Bester Saisoneinstieg von Christina Obergföll
Mit einem neuen Meetingrekord von 68,40 Metern feierte die Olympia-Dritte im Speerwurf, Christina Obergföll, am Samstag bei den Werfertagen in Halle den bislang besten Saisoneinstieg ihrer Laufbahn. Die Offenburgerin deklassierte Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen; 63,72 m) und die Olympia-Zweite Mariya Abakumova (Russland; 61,69 m).
Als Vierte erfüllte Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 61,24 Metern zum zweiten Mal die WM-Norm (61,00 m) und brachte sich damit neben den beiden deutschen Vorzeigewerferinnen in Position.„Wenn man schon im ersten Wurf eine solche Weite erzielt, macht der Wettkampf viel mehr Spaß“, stellte Christina Obergföll zu ihrer Siegesleistung fest. „Ich habe im Training einiges versucht und neue Reize gesetzt.“ Dafür wurde die Vize-Weltmeisterin prompt belohnt.
Nicht für ihre Mühen belohnt wurde dagegen Weltmeisterin Franka Dietzsch. Bei der Neubrandenburgerin will der Diskus noch nicht so recht fliegen. Mehr als 59,39 Meter und Platz sechs sprangen nicht heraus. Beste Deutsche hinter den Polinnen Zaneta Glanc (62,82 m) und Joanna Wiśniewska (61,18 m) war die Lokalmatadorin Nadine Müller (60,62 m).
Kugelstoßerinnen präsentieren sich in Form
Die deutschen Kugelstoßerinnen hatten am Samstagnachmittag für das erste Glanzlicht gesorgt. Die WM-Dritte Nadine Kleinert (SC Magdeburg) setzte sich mit 19,50 Metern in einem spannenden Duell mit der Hallen-EM-Zweiten Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01), die ihre Freiluft-Bestleistung auf 19,47 Meter steigerte, durch.
Das gute Ergebnis machte Petra Lammert perfekt. Die Hallen-Europameisterin hatte zum Einstieg in die Sommersaison mit 19,02 Metern ebenfalls erwartet wenig Mühe mit der zweimal geforderten WM-Norm (18,20 m).
Polin gewinnt Hammerwurf
„Ich fand den Dreikampf super spannend“, sagte Nadine Kleinert, „ich wollte die 19 vor dem Komma haben, bin mit den 19,50 Metern sehr zufrieden.“ Beim Einstoßen sei sie über 20 Meter gekommen.
Die Polin Anita Wlodarczyk bestimmte mit ihrer neuen Bestleistung von 75,39 Metern das Geschehen der Hammerwerferinnen. Die Frankfurterinnen Betty Heidler (72,92 m) und Kathrin Klaas (72,35 m) landeten auf den Plätzen.
Normen für Hammerwerfer und Kugelstoßer
In der Konkurrenz der Männer sorgte der Olympia-Zweite Krisztian Pars (Ungarn; 80,82 m) für den ersten 80-Meter-Wurf in der Geschichte der Werfertage. Der Leverkusener Markus Esser hakte als Dritter mit 77,54 Metern die von ihm einmal geforderte WM-Norm (77,50 m) ab: „Die Norm war das Ziel, ab nächster Woche werde ich richtig Hammerwerfen.“ Dahinter brachte sich auch der Frankfurter Sergei Litvinov für die WM in Berlin ins Gespräch. Der 23-Jährige steigerte seine Bestleistung um mehr als zwei Meter auf 77,53 Meter.
Die Kugelstoßer Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 20,49 m), der nun in den nächsten Wettkämpfen die nötige Sicherheit gewinnen will, und Peter Sack (LAZ Leipzig; 20,44 m) zeigten sich mit der Erfüllung der WM-Norm (20,30 m) zufrieden. Den Sieg mussten sie allerdings dem Kanadier Dylan Armstrong (20,68 m) überlassen.
Als einziger Speerwerfer übertraf der Belgier Tom Goyvaerts die 80-Meter-Marke (80,85 m).
Zwei Jugendrekorde
Das Diskuswerfen war in festen Händen des Polen Piotr Malachowski. Der Olympia-Zweite steigerte seinen Landesrekord um zehn Zentimeter auf 68,75 Meter. Dem Berliner Vize-Weltmeister Robert Harting (64,78 m) blieb Platz drei hinter dem Ungarn Zoltan Kovago (66,87 m).
In Rekordlaune präsentierten sich zwei Nachwuchsathleten. Einmal mehr war es der Chemnitzer Kugelstoßer David Storl, der seinen noch nicht einmal eine Woche alten deutschen A-Jugendrekord von 21,48 auf 21,56 Meter (6 kg) steigerte. U20-Weltmeister Gordon Wolf (SC Potsdam) verbesserte sich im Diskusring unter ähnlichen Vorzeichen um 40 Zentimeter auf 66,45 Meter (1,75 kg).
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