Betty Heidler auch nach der EM ganz oben
Auch nach ihrem Sieg bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) ist die Frankfurterin Betty Heidler die bestimmende Hammerwerferin. Am Samstagabend gewann sie mit 75,35 Metern den Hammerwurf-Wettbewerb des ISTAF in Berlin, der bereits am Vortag des Meetings ausgetragen wurde.
Dabei erwischte Betty Heidler keinen optimalen Start in den Wettkampf. Nach drei Versuchen lag sie mit 70,18 Metern nur auf dem fünften Rang. Dann aber legte sie noch einmal nach. Auf dem Nebenfeld des Berliner Olympiastadions, wo sie im vergangenen Jahr Zweite der Heim-WM geworden war, schob sie sich mit 74,53 Metern an die Spitze des Feldes.Dort lag sie auch noch im letzten Durchgang, nur Weltmeisterin Anita Wlodarczyk (Polen) hatte noch die Chance, an der Weltmeisterin von 2007 vorbeizuziehen. Und ihr Hammer flog weit. Sehr weit. Allerdings nicht weit genug. Bei 74,43 Metern schlug der Hammer der Polin ein, zehn Zentimeter zu wenig, um Betty Heidler von der Spitze zu verdrängen. Aber letztlich hätten auch diese zehn Zentimeter mehr nicht gelangt. Betty Heidler konnte sich im letzten Versuch, als letzte Werferin des Wettbewerbs noch auf hervorragende 75,35 Meter steigern.
Unterstützung von den Freunden
„Ich war nicht sicher, dass ich gewinne. Ich bin nicht stabil in den Wettkampf gekommen, ich musste mich reinfummeln“, sagte sie. „In den letzten Wochen habe ich im Training etwas rausgenommen und musste wieder neu anfangen.“ Unterstützung erhielt die gebürtige Berlinerin von vielen Freunden. „Ich hoffe, dass wir beim ISTAF auch einmal richtig im Stadion werfen dürfen“, wünschte sich die Europameisterin.
Für ihre noch ausstehenden Wettkämpfe bei den DKB-Duellen in Neubrandenburg am nächsten Wochenende und dem Continental-Cup eine Woche später in Split (Kroatien), ist die Frankfurterin sehr optimistisch. „Ich weiß, dass ich noch gut drauf bin. Ich hoffe, dass ich bei meinen beiden letzten Wettkämpfen auch ganz oben stehen werde. Ich war schon oft in Kroatien im Trainingslager, deshalb freue ich mich auf Split und fahre mit einem guten Gefühl zum Wettkampf.“
Gleiche Podiumsbesetzung wie in Barcelona
Hinter Anita Wlodarczyk kam die russische Ex-Weltrekordlerin Tatyana Lysenko mit 73,14 Metern auf den dritten Rang, so dass die gleichen Athletinnen wie bei der EM auf dem Treppchen standen. Einen deutlich besseren Tag als bei den kontinentalen Titelkämpfen in Barcelona erwischte die Frankfurterin Kathrin Klaas. Im zweiten Versuch schleuderte sie ihren Hammer auf 71,66 Meter und ließ im dritten Durchgang noch einmal 71,56 Meter folgen.
„Es war wichtig, dass ich noch einmal eine 70 in der Ergebnisliste stehen habe, das gibt mir ein gutes Gefühl für das Training im Winter“, sagte sie nach dem Wettkampf, den einige Werferinnen mit Schwierigkeiten begonnen hatten. „Alle hatten beim Einwerfen Probleme, weil der Käfig etwas komisch zum Sektor steht. Man wirft nicht gerade raus, sondern der Sektor geht nach rechts weg“, erklärte Kathrin Klaas.
Die Hessin hatte deshalb drei Probewürfe, einen mehr als sonst, absolviert. „In den Wettkampfwürfen bin ich mehr Risiko gegangen. Wenn man alles perfekt machen will, bringt das nichts, das habe ich bei der EM gelernt.“
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