Björn Otto mit alter Stärke zu neuen Zielen
Die deutschen Stabhochakrobaten springen sich ein. Nach den ersten beiden Wettkämpfen in Dessau und Cottbus hat Björn Otto, bereits der höhenstärkste Athlet des Vorjahres, erneut die Pole Position übernommen. Am Mittwoch überquerte er in Cottbus als erster DLV-Höhenjäger die für die Hallen-EM in Madrid von DLV als Norm geforderten 5,70 Meter.
Björn Otto will sich für die internationale Bühne empfehlen (Foto: Klaue)
Seit September 2004 wird Björn Otto nun von Michael Kühnke trainiert. Und dieser stand auch am Rande der Anlaufbahn, als der Dormagener noch im vorigen September in Münster seine persönliche Bestleistung von 5,82 Metern erzielte. Zuvor hatte er eine Durststrecke zu durchleiden, denn nach einer guten Hallensaison, unter anderem mit dem Sieg beim Hallen-Europacup in Leipzig und Platz zwei bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund, kam im Sommer nicht der erhoffte Sprung nach Athen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig wurde er mit 5,50 Metern nur Fünfter, der Olympiazug fuhr ohne ihn ab. "Danach bin ich eine Woche lang zum Gleitschirmtraining nach Österreich gefahren, um mich abzulenken", erinnert sich Björn Otto. Diesen Sport betreibt er schon sieben Jahre lang, und er brachte ihm auch damals Entspannung. "Die Pause tat mir gut, vielleicht war ich zuvor übertrainiert." Er schaffte beim nächsten Wettkampf 5,60 Meter und am 23. September in Münster eben die besagten 5,82 Meter.
Einige Veränderungen
Der Wechsel von Jörn Elberding zu Michael Kühnke brachte für den 27-Jährigen einige Veränderungen. Eine davon war, dass er nunmehr mit Hallen-Europameister Tim Lobinger zusammentrainiert. "Häufig machen wir die Technikeinheiten gemeinsam in Leverkusen, aber so oft wie möglich bin ich auch noch in Dormagen zum allgemeinen Training." Vor allem mehr Krafttraining als früher ist angesagt. "Darüber hinaus hat jeder Trainer seine Vorlieben für besondere Übungen", erklärt Björn Otto.
Der Beginn in der aktuellen Hallensaison war in Dessau mit dem zweiten Rang und übersprungenen 5,60 Metern vielversprechend. Die Fortsetzung in Cottbus, wo er schon zweimal gewonnen hatte und ein absoluter Publikumsliebling ist, mit der Hallen-EM-Norm von 5,70 Metern nicht weniger ein positives Signal.
Hartumkämpfte Tickets
Es werden zunächst weitere Meeting-Starts in Stuttgart, Erfurt und Leipzig folgen, dann die Hallen-DM in Sindelfingen. "Mein Ziel für die Halle ist die EM in Madrid", sagt Björn Otto und weiß, dass der Kampf um die Tickets nach Spanien noch eng werden könnte.
Im Ausblick auf den Sommer 2005 sieht Björn Otto die Ausgangsposition ähnlich: "Nach der verpassten Olympiachance will ich unbedingt bei der WM in Helsinki starten. Aber die Konkurrenz in Deutschland ist stark."