Björn Otto beginnt Pilotenausbildung
Als Stabhochspringer kommt er dem Traum vom Fliegen im Moment so nah wie kein Zweiter. Björn Otto (ASV Köln) will allerdings noch höher hinaus und Pilot werden. Auch dieses Vorhaben wird konkret: Der 35-Jährige beginnt im März eine Ausbildung zum Verkehrspiloten.
Am 4. März startet für Björn Otto die Pilotenausbildung, beim TFC Käufer in Essen. "Aufnahmeprüfung und Medizin-Check sind bestanden", verriet Björn Otto nach seinem Sieg beim Stabhochsprung-Meeting in Potsdam am Samstagabend. Die angestrebte "ATPL"-Lizenz berechtigt Verkehrsflugzeuge zu steuern, genau das möchte der Olympia-Zweite nach seiner sportlichen Laufbahn machen.Bis „Air Otto“ abheben kann, steht allerdings eine Menge Arbeit an. "Die Ausbildung dauert mindestens 18 Monate, 22 sind eher die Regel", schätzt Björn Otto. Seinen sportlichen Ambitionen soll es keinen Abbruch tun, dass der Kölner künftig täglich bei seiner Ausbildung erwartet wird. "Ich habe wegen meiner Probleme mit den Achillessehnen sowieso schon weniger trainiert. Der Organisationsaufwand wird allerdings steigen."
Sport-Karriere soll trotzdem weitergehen
Dass ihm weniger Training nicht schadet, zeigt die laufende Hallensaison. Der Silbermedaillen-Sammler des vergangenen Jahres hat sechs seiner sieben Wettkämpfe in diesem Winter gewonnen. In Potsdam probierte er sich dabei erstmals am deutschen Rekord (6,01 m) und bewies, dass diese Höhe möglich ist.
Eine erste Terminkollision steht dennoch an: Den Auftakt seiner Pilotenausbildung wird der 35-Jährige wohl verpassen: Am Nachmittag vorher will er bei der Hallen-EM in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) um Gold kämpfen. Am Tag darauf könnte er wegen der Rückreise nicht pünktlich auf der Schulbank sitzen.
Sich neben dem Sport um „das Leben danach“ zu kümmern, ist Björn Otto allerdings gewohnt, und auch, dass diese Dinge dann etwas länger dauern können. Nach 15 Jahren Biologie-Studium hatte er im Dezember endlich seine Diplomarbeit abgeben. Die liegt bewertet beim Dekan, mit welcher Note, das weiß der Titelverteidiger bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften am kommenden Wochenende in Dortmund (23./24. Februar) noch nicht.