Betty Heidler und Kathrin Klaas im Finale
Die deutschen Hammerwerferinnen haben am Freitag bei der WM in Daegu (Südkorea) den Einzug ins Finale geschafft. Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) hakte die geforderten 71 Meter im ersten Versuch ab (71,48 m). Vereinskameradin Kathrin Klaas brauchte drei Würfe, um auf 71,69 Meter zu kommen.

Kathrin Klaas hatte etwas mehr zu kämpfen. In den ersten beiden Durchgängen wollte der Hammer noch nicht so richtig fliegen. Qualifikationen sind nicht das, was die Frankfurterin gerne macht.
Bevor sie bei der WM in Berlin vor zwei Jahren Vierte wurde, hatte sie sich als Elfte ins Finale gezittert. Diesmal machte es die Deutsche Vizemeisterin besser. Im dritten Versuch schlug der Hammer hinter der gelben Qualifikationslinie ein (71,69 m).
Keine lackierten Fingernägel beim Coach
Bundestrainer Michael Deyhle ersparte Kathrin Klaas mit ihren leichten Problemen, eine Wette einzulösen. Er wollte sich die Fingernägel in Schwarz, Rot, Gold lakieren, wenn seine beiden Schützlinge im ersten Versuch über die Qualiweite von 71 Metern geworfen hätten.
Die Konkurrenz um die Medaillen erledigte die Qualifikation problemlos. Zhang Wenxiu (China) schleuderte den Hammer im ersten Versuch auf 74,17 Meter. Tatyana Lysenko (Russland, 71,94 m) und Yipsi Moreno (Kuba, 73,29 m) zogen genauso sicher ins Finale ein wie Titelverteidigern Anita Wlodarczyk (Polen, 71,09 m). Alle konnten nach einem Wurf ihre Tasche packen und Kräfte fürs Finale sparen.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt):
Der Wurf war technisch nicht gut. Er war auch am Netz dran. Ohne Netz wäre er noch einen Meter weiter geflogen. Ich habe ihn nicht so angesteuert, wie wenn ich richtig weit werfen will, aber trotzdem nicht Larifari. Er sollte schon weit gehen. Ich bin besser drauf, als vor zwei Jahren. Wie ich es umsetzen kann und werde, hängt davon ab, wie ich in den Wettkampf am Sonntag reinfinde. Ich lasse das auf mich zukommen.
Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt):
Es ist ein eigener, kleiner Wettkampf, durch den man irgendwie durch muss. Es ist etwas Besonderes, das erste Mal im Stadion, dann zu den Uhrzeiten, die eigentlich nicht normal sind für einen Wettkampf, es sind viele Kameras da. Das macht man einmal im Jahr und kann es nicht großartig trainieren. Dann ist es spannend, aufgeregt. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, aber ich wusste, dass es funktioniert. Beim Einwerfen habe ich schon gemerkt, das passt alles. Deshalb habe ich mir nach dem zweiten Versuch gesagt: Du fliegst jetzt hier nicht raus und habe auch meinen Fehler erkannt, den ich gemacht habe, konnte ihn abstellen und dann fliegt der Hammer auch gleich weiter. Ich habe den Hammer zu weit reinlaufen lassen, wenn ich ihn früher annehme, kann ich früher Druck machen und am Ende länger ziehen. Im Prinzip früher beginnen, damit man am Ende einen längeren Weg zum Ziehen hat. Im Training habe ich gezeigt, dass ich konstant Weiten über 75 Meter werfen kann, das ist das erklärte Ziel.
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