Berlin-Marathon - Ein flotter Lauf der Superlative
Wenn am kommenden Sonntag die 29. Auflage des Berlin-Marathons von Klaus Wowereit, dem Regierenden Bürgermeister der Bundeshauptstadt, und Otto Schily, dem Bundesminister des Innern, am Charlottenburger gestartet wird, ist es einmal mehr der Lauf der absoluten Superlative, zu dem sich die Veranstaltung in den letzten Jahren entwickelt hat.
Es ist wieder Marathon-Zeit in Berlin (Foto: Kiefner)
Insgesamt 48.599 Aktive haben sich für die verschiedenen Felder und Wettbewerbe angemeldet, davon wollen 32.754 laufend die 42,195 Kilometer bezwingen. Welche Zugkraft der Berlin-Marathon hat, beweist alleine, dass Athleten aus insgesamt neunzig Nationen anreisen. Den größten Anteil stellt dabei Dänemark mit 2.729 Startern. Dagegen wollen 4.791 "waschechte" Berliner den Heimvorteil nutzen. Die älteste Teilnehmerin kommt übrigens mit Pina Gurtner (Jahrgang 1925) aus der Schweiz. Sie hat prominente Mitstreiter. So haben sich auch Barbara Richstein und Steffen Reiche als Minister des Landes Brandenburg und ambitionierte Marathonläufer angekündigt.
Belohnung im Ziel und Samba an der Strecke
Wer die magische Distanz erfolgreich bezwungen hat, wird im Ziel mit einer Medaille gleich beglückwünscht. Sie trägt das Abbild von Mohamed El Ouafi, dem Olympiasieger von 1928. Außerdem erhalten die Frauen zusätzlich eine Sonnenblume als Belohnung für die Strapazen.
Der Berlin-Marathon ist auch bekannt für seine besondere Atmosphäre an der Strecke. "Mit Musik geht alles besser", so lautet das Motto. Deshalb versprechen die Veranstalter die längste Jazzmeile der Welt. Über 60 Musikgruppen mit mehr als 600 Akteuren werden mit flotten Klängen von Samba bis Jazz schnelle Beine machen.
75. Deutsche Marathon-Meisterschaften
Im Rahmen des diesjährigen Berlin-Marathons feiern auch die Deutschen Marathon-Meisterschaften ihr 75. Jubiläum. 1.310 Läuferinnen und Läufer aus 326 Vereinen werden um diesen Titel oder vielmehr eine gute Platzierung in der Wertung wetteifern. Es ist das dritte Mal nach 1977 und 1996, dass der Titel unter der Ausrichtung des SCC Berlin, der erst kürzlich sein "100-jähriges" feierte, vergeben wird.
Als aussichtsreichste Läufer haben Carsten Eich (LG Braunschweig), Jirka Arndt (SCC Berlin), Uli Steidl (SSC Hanau-Rodenbach), Michael Wolf (TSV Bayer 04 Leverkusen), Steffen Benecke (TSG Bergedorf) und Martin Beckmann (LG Leinfelden) ihre Meldung abgegeben. Bei den Frauen kommt Kathrin Weßel (SCC Berlin) die Favoritenrolle auf den nationalen Titel zu. Christine Döllinger (LAC Quelle Fürth/München) und Ines Cronjäger (LG Seesen) haben beste Chancen auf das Treppchen.
Internationale Gäste Garanten für schnelle Zeiten
Dass der Kurs in Berlin verdammt schnell ist, hat sich nicht erst im letzten Jahr gezeigt, als die Japanerin Naoko Takahashi in 2:19:46 Stunden als erste Frau unter 2:20 Stunden geblieben ist und damit echte Marathongeschichte geschrieben hat.
In diesem Jahr kommt sie wieder nach Berlin, um ihren Titel zu verteidigen und Jagd auf die Marathon-Weltbestzeit, die derzeit Catherine Ndereba (2:18:47 h) hält, zu machen. 90.000 Euro plus einen Smart halten die Veranstalter als Weltrekordprämie parat.
Als stärkste Konkurrentin von Naoko Takahashi gilt in Berlin die Mexikanerin Adriana Fernandez, aber auch die Lokalmatadorin Kathrin Weßel kann wie die Kenianerin Helen Kimutai oder die Äthiopierin Shitaye Gemechu eine gute Rolle spielen.
Für eine schnelle Zeit sollen bei den Männern in diesem Jahr vor allem die kenianischen Gäste sorgen. Mit Joseph Ngolepus, Simon Biwott und dem brasilianischen Streckenrekord-Inhaber Ronaldo da Costa geben drei Läufer ihre Visitenkarte mit der Referenz ab, Berlin schon einmal gewonnen zu haben.
Der diesjährige Wien-Marathon-Sieger Moses Tanui (Kenia) ist im Feld der Favoriten ebenso wenig zu unterschätzen wie sein Landsmann Joseph Kahugu, der Portugiese Domingos Castro oder der Japaner Muneyuki Ojima.
Für reichlich Spannung ist gesorgt, wenn die Top-Athleten mit über 30.000 begeisterten Mitläufern im Gefolge am Sonntag auf die 42,195 Kilometer des Berlin-Marathons 2002 gehen. Es wird wieder ein Lauf der Superlative sein. Soviel ist sicher!
Der Berlin-Marathon im Fernsehen:
ARD/SFB – Sportschau live: 08:35 – 11:30 Uhr
B1 – SportPalast extra: 11:30 – 14:00 Uhr