Betty Heidler - Endspurt für den Sommer
Betty Heidlers Vorfreude auf die Sommersaison ist groß: Seit sechs Monaten schuftet die Frankfurterin weitestgehend abseits des öffentlichen Interesses für den Traum von einer olympischen Medaille. Nur einen einzigen Test-Wettkampf hat sie seit September bestritten. Im Mai will die Hammerwurf-Weltrekordlerin endlich die ersten Marken des Olympia-Sommers setzten.
„Langsam werde ich schon ein wenig nervös“, sagt Betty Heidler mit Blick auf die internationale Konkurrenz. Denn die hat schon ordentlich vorgelegt: Mit der Chinesin Wenxiu Zhang (75,72 m) und der Kanadierin Sultana Frizell (75,04 m) haben bereits zwei Athletinnen die 75-Meter-Marke überboten. Für die Deutsche stehen 72,29 Meter zu Buche, geworfen im Trainingslager in Südafrika Ende Februar.Am liebsten würde Betty Heidler nun auch ins Wettkampf-Geschehen eingreifen, doch noch ist sie nicht so weit: „Unsere Trainingsumfänge sind noch sehr groß“, erklärt sie.
In einem weiteren Trainingslager in Pretoria (Südafrika) wird sie sich im April und Mai gemeinsam mit Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) und Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) unter Anleitung von Bundestrainer Michael Deyhle den letzten Feinschliff für den Olympia-Sommer holen.
Trainingswerte vielversprechend
Um Kraft für die anstrengende Vorbereitung zu tanken, hatte die WM-Zweite sich im September und Oktober zunächst in den Urlaub an der Ostsee sowie in ihrer Heimatstadt Berlin verabschiedet. Es folgte ein dreiwöchiges Einsatz-Praktikum am Frankfurter Flughafen im Rahmen ihrer Anstellung bei der Bundespolizei. Auch das Jura-Studium verlangte nach der langen Wettkampf-Saison wieder die Aufmerksamkeit der 28-Jährigen.
Rund ein halbes Jahr später kann die WM-Zweite auf eine gute Saisonvorbereitung zurückblicken: Sie ist in den Wintermonaten gesund geblieben, konnte gut trainieren und ihre Zubringer-Leistungen sind auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Damals war sie bei den Halleschen Werfertagen mit einem Paukenschlag in die Saison gestartet: 79,42 Meter – Weltrekord.
Erster Wettkampf im Mai
Bis zum Mai muss sich Betty Heidler noch gedulden, dann geht’s in diesem Jahr los mit den ersten Wettkämpfen: „Wir trainieren so viel und so lange unter Ausschluss der Öffentlichkeit – bald können wir endlich wieder zeigen, wofür wir trainiert haben!“
Noch steht nicht ganz fest, ob sie bereits Anfang des Monats im Rahmen des Trainingslagers an Meisterschaften in Südafrika teilnehmen kann. Fest eingeplant sind die Auftritte bei der Hammerwurf-Challenge am 16. Mai in Daegu (Südkorea) und beim Golden Spike Meeting am 25. Mai in Ostrava (Tschechische Republik).
Auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt legt Betty Heidler bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid (16./17. Juni) und der EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) weitere wichtige Zwischenstationen ein. Das große Ziel ist unverändert: Betty Heidler will bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) eine Medaille holen – egal in welcher Farbe. Sie weiß: „Das wird schwer genug.“