zwei Wochen lief er beim Meeting an gleicher Stelle als bester Deutscher in 7:55,29 Minuten auf die Drei und vor Filmon Ghirmai ein, vor Jahresfrist schlug er dort in einem unvergessenen Rennen Olympiasieger Dieter Baumann.
Keine gute Erinnerung an 2001
Das war ihm 2001, als die Deutschen Hallen-Meisterschaften zuletzt in Dortmund gastierten, nicht gelungen. Vielmehr musste er für seinen zweiten Platz bitter bezahlen. Bei der Hallen-WM war er später nur Zuschauer, weil der in seinem Fall gnadenlose Weltverband IAAF kurzzeitig alle Läufer des Rennens aus dem Verkehr zog, nachdem Dieter Baumann noch international wegen Dopings gesperrt war und sich nur national juristisch seinen Weg in die Titelkämpfe geebnet hatte.
Über solche Dinge braucht sich Jan Fitschen diesmal den Kopf nicht zu zerbrechen. Und vielleicht springt am Ende ja diesmal beides für ihn raus. Der Titel und die Hallen-WM-Norm.
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