Berglauf-EM - Ahmet Arslan zum Vierten
Der Türke Ahmet Arslan sicherte sich am Sonntagmorgen im bulgarischen Sapareva Banya zum vierten Mal in Folge den Titel des Berglauf-Europameisters. Der 24-Jährige gewann dabei die im jährlichen Wechsel zur Austragung kommenden Bergauf- bzw. Bergauf-bergab-Strecken jeweils zweimal und ist somit der aktuell kompletteste Bergläufer Europas. Die beste Platzierung eines Deutschen gelang Fabian Alraun (Laufteam Steigenberger) als Zehnter des Juniorenrennens.
Bei den Frauen setzte sich die vom Start weg führende Französin Marie Laure Demuergues trotz zahlreicher Attacken der italienischen Konkurrentinnen Antonella Confortola und Valentina Belotti überraschend durch. Beide Mannschaftstitel gingen hingegen an Italien, das einmal mehr seine Dominanz im Berglauf-Bereich unterstrich.Das aus nur fünf Läufern bestehende deutsche Team blieb erwartungsgemäß ohne Medaille, schaffte aber dennoch auf dem eher ungeliebten Bergauf-Parcours durch Junior Fabian Alraun (PTSV Rosenheim) auf Rang zehn eine Platzierung unter den "Top 12", die bei den Männern Manuel Stöckert (TSV Ostheim) als 13. um einen Rang verfehlte.
Ahmet Arslan dominiert
"Das ist meine Strecke", gestand Ahmet Arslan im Ziel. Der Türke dominierte wie auch in den Jahren zuvor den Männer-Wettbewerb nach Belieben. Die starken Italiener mit dem dreifachen Bergauf-bergab-Weltmeister Marco de Gasperi und den Zwillingen Martin und Bernard Dematteis setzten zwar vom Start weg auf der 12,2 Kilometer langen Strecke auf ein hohes Tempo, doch schon nach drei Kilometern hatte sich der Champion aus dem türkischen Hochland an die Spitze gesetzt und von diesem Zeitpunkt seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen können.
Im Frühjahr war Ahmet Arslan beim Düsseldorf-Marathon gestartet, hatte aber nach der Hälfte der Strecke wegen muskulärer Probleme aufgeben müssen. Mit gleich vier Läufern unter den ersten Sechs konnten die italienischen Langstreckler die beeindruckende Siegesserie bei Berglauf-Europameisterschaften fortsetzen, denn bei der neunten Austragung gab es auch den neunten Mannschafts-Titel.
DLV-Männer-Team auf Rang neun
Für die deutsche Mannschaft mit den Brüdern Manuel und René Stöckert (beide TSV Ostheim) und Josef Beha (FC Unterkirnach) war gegen die zumeist Bergauf-bergab-Spezialisten wenig auszurichten, dennoch zog sich die DLV-Auswahl mit 91 Punkten als Neunter durchaus achtbar aus der Affäre.
Für die beste Einzelplatzierung sorgte dabei der Deutsche Vizemeister Manuel Stöckert, der sich angesichts des hohen Anfangstempos das Rennen gut eingeteilt hatte und als Dreizehnter eine achtbare Platzierung erreichte. "Mein Handicap war allerdings, dass ich mir wegen der späten Anreise die Strecke nicht mehr anschauen konnte. Dennoch bin ich mit Platz 13 wirklich zufrieden."
Ziemlich enttäuscht schaute zumindest zunächst sein um zwei Jahre jüngerer Brüder René drein, der furios gestartet war und nach einer Runde als Zwölfter gezählt, am Ende allerdings nur 29. wurde. "Das war entschieden zu schnell", bekannte der 20-Jährige in seinem ersten Aktivenjahr im Ziel. Wegen einer Vereinsverpflichtung konnten die Brüder Stöckert erst am Samstagnachmittag nach Sapareva Banya am Rande des Rila-Gebirges (80 km von Sofia entfernt) reisen.
Überraschung bei den Frauen
Das Frauenrennen über 9 Kilometer und 495 Höhenmeter gewann überraschend nicht die erklärte Favoritin Valentina Belotti, die nach der positiven Dopingkontrolle der eigentlichen Siegerin Elisa Desco (Italien) bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Campodolcino (Italien) wohl nachträglich zur Weltmeisterin erklärt werden dürfte. Vom Start weg schlug die Französin Marie Laure Dumergues ein hohes Tempo an, das zunächst nur das Skilanglaufass Antonella Confortola mitzugehen imstande war.
Valentina Belotti lag zumeist fünfzig Meter dahinter, konnte diesen Rückstand aber bis auf zwischenzeitlich drei Sekunden verkürzen. "Ich bin keineswegs enttäuscht, das war ein super Rennen für mich. Auf dem Schlusskilometer habe ich gespürt, dass die Französin zu stark war."
Fabian Alraun guter Zehnter
Bei den Junioren setzte sich wie 2008 in Zell am Harmersbach der Türke Huseyin Pak durch, der dreißig Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Sebahattin Yildirimci und den überraschend starken Belgier Jente Joly hatte. Eine starke Vorstellung gab Junior Fabian Alraun, der als Zehnter die Erwartungen mehr als erfüllte.
"Für mich war dies eine super Strecke, vor allem bergab konnte man es gut laufen lassen." Bei den Juniorinnen verblüffte die Rumänin Denisa Ionela Dragomir mit 45 Sekunden Vorsprung, die die 18-Jährige auf 4,6 Kilometern herausgelaufen hatte.
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