Berhane Adere plant neuerlichen Weltrekordversuch
Einmal mehr steht die Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle am Samstag, 29. Januar 2005, im Blickpunkt der Leichtathletik-Freunde: Zwischen 16.15 Uhr und 21.30 Uhr geben sich dort beim 19. Sparkassen-Cup die weltbesten Leichtathletinnen und Leichtathleten ein Stelldichein. Meeting-Direktor Fredy Schäfer garantiert wiederum eine leistungsstarke Parade von zahlreichen Olympiasiegern, Welt- und Europameistern und verspricht: "Wir werden eine absolut starke Besetzung haben."
Berhane Adere soll in Stuttgart wieder für den Höhepunkt sorgen (Foto: Chai)
Die Verhandlungen mit den Athleten beziehungsweise deren Managern sind in vollem Gange, Fredy Schäfers Telefon und Fax stehen kaum still. "Alle pokern noch, aber die Starterfelder deuten sich bereits an", sagt Fredy Schäfer. Ein Knaller wird mit Sicherheit der 3.000-Meter-Lauf der Frauen, in dem Berhane Adere (Äthiopien) einen Angriff auf ihren eigenen Weltrekord plant. Beim Sparkassen-Cup 2002 schraubte sie die Bestleistung auf 8:29,15 Minuten.Doch Fredy Schäfer konfrontiert sie mit starker Konkurrenz. Zum Beispiel mit Elvan Abeylegesse (Türkei), die in der Halle schon 8:35,83 Minuten lief. Oder der Russin Liliya Shobukhova (8:34,85 min) sowie der Britin Joanne Pavey (8:34,55 min). "Denen traue ich durchaus einen neuen Europarekord zu, der mit 8:32,88 Minuten von Gabriela Szabo aus Rumänien gehalten wird", spekuliert der Meeting-Direktor auf ein schnelles Rennen. Davon könnte auch die Deutsche Meisterin und Olympia-Teilnehmerin Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) profitieren.
Schnelle Mittelstreckler
Ein Teil der Weltspitze ist über die Mittel- und Langstrecken der Männer am Start. Die Felder werden von Hochkarätern angeführt. Über 800 Meter zum Beispiel von Joseph Mutua (KEN), der in diesem Jahr im Freien 1:43,35 Minuten lief und mit 1:44,71 Minuten den Sparkassen-Cup-Rekord (gleichzeitig Afrikarekord) hält. Den Sieg streitig machen wollen ihm Youssef Saad Kamel (Bahrain), dessen Bestleistung bei 1:43,11 Minuten steht, oder der Kenianer William Yiampoy (1:43,29 min).
An der Spitze der 1.500-Meter-Liste steht Timothy Too Kiptanui (Kenia), der eine Bestzeit von 3:30,04 Minuten aufweist. Über 3.000 Meter ist James Kwalia (Katar) zu nennen, der mit 7:28,28 Minuten eine schnelle Zeit anzubieten hat.
Fünf starke Weitspringer
Ein "Super-Feld" präsentiert Fredy Schäfer im Weitsprung der Männer. Weltmeister Savante Stringfellow (USA) mit einer Bestleistung von 8,41 Metern, dessen Landsmänner Miguel Pate (8,59 m) und Walter Davis (8,25 m), der Russe Vitaliy Shkurlatov (8,38 m) und der Brite Chris Tomlinson (8,25 m) sind angekündigt. Mit dem Silbermedaillengewinner von Athen, John Moffitt (USA), der bei Olympia 8,47 Meter sprang, steht er in "sehr viel versprechenden" Verhandlungen.
Quasi selbstverständlich läuft Sprinter Tobias Unger bei seinem "Heimspiel" in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und geht über 200 Meter in die Startblöcke. Der gebürtige Wendlinger im Trikot des LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg drang bei den Olympischen Spielen in Athen bekanntlich als einziger Europäer in den 200-Meter-Endlauf vor und wurde Siebter.
Stabhochsprung doppelt
Im Stabhochsprung der Männer tritt mit Tim Lobinger (Köln), Richard Spiegelburg und Lars Börgeling und Danny Ecker (alle Leverkusen) sowie Lokalmatador Fabian Schulze (Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) und Björn Otto (Uerdingen-Dormagen) die komplette deutsche Elite in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle an. Als "Sahnehäubchen" will Fredy Schäfer hier zusätzlich den Olympiasieger von Athen, Tim Mack (USA; 6,01 m), präsentieren, mit dem er noch "pokert".
Rolf Schneider, Leiter Veranstaltungen bei der Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft mbH (SMK), ist angesichts dieser Felder überzeugt: "Das Programm beinhaltet attraktive Wettkämpfe. Besonders die vielen Laufentscheidungen werden beim Publikum für gute Stimmung sorgen." Als absolute Neuerung findet übrigens der Stabhochsprung von Frauen und Männern parallel statt: "Wir werden zwei Anlagen aufbauen und beide Wettbewerbe gleichzeitig abwickeln", erklärt Rolf Schneider.
Fredy Schäfer rechnet bei den Frauen fest mit der Verpflichtung der Russin Svetlana Feofanova, die 2002 beim Sparkassen-Cup einst den inzwischen längst überholten Weltrekord auf 4,71 Meter schraubte.
16 Disziplinen stehen auf dem Programm
In insgesamt 16 Disziplinen – jeweils acht bei den Männern und acht bei den Frauen – dürfen sich die Zuschauer auf packende und spannende Wettkämpfe und attraktive Teilnehmerfelder freuen. Die Männer starten über 60 Meter, 200 Meter, 800 Meter, 1.000 Meter, 1.500 Meter, 3000 Meter, im Weitsprung und im Stabhochsprung; die Frauen messen sich über 60 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 1.500 Meter, 3.000 Meter, 60 Meter Hürden sowie im Weitsprung und im Stabhochsprung.