Betty Heidler kratzt an der 75-Meter-Marke
Am Pfingstsonntag waren im hessischen Fränkisch-Crumbach bereits zum siebten Jahr in Folge alle Augen auf die besten deutschen Hammerwerfer gerichtet. In der Frauenkonkurrenz bewiesen die Frankfurterinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas mit Würfen über 70 Meter ihre gute Form. Bei den Männern bezwang Sergej Litvninov (LG Eintracht Frankfurt) mit 76,38 Metern ein wenig überraschend den Olympia-Siebten Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen; 76,26 m).
Betty Heidler war von der nationalen Konkurrenz erneut nicht zu schlagen. Die amtierende Weltmeisterin, die für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) praktisch gesetzt ist, schleuderte den vier Kilogramm schweren Hammer auf 74,70 Meter - so weit wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Ihre Trainingspartnerinnen Kathrin Klaas (71,41 m) und Andrea Bunjes (68,94 m) verwies sie damit auf die Plätze zwei und drei.„Die 75 Meter wären heute für Betty Heidler vielleicht sogar schon drin gewesen“, berichtete DLV-Disziplintrainer Michael Deyhle anschließend. „Aber hier braucht man so früh noch keinen Druck aufzubauen, diese Weite fällt schon noch.“ Lobend erwähnte er auch die konstanten Leistungen von Kathrin Klaas zu Beginn der Saison. Sie hat die zweimal zu erfüllende WM-Norm von 70,00 Meter bereits abgehakt, während Andrea Bunjes diese Weite noch einmal übertreffen muss.
Sergej Litvinov baut Druck auf
In der Konkurrenz der Männer kam kein Teilnehmer in die Nähe der WM-Norm von 77,50 Metern. Der erst seit dem letzten Jahr für Deutschland startberechtigte gebürtige Weißrusse Sergej Litvinov konnte mit 76,38 Metern den Wettbewerb knapp für sich entscheiden. Markus Esser, bester Deutscher der vergangenen vier Jahre, hatte im ersten Durchgang mit 76,26 Metern vorgelegt, konnte sich dann aber nicht mehr verbessern. Auf Platz drei landete Benjamin Boruschewski (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 74,04 Metern, Jens Rautenkranz (USC Mainz; 73,12 m) wurde Vierter.
„Wir haben uns gewünscht, dass mit Sergej Litvinov wieder größerer Druck im Hammerwurf der Männer entsteht, und dieser Plan ist aufgegangen“, erklärte Michael Deyhle. „Sicher wird sich Markus Esser heute darüber geärgert haben, aber vielleicht spornt es ihn an, sodass er in den nächsten Wettkämpfen besser in die Gänge kommt.“
Richard Olbrich mit großem Abstand
Bei den A-Jugendlichen setzte sich erwartungsgemäß Richard Olbrich (SV GW Bad Gandersheim) durch. In allen fünf gültigen Versuchen übertraf er seine Bestweite aus dem Vorjahr. Als Siegesweite gingen letztendlich 76,89 Meter in die Ergebnislisten ein, womit er knapp einen halben Meter unter seiner Jahres-Bestleistung blieb. Mit Johannes Bichler (SV Achenmühle; 70,03 m) übertraf ein weiterer Nachwuchswerfer die 70-Meter-Marke.
Carolin Paesler (Hallesche LA Freunde) gewann mit 57,66 Metern die Konkurrenz in der weiblichen A-Jugend. Zweite wurde Mareike Nannen (SV Holtland; 56,79 m), auf Platz drei landete Anja Mohrhard (MTG Mannheim; 54,57 m).
Am Pfingstmontag (1. Juni) wird die Veranstaltung mit den Wettbewerben der Junioren, B-Jugend und A-Schüler fortgesetzt.
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