Betty Heidler trumpft in Königs Wusterhausen auf
Die Hammerwerfer bildeten zum Auftakt des 13. Stadionfestes in Königs Wusterhausen bei Berlin am Freitagabend gleich die Hauptattraktion. Die EM-Fünfte Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) zeigte sich weiterhin in guter Form und gewann den Wettbewerb mit 75,02 Metern vor der Ukrainerin Irina Sekacheva (67,53 m) und Andrea Bunjes (LG Eintracht Frankfurt; 64,72 m).
Betty Heidler ist noch in guter Form (Foto: Krebs)
Betty Heidler war am Vortag noch beim Grand-Prix-Meeting in Zagreb (Kroatien) im Einsatz und dort mit sehr guten 76,11 Metern Zweite geworden (wir berichteten). Doch auch in Königs Wusterhausen zeigte sie sich putzmunter. "Es lief gut, besonders der letzte Versuch mit meiner Siegesweite war gelungen. Das Hammerwerfen macht mir Spaß, aber das ist oft so nach den Höhepunkten. Es war heute ein schöner Wettkampf, ich bin super zufrieden. Die Zuschauer waren klasse. Ich genieße es, bei so kleinen Meetings im Stadion zu starten. Die Atmosphäre ist super."Bei den Männern dominierte der Ungar Krisztian Pars mit der Siegweite von 80,07 Metern die Konkurrenz. Der EM-Vierte Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde hinter dem Polen Szymon Ziolkowski (79,76 m) mit 77,96 Metern Dritter.
Etwas genervt war Markus Esser, der zwar mit dem Wettkampf und der erzielten Weite zufrieden war, sich aber vom Reisemarathon der letzten Woche geschafft zeigte: "Ich habe in einer Woche fünf Wettkämpfe bestritten, vor allem auch, um noch die notwendigen Punkte für einen Start beim Weltfinale in Stuttgart am nächsten Wochenende zu sammeln. Nun bin ich sehr müde."
Kirsten Bolm und Sanya Richards fliegen ein
Nach den Hammerwerfern wurden die Zuschauer erstmal auf eine längere Geduldsprobe gestellt. Staffelläufe der Schüler sowie die traditionelle Landung des Hubschraubers mit bekannten Athleten, diesmal entstiegen Vize-Europameisterin Kirsten Bolm (MTG Mannheim; 100m Hürden) und Vize-Weltmeisterin Sanya Richards (USA; 400m) dem Luftgefährt, sorgten zwar für Abwechslung, aber der Zeitplan kam doch arg ins Rutschen. Bei gutem Flutlicht zwar, aber bei immer mehr sinkenden Temperaturen hatten es die Athleten schließlich nicht einfach.
Flott zu ging es über die 110 Meter Hürden mit den beiden deutschen EM-Startern Thomas Blaschek und Jens Werrmann. In 13,35 Sekunden setzte sich der US-Amerikaner Joel Brown gegen den Leipziger Vize-Europameister Thomas Blaschek durch, der immerhin 13,45 Sekunden lief. Der EM-Sechste Jens Werrmann (LAZ Zweibrücken) wurde in 13,89 Sekunden Dritter.
Franek Haschke schlägt zurück
Einen spannenden 1.500-Meter Lauf zelebrierten 18 Mittelstreckler, angeführt vom "Hasen" Moritz Höft (LG Nord Berlin). Der lief bis 1.000 Meter, im Schlepptau den Cottbuser Toni Mohr und die beiden Berliner von der LG Nord, Jonas Stifel und Franek Haschke. In die Schlussrunde ging Toni Mohr mit zehn Metern Vorsprung davon, doch er hatte die Rechnung ohne Franek Haschke gemacht. Auf der Zielgeraden stürmte Franek Haschke nach vorn und gewann nach 3:42,29 Minuten vor Jonas Stifel (LG Nord Berlin; 3:43,99 min) und Toni Mohr (3:44,12 min).
Nicht zufrieden mit seiner Leistung war Speerwerfer Christian Nikolay (TV Wattenscheid 01). Mit 77,06 Metern wurde er Zweiter hinter dem Schweden Magnus Arvidsson (77,77 m). "Es sollten heute über 80 Meter werden, aber es klappte einfach nicht. In Bad Köstritz kam ich immerhin auf 79,90 Meter, da hatte ich wieder Hoffnung geschöpft." Aber 2006 war wohl nicht sein Jahr, obwohl es bei der Deutschen Meisterschaften und auch die beiden folgenden Wochen noch gut lief. "Aber in Göteborg stand ich einfach neben mir, der Kopf hatte zugemacht."
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