Berglauf-Weltelite in Unterharmersbach
Große Pläne werden im mittleren Schwarzwald Wirklichkeit. Das Berglauf-Grand-Prix-Finale und die Deutschen Meisterschaften stärken die Attraktivität des Harmersbachtales.
Die Berglauf-Weltelite kommt nach Unterharmersbach (Foto: WUS-Media)
Der Zeller Stadtteil Unterharmersbach im Mittelschwarzwald entwickelt sich zum Mekka des Berglaufes in Deutschland. Drei Jahre nach den Deutschen Berglaufmeisterschaften und zwei Jahre nach den Masters-Titelkämpfen des Berglauf-Weltverbandes planen die Verantwortlichen des örtlichen Turnvereins Anfang Oktober einen weiteren Coup.Auf dem Gelände am Kuhhornkopf finden am 8. Oktober das Finale des sechs Wettbewerbe umfassenden Berglauf-Grand-Prix mit den weltbesten Bergläufern und die Deutschen Meisterschaften statt. "Das ist für uns eine besondere Auszeichnung und eine Würdigung unserer Bemühungen um attraktive Berglauf-Veranstaltungen", gestand Ludwig Börsig, der Vorsitzende des TV Unterharmersbach, vor kurzem bei der Programm-Präsentation im Rathaus der Stadt Zell.
Nach Mölten (Italien), Gibraltar, Sauze d'Oulx (Italien), Telfes (Österreich) und Susa (Italien) wird der Stadtteil Unterharmersbach der Schwarzwaldstadt Zell Austragungsort des letzten Wertungslaufes und zugleich Finale des Berglauf-Grand-Prix 2005 der World Mountain Running Association (WMRA) sein.
Auf dem Gegenhang
Im Gegensatz zu früheren Wettbewerben in Unterharmersbach führt diesmal die Strecke nicht hinauf zum Brandenkopf, sondern wird auf dem Gegenhang als Bergauf-Bergab-Parcours angelegt sein. Integriert werden dabei die Deutschen Meisterschaften, die nach zwanzig Jahren Bergauf-Tradition erstmals auf einer auf- und abwärts führenden Strecke ausgetragen werden.
"Der DLV trägt damit den international inzwischen längst gebräuchlichen Gepflogenheiten Rechnung, Meisterschafen im jährlichen Wechsel auf bergaufführenden und bergauf-bergabführenden Strecken durchzuführen", rechtfertigt Wolfgang Münzel, der Berglaufreferent des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die einschneidende Veränderung. "Was liegt näher, als die Meisterschaftspremiere nach Unterharmersbach zu vergeben, das vom Internationalen Leichtathletik-Verband den Status als Permit-Veranstaltung erhalten hat."
Ein Rennen
Nach den Planungen des Veranstalters werden das Grand-Prix-Finale und die Deutschen Meisterschaften in einem Wettbewerb gestartet, so dass die besten deutschen Athleten den internationalen Vergleich haben und als "Nebenprodukt" zugleich auch Grand-Prix-Punkte sammeln können.
Die Männer haben dabei eine Streckenlänge von 11,9 Kilometern bei einer Höhendifferenz von +710 m/ -620 m, die Frauen 9,5 Kilometer und eine Höhendifferenz von +550 m/ -460 m zurückzulegen.
"Die Strecke ist schwer und technisch anspruchsvoll" urteilte Helmut Schiessl, der DM-Titelverteidiger und einziger deutscher Läufer der Weltklasse nach einem ersten Streckentest.
Abenteuerliche Entwicklung
Doch auch für 2006 hat der TV Unterharmersbach schon den Zuschlag für ein internationales Event erhalten. Am 30. April 2006 werden auf der Traditionsstrecke zum Brandenkopf die ersten Masters-Europameisteschaften ausgetragen.
"Es ist schon eine abenteuerliche Entwicklung", gesteht der Zeller Bürgermeister Hans-Martin Moll, "was sich aus einer ursprünglichen Stammtischwette in den zwanziger Jahren entwickelt hat, nämlich eine hochkarätige Veranstaltung mit weltweiter Akzeptanz!"
Die Stadt Zell am Harmersbach ist nicht nur ein maßgeblicher Sponsor der Berglauf-Aktivitäten im Stadtteil Unterharmersbach, sondern stärkt zugleich auch die sportlichen Aktivitäten im touristischen Sinne mit den "Nordic Walking Days" in der Vorwoche.
WMRA-Berglauf-Grand-Prix 2005
Zwischenstand vor dem Finale in Zell-Unterharmersbach -
nach 5 Wettbewerben*
Männer:
1. Jonathan Wyatt (Neuseeland) 300 (3)
2. Antonio Molinari (Italien) 236 (4)
3. Marco Gaiardo (Italien) 226 (4)
4. Robert Krupicka (Tschechien) 219 (4)
5. Vicente Capitan (Spanien) 185 (3)
6. Marco de Gasperi (Italien) 180 (2)
7. Ben Du Bois (Australien) 154 (3)
8. Emanuele Manzi (Italien) 145 (3)
9. Martin Cox (Groß-Britannien) 135 (4)
10. Gerd Frick (Italien) 100 (4)
11. Andy Jones (Groß-Britannien) 82 (2)
12. Helmut Schiessl (Deutschland) 80 (2)
Frauen:
1. Izabela Zatorska (Polen) 245 (3)
2. Vittoria Salvini (Italien) 200 (2)
3. Elisa Desco (Italien) 185 (3)
4. Antonella Confortola (Italien) 130 (2)
5. Pierangela Baronchelli (Italien) 125 (2)
6. Patrizia Rausch (Österreich) 111 (3)
7. Anna Pichrtova (Tschechien) 100 (1)
8. Marion Kapuscinski (Österreich) 94 (3)
9. Anna Frost (Neuseeland) 88 (3)
10. Maribel Martinez (Spanien) 86 (2)
...
16. Stefanie Buss (Deutschland) 60 (1)
* bereits ausgetragene Wertungsläufe: 8. Mai Mölten (Italien), 29. Mai Gibraltar (Großbritannien), 31. Juli Sauze d'Oulx (Italien), 7. August Telfes/ Stubaital (Österreich), 21. August Susa (Italien)