Betty Heidler auch in Barcelona erfolgreich
Neun deutsche Athleten waren am Samstagabend beim Meeting in Barcelona (Spanien), jener Stadt, die 2010 Austragungsort der Europameisterschaften ist, am Start. Für den einzigen deutschen Sieg sorgte Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) mit einer Weite von 72,62 Metern.
Das Hammerwerfen der Frauen war in fester Hand der deutschen Athletinnen. Ganz vorne landete erwartungsgemäß Weltmeisterin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt), die mit 72,62 Metern gewann. Dicht dahinter folgte ihre Vereinskollegin Kathrin Klaas, die mit 71,50 Metern den deutschen Doppelerfolg perfekt machte. Auf Rang sieben komplettierte Andrea Bunjes aus Frankfurt mit 65,09 Metern das gute deutsche Abschneiden.Weniger gut lief es für die beiden Hürdensprinter Thomas Blaschek (LAZ Leipzig) und Helge Schwarzer (Hamburger SV). Im B-Lauf kam der 28 Jahre alte Thomas Blaschek nicht über Rang sechs und eine Zeit von 14,04 Sekunden hinaus. Nicht viel besser erging es Helge Schwarzer, der im A-Lauf als Siebter in 13,84 Sekunden fast eine halbe Sekunde hinter seiner Saisonbestleistung (13,39 sec) zurückblieb. Am schnellsten passierte Jason Richardson den Hürdenwald. 13,39 Sekunden wurden für den US-Amerikaner gestoppt.
London - Barcelona und das alles innerhalb von 24 Stunden. So sah der Wettkampfplan von Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) aus. Nachdem die frisch gebackene U23-Europameisterin am Freitag in der britischen Hauptstadt 4,28 Meter gesprungen war, steigerte sie sich unter der Sonne Barcelonas auf 4,36 Meter, was am Ende Rang vier bedeutete. Für die zweite deutsche Stabhochspringerin hat sich derweil die Reise nach Spanien nicht gelohnt. Martina Strutz (SG Dynamo Schwerin) trat die Heimreise ohne eine gültigen Versuch im Gepäck an.
Tübinger Läufer-Duo verpasst WM-Norm erneut
Er wollte eine letzte Chance, er bekam sie, aber er konnte sie nicht nutzen. Hindernisläufer Filmon Ghirmai (LAV asics Tübingen) verpasste wie schon eine Woche zuvor in Heusden (Belgien) die B-Norm für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) denkbar knapp. In 8:28,43 Minuten lief der 30-Jährige fast exakt die gleiche Zeit (8:28,70 min) wie acht Tage zuvor. Auf die vom DLV geforderte B-Norm von 8:26,00 Minuten fehlen dem Deutschen Meister damit weiterhin zwei Sekunden und auch auf den derzeit schnellsten deutschen Hindernisläufer Steffen Uliczka (SG Kronshagen Kieler TB; 8:26,18 Minuten) konnte der Tübinger nichts gut machen.
Für seinen Vereinskollegen Arne Gabius endete das Projekt WM-Norm vorzeitig. Der 28 Jahre alte Deutsche Meister stieg über 5.000 Meter aus dem Rennen aus.
Veronica Campbell-Brown stürmt zum Sieg
Bereits vier Tage vor dem Wettkampf war Veronica Campbell-Brown nach Barcelona gereist, hatte Sightseeing betrieben und viele Interviews gegeben. Am Samstagabend stand die 27-Jährige dann erstmals in diesem Jahr in Europa über 200 Meter an der Startlinie. In 22,34 Sekunden sprintete die Olympiasiegerin bei Gegenwind (-0,6 m/sec) zum Sieg, war jedoch deutlich langsamer als an selber Stelle im Vorjahr, als ihr mit 21,98 Sekunden eine Zeit unter 22 Sekunden geglückt war.
Den Männern wehte bei deren Kurvensprint ein noch stärkerer Wind in Gesicht. Dennoch lief der erst 19 Jahre alte Alonso Edwards aus Panama mit 20,25 Sekunden eine starke Zeit.
Marta Dominguez läuft spanischen Rekord
Aus Sicht des spanischen Publikums war der Hindernis-Auftritt von Marta Dominguez der absolute Höhepunkt des Meetings. Die 33 Jahre alte 5.000 Meter-Europameisterin unterbot ihren eigenen spanischen Rekord um mehr als sieben Sekunden. In einem gleichmäßigen Rennen lief sie am Ende nach 9:09,39 Minuten als Siegerin durch das Ziel.
Nur einen Tag, nachdem er beim Super Grand-Prix Meeting in London (Großbritannien) mit 21,43 Metern eine neue Saisonbestmarke aufgestellt hatte, steigerte sich Kugelstoß-Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) am Samstagabend in Barcelona auf 21,64 Meter. Damit drehte der 27-Jährige gegenüber dem Vortag den Spieß um, als Christian Cantwell sich vor ihm platziert hatte. Der US-Amerikaner wurde dieses Mal mit 20,85 Metern Zweiter.