Berhane Adere knackt in Stuttgart den Weltrekord
Die Äthiopierin Berhane Adere brachte beim Sparkassen-Cup in Stuttgart am Samstagabend die Hanns-Martin-Schleyer-Halle zum Kochen. Mit einem neuen Hallen-Weltrekord über 5.000 Meter sorgte die Weltmeisterin in 14:39,29 Minuten für ein Highlight und verbesserte die alte Bestmarke der Rumänin Gabriela Szabo um mehr als acht Sekunden.
Berhane Adere zeigte in Stuttgart ihre ganze Klasse (Foto: Chai)
"Ich wusste, dass ich es schaffen kann, wenn ich alles gebe", sagte sie nach dem Lauf. Dieses Husarenstück gelang ihr mit der Unterstützung der Tempomacherinnen Julia Krevsun (Ukraine) und Alesya Turova (Weißrussland). Für die Deutsche Sabrina Mockenhaupt war diese Pace zu schnell, sie stieg enttäuscht aus.Der zweite angekündigte Weltrekordversuch scheiterte. Allerdings war auch der souveräne Auftritt des jungen Äthiopiers Kenenisa Bekele, für den es der erste Hallenstart überhaupt war, über 3.000 Meter in 7:30,77 Minuten aller Ehren wert. "Bisher habe ich Indoorrennen nur im Fernsehen gesehen, aber jetzt wollte ich es auch selbst einmal versuchen", berichtete er nach seinem gelungenen Einstand.
DLV-Sprinterinnen im Finale geschlagen
Die deutschen Hürdensprinterinnen Juliane Sprenger (8,01 sec) und Nadine Hentschke (8,07 sec) zeigten ihre besten Leistungen im Vorlauf, um später der Jamaikanerin Lacena Golding-Clarke (7,94 sec) den Sieg zu überlassen.
Eine andere ziehen lassen mussten auch die Flachsprinterinnen aus dem DLV-Lager. Die Italienerin Manuela Levorato (7,26 sec) bot ihnen im Finale erfolgreich Paroli, nachdem die österreichische Vorlaufsiegerin Karin Mayr-Krifka (7,25 sec) verletzungsbedingt passen musste. Marion Wagner und Gabi Rockmeier wurden nach 7,33 Sekunden gestoppt. Die Dortmunderin Sina Schielke (7,37 sec) lief als Fünfte ein und war damit nicht zufrieden: "Der Lauf war hinten raus schlecht. Ich bin enttäuscht."
Tobias Unger flott
Im Männer-Sprint über 60 Meter wurde der Brite Jason Gardener mit exzellenten 6,50 Sekunden im Vorlauf und 6,53 Sekunden im Finale seiner Favoritenrolle gerecht. Dort fehlte der Deutsche Tobias Unger, der noch im Vorlauf in 6,62 Sekunden die Hallen-WM-Norm unterboten hatte, weil er noch das 200-Meter-Rennen zu bestreiten hatte. Dort überzeugte der Kornwestheimer in 20,88 Sekunden und analysierte: "Ich hatte mich schon über 60 Meter gut gefühlt. Jetzt möchte ich dieses Leistungsniveau halten, darauf ist mein Training ausgerichtet."
Über 800 Meter verlor nach neun Jahren der einstige deutsche Spitzenläufer Nico Motchebon seinen Meetingrekord an den Kenianer Joseph Mutua (1:44,71 min). War über diese Strecke von den Deutschen in Abstinenz des verletzten Nils Schumann und des noch formschwachen René Herms nichts zu sehen, machte auf der halb so langen Distanz der Saarbrückener Simon Kirch auf sich aufmerksam. Er blieb um drei Hundertstel unter 47 Sekunden. Schneller war nur der Jamaikaner Davian Clarke (46,40 sec).
Deutscher Sieg durch Daniela Rath
Die deutschen Stabhochspringer beugten sich bereits am frühen Abend den ausländischen Konkurrenten Rens Blom (Niederlande) und Giuseppe Gibilisco (Italien), die beide als einzige 5,70 Meter meisterten. Auch die Erfurter Vize-Weltmeisterin Annika Becker (4,50 m) musste dem russischen Trio, das zum Aufeinandertreffen angereist war, die vorderen Ränge überlassen, wobei Weltmeisterin Svetlana Feofanova (4,50 m) etwas schuldig blieb. So war der Weg frei für die Freiluft-Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva (4,68 m). Tatjana Polnova (4,60 m) hatte sich noch dazwischen eingereiht.
Im Hochsprung der Frauen blieben die zwei Meter unerobert. Als einzige versuchte sich die Leverkusenerin Daniela Rath daran. Aber vergeblich. Sie gewann die Konkurrenz letztlich mit 1,96 Metern, die sie im dritten Versuch überquert hatte.
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