Bildungs-Kooperation von DLV, Uni Kiel und SHLV
Laufen, springen, werfen: Was früher in der motorischen Entwicklung der Kinder eine Selbstverständlichkeit war, ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Hintergrund getreten. Auch der Schulsportunterricht war den Erfordernissen und Ansprüchen der Kinder nicht immer angepasst. In einer Kooperation wollen das Institut für Sport und Sportwissenschaften der Uni Kiel (ISS) sowie der Deutsche und der Schleswig-Holsteinische Leichtathletik-Verband (DLV und SHLV) nun gegensteuern.
Eingebettet in den Bachelor- bzw. Lehramtsstudiengang können die Studierenden mit einigen Zusatzeinheiten die C-Trainer-Lizenz in der Leichtathletik erwerben. Mit einem Kompaktseminar, zu dem die Leichtathletik-Verbände die Referenten gestellt hatten, wurde die Initiative an der Uni gestartet.„Dieses Angebot hat gleich in mehrfacher Hinsicht Vorteile. Durch die Zusatzqualifikation wird die Sportart besser in die Schulen getragen, da in der Grundlagen-Ausbildung des C-Trainer-Scheins insbesondere kindgerechte Bewegungsformen gelehrt werden. Außerdem können die Schulen mit entsprechend ausgebildeten Lehrkräften ihr eigenes Profil schärfen, was bei der Positionierung der Schulen untereinander immer mehr an Bedeutung gewinnt“, erklärt Frank Schlichting vom ISS, der Initiator des Projektes.
Großer Andrang beim Seminar
Der große Andrang beim Kompaktseminar im Sportzentrum der Uni zeigte, dass die Zusatzausbildung offensichtlich die Bedürfnisse der Schulen getroffen hatte. Rund 110 Teilnehmer, darunter ebenso Studierende wie bereits ausgebildete Lehrer, ließen sich in Theorie und Praxis zeigen, wie leichtathletische Bewegungsformen spielerisch zu vermitteln sind.
Dominic Ullrich vom DLV aus Frankfurt und Ines Ernst vom SHLV-Lehrteam zeigten Übungen auf, bei denen über den Spaß unterschwellig die Grundsportart Leichtathletik geschult wurde. „Genau das ist unser Anliegen. Über die Freude an der Bewegung die Kinder im Schulunterricht wieder zum Laufen, Springen und Werfen zu bringen“, sagte der SHLV-Geschäftsführer Jan Berszuck.
Das Projekt macht inzwischen Schule an der Uni. Denn auch im Fußball läuft mit den Verbänden eine Kooperation mit dem ISS, und für andere Sportarten gibt es bereits ähnliche Überlegungen. „Wir wollen diese Zusatzqualifikationen in Zukunft im Wechsel anbieten. Es zeigt sich, dass die besonders engagierten Studierenden diese Angebote gern nutzen“, erklärte Frank Schlichting.
Mit freundlicher Genehmigung der Kieler Nachrichten