WM in Peking (China), Hallen-EM in Prag (Tschechien), diverse internationale Nachwuchsmeisterschaften, nationale Titelkämpfe und Meetings. leichtathletik.de war 2015 erneut bei vielen Veranstaltungen live vor Ort. Dabei haben sich viele Ereignisse tief ins Gedächtnis eingeprägt. Stellvertretend blicken wir auf ausgewählte Momente zurück. Heute im Fokus: Ein riesiger Teddybär, der den Sport für einen kleinen Fan in den Hintergrund rücken lässt.
Manchmal sind es kleine Szenen am Rand der großen Bühne, die einem besonders im Gedächtnis bleiben. So war es auch beim ISTAF im Berliner Olympiastadion, das mit dem Abschied von Verena Sailer (MTG Mannheim) oder der 800-Meter-Bestzeit von Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) emotionale und sportliche Höhepunkte bot.
Ohne Zweifel ebenfalls ein ganz besonderes Rennen an diesem Nachmittag war das über 2.000 Meter Hindernis. Eine der WM-Heldinnen des DLV präsentierte sich nicht nur noch einmal vor heimischem Publikum. Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) pulverisierte als Dritte die deutsche Bestleistung auf 6:04,20 Minuten und bewies, dass sie die Tempohärte ihres Bronzelaufs von der WM in Peking (China) konserviert hatte.
Das Rennen war wegen des Erfolgs der 23-Jährigen in Peking ins Programm aufgenommen worden und bescherte den Veranstaltern ganz nebenbei noch eine Weltbestzeit durch die Kenianerin Virginia Nyambura (6:02,16 min). Das Publikum hatte also allen Grund, von den Sitzen aufzuspringen, und tat das auch.
Berlino feiert mit Gesa Felicitas Krause - und wird geknuddelt
Mittendrin Gesa Felicitas Krause, die verdient auf einer Ehrenrunde gefeiert wurde - in Szene gesetzt auch von einem alten Bekannten im Olympia-Stadion: Maskottchen Berlino, der mit seinen Showeinlagen und der geschlossenen Freundschaft mit Usain Bolt (Jamaika) bei der WM 2009 zum Star geworden war und mittlerweile fest zu Leichtathletik-Veranstaltungen in Berlin gehört.
Als Gesa Felicitas Krause an der Bande von dutzenden Autogrammjägern belagert wurde und dieses Bad in der Menge genoss, stand der Teddybär in Übergröße daneben. Und dann passierte diese kleine Szene, die diesen Tag neben den vielen sportlichen Highlights zu meinem Moment des Jahres macht.
Ein kleines Mädchen hat es nicht auf ein Autogramm der frisch gebackenen WM-Dritten über die Hindernisse abgesehen. Es möchte ihrem Star Berlino möglichst nahe sein. Und der bewies wieder einmal das richtige Gespür für die Situation. Das Mädchen durfte über die Bande klettern, versank in den Armen des Bären und brach in Freudentränen aus. Noch ein Traum, der in diesem Jahr in Erfüllung gegangen ist.
