ISTAF-Hoffnungen für 2004
Das ISTAF als deutsche Golden-League-Station hat ihren Anteil zur Leichtathletik-Saison 2003 am vergangenen Wochenende erfüllt. Nachdem rund 800 Mitarbeiter für eine gelungene Veranstaltung, die von 18.500 Zuschauern besucht wurde, gesorgt haben, richten sich die Blicke in der Bundeshauptstadt nun mehr voraus als zurück.
Gerhard Janetzky war zufrieden (Foto: Chai)
"Ich bin mit der Zuschauerzahl in Anbetracht der Umstände sehr zufrieden", stellt Gerhard Janetzky, Managing Partner, in der Nachschau auf das ISTAF fest. Der wohl von den brütenden Temperaturen gehemmte Tageskassenverkauf verhinderte am Sonntagnachmittag einen ausverkauften Jahn-Sportpark wie bei der freitagabendlichen Premiere im Vorjahr. Am Ende bleibt eine "kleine rote Null", die sich im Rahmen von etwa 50.000 Euro Minus bewegen wird. Positiv beurteilt Gerhard Janetzky die Übertragung im ZDF: "Das war eine super Präsentation, Wolf-Dieter Poschmann hat einen hervorragenden Job gemacht." Bis zu 1,8 Millionen Zuschauer saßen statt im Freibad oder auf dem Balkon vor dem Schirm, was einer Quote von 11,7 Prozent entsprach.
Rückkehr ins Olympiastadion angepeilt
Die Hoffnungen ruhen jetzt auf der Neuauflage 2004. Dann findet das ISTAF wieder am Abend und außerhalb der Schulferien statt. Erneuter Austragungsort könnte dann das renovierte Olympiastadion sein. Natürlich hofft man darauf, dass die neu gestaltete Arena mit ihrer blauen Bahn viele Leichtathletik-Fans anlockt, schließlich ist es voraussichtlich auch das erste Event außerhalb des Fußballs, das nach dem Umbau dort stattfindet.
Die endgültige Entscheidung über den Austragungsort im nächsten Jahr soll aber erst im Herbst fallen. "Der Jahn-Sportpark ist für die Leichtathletik ein sehr perfektes Stadion mit viel Atmosphäre", lobt Gerhard Janetzky die Ausweichstätte für zwei Jahre.
Doch hat die Stadt Berlin besonders auch in die Renovierung des Olympiastadions als Leichtathletikarena mit Blick auf die Golden League und eine mögliche Weltmeisterschaft investiert.
"Ich weiß nicht, ob bis nächstes Jahr im September alles fertig sein wird", erklärt Gerhard Janetzky, "aber bis September sollte genügend Zeit sein. Unser Ziel ist es, ins Olympiastadion zu gehen."
Neue Rolle von Florian Schwarthoff
In einer neuen Rolle musste sich der frühere Olympia-Dritte über 110 Meter Hürden, Florian Schwarthoff, zurechtfinden. Er übernahm beim ISTAF 2003 die Rolle des "Head Of Sports". "Es hat mir großen Spaß gemacht", stellt er fest, "die Woche vor dem Meeting war sehr arbeitsintensiv, am Sonntag aber dann meine Arbeit getan."
Trotzdem geht er auch für die Zukunft kritisch an sein Aufgabenfeld heran. "Es gibt immer Dinge, die man verbessern kann", weiß er und verweist unter anderem auf eine bessere Präsentation.
Darauf wird es auch ankommen, wenn zum Ende des Jahres das Council des Weltverbandes IAAF in Berlin tagt und möglicherweise wegweisende Entscheidungen trifft. Für die Leichtathletik und für Berlin. Zumindest ist dann schon mal für ein Wochenende der "Nabel der Leichtathletik-Welt". Auf ein Wiedersehen 2004 beim ISTAF und vielleicht ja auch bei der Weltmeisterschaft 2009.