| Sprint-Staffel

Bolt verliert Peking-Goldmedaille nach Dopingvergehen von Carter

Sprint-Superstar Usain Bolt wird eine seiner neun Goldmedaillen aberkannt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Mittwoch die Disqualifikation der siegreichen 4x100-Meter-Staffel aus Jamaika wegen eines Dopingvergehens von Nesta Carter bei den Sommerspielen in Peking 2008 angeordnet. Die DLV-Staffel rückt damit auf den vierten Platz.
dpa/pr

Der neunmalige Olympiasieger Usain Bolt muss eine seiner Goldmedaillen zurückgeben. Mit Nesta Carter war ein Mitglied der jamaikanischen 4x100-Meter-Staffel bei den Spielen 2008 in Peking (China) gedopt. Das war das Ergebnis von Nachanalysen der Proben. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwoch in Lausanne mitteilte, wurde bei einem erneuten Test der Probe Carters das verbotene leistungssteigernde Mittel Methylhexanamin nachgewiesen. Nicht nur Carter, sondern eben auch Bolt, Michael Frater und Asafa Powell müssen die Goldmedaillen zurückgeben.

Der Titel wird stattdessen an Trinidad und Tobago gehen. Die ursprünglich fünftplatzierte deutsche Staffel rückt damit hinter Japan und Brasilien auf den vierten Rang nach vorne. Das Quartett in der Aufstellung Tobias Unger, Till Helmke, Alexander Kosenkow und Martin Keller rannte im Finale damals 38,58 Sekunden.

Verlust des historischen olympischen Rekords

Bolt verliert damit einen historischen olympischen Rekord. Der Ausnahme-Sprinter hatte nicht nur in Peking, sondern auch 2012 in London (Großbritannien) und 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) das Gold-Triple über 100 und 200 Meter sowie in der Sprint-Staffel geschafft. Auch in London war der 31-jährige Carter in der Gold-Staffel Jamaikas.

Das IOC lässt derzeit im Anti-Doping-Kampf mehr als 1.000 Proben der Spiele von Peking und London mit modernen Analysemethoden erneut testen. Das IOC will so abschrecken. Und künftig werden Dopingproben nicht nur acht, sondern zehn Jahre gelagert. Allein bei Überprüfungen im vergangenen Jahr waren von den Spielen in Peking 44 und von den Spielen in London 29 Sportler überführt worden. Die Zahlen des IOC zeigen, dass meistens Athleten aus Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken erwischt wurden.

Eine weitere hoch dekorierte Athletin ist von den Nachuntersuchungen betroffen: Die Russin Tatyana Lebedeva muss ihre beiden Silbermedaillen im Drei- und Weitsprung von Peking wegen eines positiven Nachtests auf ein Anabolikum hergeben.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024