Betty Heidler - „Fokus liegt schon auf 2012“
Betty Heidler triumphierte am Freitagabend bei der EM in Barcelona (Spanien) im Hammerwurfring. Was die Frankfurterin, die 2007 bei der WM schon einmal Gold gewonnen hatte, nach ihrem Titelgewinn in der Mixed Zone als erste Reaktion sagte, hat leichtathletik.de für Sie eingefangen.
Betty Heidler, herzlichen Glückwunsch zum Titel. Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?Betty Heidler:
Es war ganz schön anstrengend und ein sehr spannender Wettkampf. Man hat auch an meiner Serie gesehen, dass es immer rauf und runter ging. Ich hätte aber letzten Endes mit meinen zwei weitesten Würfen gewonnen.
Zwischendurch mussten Sie einen Versuch wiederholen...
Betty Heidler:
Es gibt oberhalb des Rasenplatzes eine Kamera, an der die Kabel entlang laufen. Der Versuch war dann am Kabel dran. Deshalb habe ich gesagt, ich möchte ihn wiederholen. Dem wurde auch anstandslos zugestimmt. Es hatte nur ein wenig gedauert, ehe sie den Versuch vorher gelöscht hatten.
Sie sind mit viel Selbstbewusstsein nach Barcelona gekommen. Wie sicher waren Sie vorher, dass es zu einer Medaille reicht?
Betty Heidler:
Ich war mir ziemlich sicher. Gute Konkurrenz war in der Qualifikation schon ausgeschieden, unter anderem auch leider Kathrin (Klaas). Wenn man sich die Leistungen in diesem Jahr angeguckt hat, war relativ klar, dass es zwischen Anita (Wlodarczyk), Tatyana (Lysenko) und mir um die Medaillen geht. Ich wusste, wenn ich das abrufe, was ich sonst schon gezeigt habe, oder noch ein bisschen was drauflege, dann wird es sehr gut werden.
Wann waren Sie sich im Wettkampf dann des Titels sicher?
Betty Heidler:
Erst nach dem letzten Versuch von Tatyana. Sie ist auch eine Kämpfernatur, die will. Sie will auch gewinnen und hätte genauso gut im letzten Versuch noch weiter werfen können. Ich war ganz schön angespannt. Es war wie 2007, wo ich auch bis zum Schluss zittern musste.
Anita Wlodarczyk war nach ihren Rückenproblemen nun doch bei der EM am Start. Wie stark hatten Sie sie eingeschätzt?
Betty Heidler:
Ich hatte sie gar nicht eingeschätzt. Ich hatte am Montag gesehen, dass sie im Training war. Ich habe mir das, was sie gemacht hat, aber nicht angeguckt. Sie war jetzt da. Aber es ist mein Wettkampf und ich wollte mich auf mich konzentrieren. Das habe ich auch gemacht. Was Anita macht, war nicht von Interesse. Ich habe mir darüber keinen Kopf zerbrochen.
Ist es eine Genugtuung, Tatyana Lysenko geschlagen zu haben?
Betty Heidler:
Natürlich. Das ist schon eine Genugtuung, genauso dass Anita Dritte geworden ist. Die Freude, dass ich hier gewinne und eine konstante Leistung beim Saisonhöhepunkt abrufe, das ist das Wichtigste überhaupt. Darauf kommt es auch an.
Weltmeisterin, Europameisterin, jetzt fehlt nur noch der Olympiasieg…
Betty Heidler:
Darüber reden wir 2012.
Aber das Projekt hat doch schon begonnen…
Betty Heidler:
Natürlich. Das hat schon 2009 begonnen. Mit dem Olympiazyklus geht die große Vorbereitung in Richtung London. Mit jedem Jahr hat man einen Saisonhöhepunkt. Der Fokus liegt aber schon auf 2012.
Mit dem EM-Titel haben Sie auch ihren Startplatz beim Continental Cup gebucht. Ist es etwas Besonderes, Europa in Split vertreten zu dürfen?
Betty Heidler:
Auf jeden Fall. 2006 hatte es nicht geklappt. Darüber habe ich mich damals sehr geärgert. Deshalb war es mir dieses Jahr umso wichtiger. Ich freue mich darauf. Ich war schon sehr oft in Kroatien im Trainingslager. Es geht dort zwar auch um Geld, aber das ist erst einmal nebensächlich.
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