BewegungsCamp begeistert auch in Köln
415 Schülerinnen und Schüler aus Köln und Umgebung sind am Mittwochvormittag mächtig ins Schwitzen geraten. Nicht im Klassenzimmer durch fehlende Hausaufgaben oder Diktate, sondern beim "SMS-Hüpfen" und "Bungy running" auf dem Neumarkt - beim DLV-BewegungsCamp. Die dritte Station dieses neuen Straßen-Events des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) kam bei den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen genauso gut an wie zuvor die Veranstaltungen in Stuttgart und Kiel.

Pascal Behrenbruch - Sport der wichtigste Teil seines Lebens (Foto: Gantenberg)
"Die DLV-BewegungsCamps sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg, andere Formen der Leichtathletik öffentlich wirksam darzustellen", erklärte DLV-Präsidiumsmitglied Fred Eberle. Andere Formen der Leichtathletik, wie das Schreiben von Begriffen durch Springen auf einer großen Handy-Tastatur ("SMS-Hüpfen") oder das Laufen auf einem Luftkissen gegen Widerstand ("Bungy running"). Für ebenso große Begeisterung sorgte der "Speerwurf", bei dem die Kinder im simulierten Berliner Olympiastadion einen Speer warfen, der an einem Seilzug befestigt war. Mit dieser Station unterstützt das Organisations-Komitee der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin (BOC) die DLV-BewegungsCamps.
Gelb war Trumpf auf dem Neumarkt
Die sportlichsten Schülerinnen und Schüler kamen von der Rochusschule in Bergheim-Glessen. Die Viertklässler fielen allein schon durch ihre einheitlich gelben T-Shirts auf. Unter den Augen von Kölns Bürgermeister Josef Müller, der selbst fünf Kinder und acht Enkelkinder hat, sammelten sie die meisten Chips.
Mit den bunten Plastiktalern wurde jedes Kind belohnt, das eine Station erfolgreich absolvierte. "Echt krass, cool, mal etwas anderes", so das Urteil der Mädchen und Jungs, die dabei auch von Nike-Topathlet Pascal Behrenbruch unterstützt wurden.
Pascal Behrenbruch mit dabei
Der 22 Jahre alte Zehnkämpfer der LG Eintracht Frankfurt, der die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Japan nur knapp verpasst hat, probierte auch selbst einzelne Stationen aus. "Ich habe durch meinen Sport viele Freunde gefunden. Er ist mit der wichtigste Teil meines Lebens, der außerdem sehr viel Spaß macht", animierte er die Schülerinnen und Schüler, ihre Freizeit aktiver zu gestalten. Ein gutes Tempogefühl bewies der EM-Fünfte bei "Feel the Fitschen Pace". Bereits im zweiten Anlauf schaffte er die geforderte Geschwindigkeit von 25,3 Kilometer pro Stunde.
Denn bei dieser Laufaufgabe ging es nicht um Schnelligkeit, sondern um Präzision. Ziel war es, exakt die Geschwindigkeit zu erreichen, mit der Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) bei seinem EM-Sieg über 10.000 Meter im vergangenen Jahr die letzte Runde zurückgelegt hatte.
Neue Wege gehen
Großen Anklang fand auch die Station "Dein Sprung. Dein Adrenalin" der DAK, bei der die Kinder und Jugendlichen mit großer Ausdauer mit Hilfe eines Mini-Trampolins möglichst hoch gegen eine aufgeblasene Wand sprangen. Außerdem klärte der Gesundheitspartner des DLV die Schüler beim Dosenwerfen in spielerischer Form über gesunde Ernährung auf.
"Im Kampf gegen Übergewicht und Bewegungsmangel müssen neue Wege gegangen werden", betonte Willi Meis von der DAK Köln. "Nur wenn sich starke und kompetente Partner zusammen engagieren, können auch politische Programme wie "Fit statt fett" langfristig erfolgreich sein."
Vereine spielen eine wichtige Rolle
Franz-Josef Probst, der Präsident des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein, verwies in diesem Zusammenhang auf die wichtige Rolle, die den Vereinen zukommt. "In den Kölner Vereinen und am Stützpunkt Köln stehen viele ausgebildete und geschulte Trainer zur Verfügung, die dafür sorgen, dass sich die Kinder und Jugendlichen dort sehr wohl fühlen." Der Landesverband ist mit einem eigenen Stand auf dem Neumarkt vertreten. Für den reibungslosen Ablauf auf dem Neumarkt sorgen über 70 Helfer aus Kölner Vereinen und von der Sporthochschule Köln.
Am Donnerstag (9 bis 18 Uhr) haben Jugendliche noch einmal die Chance, die verschiedenen Stationen auszuprobieren. Anschließend zieht das DLV-BewegungsCamp zu seiner vierten und letzten Station im Jahr 2007 am 13. und 14. September auf dem Potsdamer Platz in Berlin.