Björn Otto - „Wettkampffeste Form aufbauen“
Als Nachrücker für den verletzten Leverkusener Tobias Scherbarth steht der 31-jährige Björn Otto im vorläufigen deutschen Aufgebot für die WM in Berlin (15. bis 23. August). Im Interview blickt der Stabhochspringer der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, der in diesem Sommer bislang 5,70 Meter übersprungen hat, bereits auf das Großereignis voraus...
Björn Otto, wie geht es Ihnen und wie sieht Ihr Programm bis Berlin aus?Björn Otto:
Mir geht es sehr gut. Ich bin gesund und fit für die nächsten Aufgaben. Die Qualifikation in Berlin findet am 15. August statt. Vor Berlin gibt es noch zwei Wettkämpfe. Am 2. August in Wattenscheid und am 8. August in Cottbus. Danach geht es direkt nach Kienbaum zum DLV-Vorbereitungscamp. Bis Wattenscheid versuche ich mit meinem Trainer Michael Kühnke noch eine wettkampffeste Form aufzubauen. Danach gilt es diese bis Berlin zu halten.
Noch kamen dieses Jahr nicht die großen Höhen heraus. Was waren die Gründe?
Björn Otto:
An der Form lag es nicht. Schön wäre es, wenn wir mal einen Wettkampf mit guten Bedingungen bekämen. Bisher ist das Wetter in diesem Jahr sehr sonderbar. Sobald man Stäbe herausgeholt hatte, sank die Temperatur auf acht Grad und es begann zu regnen.
Welche Chancen haben die deutschen Stabhochspringer bei der WM?
Björn Otto:
Alexander Straub, Malte Mohr und ich haben auf jeden Fall alle Chancen auf eine Finalteilnahme. Die Qualifikation findet um 10.00 Uhr statt. Da kann alles passieren. Es gilt sich auf diese Uhrzeit einzustellen.
Wen sehen Sie als Favorit für die Goldmedaille?
Björn Otto:
Renaud Lavillenie aus Frankreich macht im Moment einen ganz starken Eindruck. Er zeigt sich besonders in der Psyche sehr stabil. Olympiasieger Steve Hooker aus Australien und Weltmeister Brad Walker aus den USA sind weitere heiße Kandidaten auf den Titel.
Was erwarten Sie von Berlin als Austragungsort?
Björn Otto:
Das wird mit Sicherheit sehr beeindruckend. Die Deutschen haben in der Vergangenheit schon oft gezeigt, dass sie bei Leichtathletik-Veranstaltungen ein tolles Publikum sind. Ich denke da nur an die WM 1993 in Stuttgart. Es wird auch viel vom Wetter abhängen.
Wie geht es nach der WM weiter?
Björn Otto:
Das sieht noch recht ruhig aus. In Aachen und in Elstal werde ich noch springen und dann ist die Saison auch schon vorbei.
Wie sehen Sie Ihre sportliche Zukunft über das Jahr hinaus?
Björn Otto:
Dieses Jahr werde ich erstmal meine Diplomarbeit abgeben und damit mein Biologiestudium abschließen. Was den Sport angeht, muss man in meinem Alter von Jahr zu Jahr denken. Natürlich würde ich gerne noch bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London weitermachen. Das ist mein grobes Ziel.