Betty Heidler scheitert in der Qualifikation
So hatte sich Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) ihren Auftritt bei der EM in Helsinki (Finnland) nicht vorgestellt. Nach zwei ungültigen Würfen brachte die Weltrekordlerin in der Qualifikation am Freitag nur 65,09 Meter zustande, zu wenig fürs Finale. Dabei tat sich auch die Konkurrenz schwer - nur Ex-Weltmeisterin Anita Wlodarczyk (Polen) kam über 70 Meter (71,38 m).
Die Enttäuschung war Betty Heidler anzusehen, als sie aus dem Stadion geführt wurde. Technische Probleme hatten sie in den ersten beiden Versuchen aus dem Ring getragen - dunkle Erinnerungen an vergangene Tage in Helsinki wurden wach. Bei der WM vor sieben Jahren an gleicher Stelle war die Frankfurterin in der Qualifikation gescheitert. Im letzten Versuch musste ein gültiger Wurf her.Der Hammer touchierte wieder das Netz und landete schon bei 65,09 Metern. Das reichte nicht für das Finale. "Das war leider unterirdisch", erklärte Trainer Michael Deyhle.
Noch keine Erklärung
"Es ist schwierig, das zu erklären. Ich habe überhaupt nicht reingefunden", meinte die Titelverteidigerin. "So eine Situation habe ich lange nicht gehabt. Ich bin überrascht. Technisch war es natürlich nicht schön. Angst habe ich vor dem Dritten nicht gehabt. Ich wollte nur umsetzen, was mir mein Trainer gesagt hat. Vielleicht sollte ich überlegen, ob ich überhaupt jemals wieder nach Helsinki komme."
Für den erklärten Saisonhöhepunkt - Olympia in London (Großbritannien; 3. bis 12 August) - versucht die 28-Jährige, trotzdem optimistisch zu bleiben. "Jetzt weiß ich zumindest, was ich in London nicht machen soll." Eigentlich fühlte sie sich gut in Form.
Kathrin Klaas im Finale
Trainer Michael Deyle hatte die WM-Zweite von 2009 und 2011 nach dem zweiten ungültigen Versuch fassungslos kritisiert: "Sie erfindet den Hammerwurf neu. Sie macht Kindergartenfehler, unvorstellbar bei ihrem Niveau. Das ist jetzt Psycho-Terror. Ich habe jetzt keinen Einfluss mehr." Vergeblich hatte er vor dem letzten Wurf gehofft: "Sie soll ruhig andrehen und dann Druck machen. Ich bin gespannt, ob sie die Nerven behält."
Sie tat es nicht. Ein Trostpflaster für den Bundestrainer: Seine zweite Werferin Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) schaffte es trotz für sie eher schwachen 68,95 Metern als viertbeste beider Gruppen ins Finale.
Mit Material vom Sport-Informations-Dienst (sid)
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