Cité Internationale Universitaire de Paris
Cité Internationale Universitaire de Paris – so nennt sich das Athletendorf der Weltmeisterschaft in Paris im "wahren Leben". Ähnlich wie im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in München wurden Studentenwohnheime in das Zuhause der Aktiven umfunktioniert.
Ein Blick ins WM-Athletendorf (Foto: Klaue)
Auf 34 Hektar Gesamtfläche können sich die Athleten ihre Zeit vertreiben und auch in unmittelbarer Nähe im Stadion Charlety trainieren. Die Bahnverbindung, die gleich gegenüber dem Eingang zum Athletendorf liegt, bringt sie in nicht einmal zwanzig Minuten zum WM-Schauplatz, dem "Stade de France".Bereits Ende Juli feierte die Anlage als "Sportdorf" ihre Generalprobe. Zur Jugendolympiade wohnten dort 2.200 Nachwuchssportler aus 48 Nationen. Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft wurde die Kapazität unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen auf 2.500 Bewohner ausgerichtet.
Nasszelle, Telefon und Internetzugang
Die Historie der Häuser ist lang und entsprechend unterschiedlich sind auch Art und Qualität der Unterkünfte, die sicherlich viele Geschichten erzählen könnten. Unterschiedlich waren deshalb auch die ersten Reaktionen der Athleten aus aller Welt auf die Begebenheiten.
Der Schweizer Delegationsleiter Peter Schläpfer stellte fest: "Wir haben wirklich Glück gehabt. In manchen Häusern gibt es für 16 Zimmer nur eine Dusche und ein WC. Im Schweizer Haus haben wir in jedem Zimmer eine Nasszelle, Telefon und Internetzugang." In den Genuß von Einzelzimmern kommen die deutschen Athleten, die zum ersten Teil am Donnerstagnachmittag im Dorf eingezogen sind.
Ein großes Plus des WM-Athletendorfes ist auch der nur einen Katzensprung entfernte öffentliche Parc Montsouris, der mit seinem Grün nicht nur die WM-Teilnehmer zu einem lockeren Aufgalopp einlädt. Diese Einladung hat in den ersten Stunden in Paris etwa ein Haile Gebreselassie angenommen (wir berichteten). Der Äthiopier enteilte zwischen Liebespärchen mit schnellen Schritten den Pariser Hobbyjoggern.
Geschichte und Geschichten
Der erste Teil des "Cité Internationale Universitaire de Paris" wurde zwischen den beiden Weltkriegen mit 19 Wohngebäuden errichtet, später kamen 17 weitere hinzu. Insgesamt sind dort inzwischen 4.876 Studenten aus 134 Nationen, die nicht länger als drei Jahre dort wohnen dürfen, untergebracht.