Berliner ISTAF verhandelt mit Dwain Chambers
Der umstrittene ehemalige Dopingsünder Dwain Chambers soll am 14. Juni beim DKB-ISTAF in Berlin starten. ISTAF-Boss Gerhard Janetzky verhandelt bereits mit dem 30-Jährigen, der am Wochenende bei der Hallen-EM in Turin (Italien) in 6,42 Sekunden einen Europarekord über 60 Meter aufgestellt hatte.
„Ich finde, dass es für Athleten kein Berufsverbot geben darf. Mich stört diese Ungleichbehandlung“, sagte Gerhard Janetzky im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Es habe schon viele Athleten gegeben, die nach ihren Dopingsperren bei dem Golden-League-Sportfest laufen durften.„Warum soll man Chambers härter bestrafen als andere?“, fragt Gerhard Janetzky, der sich damit gegen die Empfehlung der Euromeetings, dem Zusammenschluss von rund 40 europäischen Veranstaltern mit über 50 Sportfesten stellt. Die Gruppe hatte Dwain Chambers im vergangenen Februar zur „Persona non grata“ erklärt und ihm 2008 keine Startmöglichkeit gegeben.
Noch Schulden in Berlin
Laut Gerhard Janetzky schuldet Dwain Chambers dem ISTAF noch 30.000 Euro Preisgeld, die er für den 100-Meter-Sieg zu seiner Dopingzeit 2002 erhalten hatte: „Ich bin verwundert, dass Chambers plötzlich als Wurzel allen Übels herhalten muss“, meint der Sportveranstalter und geht sogar noch weiter: „Man könnte ihn durchaus zum Zeugen einer Aufklärungskampagne machen.“
Dwain Chambers war 2003 im Zusammenhang mit dem Skandal um das US-Labor Balco als Dopingsünder mit dem Designer-Steroid THG entlarvt und für zwei Jahre gesperrt worden. Er darf seit Juni 2006 wieder laufen und wurde mit der britischen Sprintstaffel im August 2006 bereits 4x100-Meter-Europameister, 2008 Hallen-WM-Zweiter über 60 Meter und jetzt Hallen-Europameister. Zwischenzeitlich versuchte er sich erfolglos im American Football und Rugby.
Quelle: Sport-Informations-Dienst