Björn in Izmir – Eindrücke von der Universiade
Kaum ist die Weltmeisterschaft vorbei, steht schon das nächste Highlight an. Die Universiade lockt die besten Studenten der Welt nach Izmir. In der Türkei kämpfen die Leichtathleten vom 15. bis 20. August um Edelmetall. Mittendrin im Getümmel ist Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der in Izmir allerdings für die Kölner Universität an den Start geht.
Björn Otto schildert auf leichtathletik.de seine Eindrücke von der Universiade (Foto: Chai)
Lesen Sie auf leichtathletik.de, wie es dem Stabhochspringer in der Türkei ergeht, was sich am Rande der Weltspiele abspielt und was es sonst so Neues aus dem deutschen Lager zu berichten gibt. Hallo aus der Türkei!
Seit dem 8. August bin ich jetzt schon in Izmir. Die Reise hierher war ziemlich aufregend. Meine Stäbe waren am Flughafen nicht angemeldet, so dass ich ärgerlicherweise noch ordentlich für das Übergepäck draufzahlen musste. Außerdem kam ich erst spät in der Nacht in der Türkei an. So was stresst schon ziemlich, aber mittlerweile hatte ich genügend Zeit, um mich zu akklimatisieren und mich von der Reise zu erholen.
Unsere Unterkunft liegt schön an einem Hang, was an sich kein Problem wäre, wenn man nicht ständig zu Fuß runter zum Stadion und wieder rauf gehen müsste. Vor dem Wettkampf werde ich deshalb auf jeden Fall den Bus nehmen, auch wenn ich darauf etwas warten muss, aber zu Fuß den Berg runter und das vorm Wettkampf, das geht gar nicht.
Ich teile mir mit dem Zehnkämpfer Lars Albert ein Doppelzimmer in unserem Appartement und damit haben wir zwei wirklich Glück gehabt. Denn da wir so früh schon vor Ort waren, hatten wir die Auswahl und müssen nicht in einem der großen Gruppenzimmer übernachten. Aber die Wohnungen sind alle mit Klimaanlage ausgestattet, südländisch eingerichtet und auch im Bezug auf die Hygiene kann ich mich wirklich nicht beschweren.
Sonne satt in Izmir
Meine Zeit habe ich bislang größtenteils mit Training verbracht. Gestern hatte ich mein Abschlusstraining, was auch gut funktioniert hat. Und jetzt bin ich schon richtig heiß auf die Qualifikation, die morgen früh ansteht. Die Anlage im Stadion konnte ich leider noch nicht testen, da wir nur auf dem Aufwärmplatz trainieren durften, aber das dürfte kein großes Problem darstellen. Heute habe ich meinen freien Tag und werde mich gedanklich auf die Quali einstellen. Ich denke, dass man so 5,30 bis 5,40 Meter springen muss, um im Finale dabei zu sein. Das ist ja noch relativ harmlos, es sei denn, es wird noch superwindig, aber danach sieht es wirklich nicht aus.
Wir haben hier Traumwetter. Sonne, Sonne, Sonne, ein leichter Unterschied also zum Wetter in Helsinki. Hier könnte ich echt Urlaub machen. Ich bin wirklich total begeistert von der Türkei. Es ist so ein wunderschönes Land, die Leute sind alle sehr gastfreundlich und helfen wo sie nur können, denn irgendetwas funktioniert immer nicht, aber das ist nur zu typisch für eine Universiade.
Bogenschießen ausprobiert
Von den Spielen an sich habe ich mir bislang nur die Wettkämpfe der Bogenschützen angeschaut. Das war ziemlich witzig, da ich auch selber mal schießen durfte. Auch die Eröffnungsfeier war sehr schön, wenn auch nicht zu vergleichen mit den letzten beiden Universiaden, denn in Peking (China) und Daegu (Südkorea) war es einfach bombastisch. Es war klar, dass diese Spiele schwer zu toppen sein würden.
Das deutsche Team, ich glaube, es ist mit 30 Athleten eines der größten hier, ist nun auch komplett. Die letzten Helsinkifahrer sind heute Mittag angekommen, so dass die Wettkämpfe für uns nun beginnen können.
Für mich geht es dann morgen so richtig los. Mein Ziel ist, es die Quali unbeschadet zu überstehen, um dann im Finale ganz vorne reinzuspringen. Meine Favoriten sind jedoch Richard Spiegelburg und der junge Grieche Konstantinos Filippidis. Der ist mir vorhin noch über den Weg gelaufen und sah ganz guter Dinge aus. Aber auch ich fühl mich richtig fit. Der Wettkampf kann kommen.
Drückt mir die Daumen und bis bald,
Euer Björn