Betty Heidler - "Das ist mein Glückstag"
Betty Heidler ist die erste deutsche Hammerwurf-Weltmeisterin der Geschichte. Der sympathischen Frankfurterin gelang am Donnerstag bei den Titelkämpfen in Osaka (Japan) mit 74,76 Metern im zweiten Durchgang der von den meisten nicht erwartete große Wurf zu Gold. Erfahren Sie mehr in den ersten Reaktionen der Weitenjägerin, die leichtathletik.de für Sie eingefangen hat…

Betty Heidler bejubelt WM-Gold (Foto: Chai)
Betty Heidler, haben Sie's einfach Diskuswerferin Franka Dietzsch nachgemacht?Betty Heidler:
Franka war das Vorbild. Ich habe mir gedacht, wenn Franka gewinnt und ich auch gewinne, dann gibt das eine gute Runde. Erster Platz, was will man mehr? Heute ist mein Glückstag!
Wie fanden Sie in den Wettkampf, der zweite Wurf bedeutete letztlich auch Gold?
Betty Heidler:
Der erste Versuch war schon gut, aber leider ungültig. Ich habe versucht, im zweiten dann den gleichen Rhythmus zu finden und den Wurf gültig zu machen. Das hat gut geklappt. Ich hatte dann schon das Gefühl, dass es für eine Medaille reicht, aber nicht zum ersten Platz.
Wann waren Sie sich sicher?
Betty Heidler:
Sicher konnte ich mir erst sein, nachdem ich ablesen konnte, wie weit der letzte Wurf von Yipsi Moreno war. Dann war mir das klar. Nachdem Kamila Skolimowska fertig war, wusste ich, dass ich eine Medaille sicher habe. Danach musste ich nur noch kurz zittern, bis ich Weltmeisterin war. Ich wollte den Wurf von Yipsi gar nicht sehen und habe mich sogar umgedreht. Ich dachte nur: bitte, lass mir den ersten Platz. Als ich aber doch sah, wo bei ihr der Hammer runterkam, hatte ich schon damit gerechnet, dass ich nur noch Zweite bin. Als es dann doch zu Gold gereicht hat, war ich happy.
Was haben Ihnen Ihre Disziplinkolleginnen Kathrin Klaas und Susanne Keil, die das Finale verpasst hatten, mit auf den Weg gegeben?
Betty Heidler:
Nur einen Rat: ich soll Spaß haben. Den hatte ich! Das hat mir auch gut geholfen, meine Nervosität in den Griff zu bekommen und mich auf meinen Wettkampf zu konzentrieren.
Wie bewerten Sie das Ergebnis insgesamt und dass die Russinnen ohne Medaille nach Hause fahren?
Betty Heidler:
Ich bin schon überrascht. Auch davon, dass die Kroatin Ivana Brkljacic nicht den Endkampf erreicht hat. Sie hatte in der Quali gut geworfen und ich ging davon aus, dass sie um eine Medaille mitkämpft. Yipsi Moreno wird sich ärgern. Mir war klar, dass sie vorne mit dabei ist. Ich hätte Kamila Skolimowska an dritter Stelle gesehen. Aber ich glaube, mich hatten auch nicht viele an erster Stelle gesehen.
Sie lieben Sushi…
Betty Heidler:
So gut es ging, hatte ich auch schon zugeschlagen. Das Essen im Hotel ist allerdings nicht ganz so Japanisch. Da gab es kein Sushi. Aber ich bin mir sicher, dass wir jetzt nach dem Wettkampf so richtig japanisch essen gehen und dann auch Sushi dabei sein wird.
Wie wohl fühlen Sie sich hier in Japan?
Betty Heidler:
Die Stadt Osaka ist nicht unbedingt mein Ding, weil es doch etwas grau ist. Aber ich finde die Atmosphäre und die Menschen hier einfach klasse. Ich genieße das schon seit ich da bin.
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