Schnelle Sprints in Ulm – Perdita Felicien kommt
In den letzten Jahren kamen die Sieger in den Sprintrennen bei den bedeutenden deutschen Meetings fast immer aus dem Ausland. Zu groß war der Rückstand der einheimischen Kurzstreckler hinter der Weltklasse. Spätestens seit dem letzten Jahr hat sich das gewaltig geändert. Die deutschen Sprinter mischen wieder mit - und zwar besonders auf der 200 Meter-Strecke.
Tobias Unger übernimmt in Ulm die Rolle des Lokalmatadoren (Foto: Gantenberg)
Für diesen Aufschwung steht zuerst ein Name. Tobias Unger aus Wendlingen hat sich kontinuierlich gesteigert, stand 2004 bereits im Olympischen Finale und wurde Anfang 2005 Hallen-Europameister. Noch jünger als der Athlet des LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg und fast genau so schnell sind Sebastian Ernst (FC Schalke 04) und Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach). Beide zählen inzwischen ebenfalls zu den Besten Europas. Beim DKB-DLV-Meeting in Ulm treffen die drei am 12. Juni auf hochkarätige Konkurrenz. Angesagt hat sich der Zweite der Hallen-EM, der Brite Chris Lambert. Dieses 200 Meter-Rennen ist also so etwas wie die Revanche für die Hallen-EM im März.
Grit Breuer über 200 Meter
Im Rennen der Frauen will Sina Schielke (TV Wattenscheid 01), die auf die Hallensaison verzichtet hatte, ihre Vormachtstellung unter den deutschen Sprinterinnen bestätigen. Die richtige Konkurrenz, die sie in die Nähe der WM-Norm von 22,97 Sekunden treiben soll, ist die Österreicherin Karin Mayr-Krifka, im letzten Winter Zweite der Hallen-Europameisterschaft. Über 200 Meter gibt in Ulm die beste deutsche 400-Meter-Läuferin des letzten Jahrzehnts, Grit Breuer, ihre Visitenkarte ab. Auf der halben Stadionrunde möchte sie wie schon so oft die Spezialistinnen hinter sich lassen.
Damit sich die Sprinter/innen ganz auf die 200 Meter und die abschließende Staffel konzentrieren können, finden erstmals bei einem DKB-DLV-Meeting keine 100 Meter-Läufe statt.
Über die Stadionrunde steht Sebastian Gatzka aus Frankfurt bereit, um der Konkurrenz mit Tim Benjamin (Großbritannien) und Leonard Byrd (USA) den Sieg streitig zu machen. Der Dritte der Hallen-EM kämpft wie die anderen deutschen Viertelmeiler um die Plätze in der Europacup-Staffel.
Perdita Felicien gegen DLV-Trümpfe
Gleich mehrmals bekommt man beim Meeting die Hürdenläufer/innen zu sehen. Sowohl über 100 Meter Hürden der Frauen als auch über 110 Meter Hürden der Männer werden zunächst Vorläufe ausgetragen, aus denen sich die Besten für das Finale qualifizieren.
Spannung verspricht der Endlauf der Frauen. Die amtierende Weltmeisterin, Perdita Felicien aus Kanada, tritt gegen die besten deutschen Hürdensprinterinnen um die Mannheimerin Kirsten Bolm an. Nachdem die Nordamerikanerin bei den Olympischen Spielen in Athen gestürzt war, will sie in diesem Sommer ihren Titel verteidigen. Das DKB-DLV-Meeting ist eine Station auf dem Weg dorthin.
Im Hürdensprint der Männer ist die Frage, ob sich der Leipziger Thomas Blaschek wieder wie bei den Hallenmeisterschaften gegen die ältere Konkurrenz durchsetzen kann.
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