Boom! Sydney + Athen + Peking = London
Diskus-Weltmeister Robert Harting drückte es auf seine Weise aus. Der Goldschmied im DLV-Olympiateam twitterte: „Leichtathleten VERACHTFACHEN ihr Ergebnis von Peking 2008. Aktueller Stand 8 Medaillen - boooooooom!“ Der Berliner verkündete damit nicht mehr und nicht weniger als die Wiederauferstehung der deutschen Leichtathletik auf der Olympischen Bühne.
Fünf Medaillen 2000 in Sydney (Australien) waren 2004 in Athen (Griechenland) deren zwei gefolgt. Vor vier Jahren in Peking (China) gab es nur noch eine und die deutschen Leichtathleten standen böse in der Kritik. Jetzt erzielte man in London (Großbritannien) die Summe daraus an Edelmetall: einmal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze, macht acht Medaillen.Entsprechend zufrieden fiel auch das Fazit von DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen zum Ende der Leichtathletik-Wettkämpfe mit deutscher Beteiligung aus. Er wollte aber nicht nur die Medaillen zählen: „Diese Olympischen Spiele waren für die DLV-Nationalmannschaft der krönende Abschluss eines überaus erfolgreichen Zyklus 2009 bis 2012, eingeleitet mit der Heim-WM 2009. Mit 95 Nationenpunkten, mehr Punkten als in Peking und in Athen zusammen, und nachdem in der Medaillenzahl das erreicht wurde, was man in Sydney, Peking und in Athen geschafft hat, kann man zufrieden London verlassen und von einer brillanten Leistung sprechen.“
Auf Leistungsträger ist Verlass
Ausschlaggebend war für Thomas Kurschilgen, und das schon vor dem ersten Startschuss bei Olympia, die „Leistungsdichte über nahezu alle Disziplinen hinweg“, dass sich „alle Athletinnen und Athleten im besten Leichtathletik-Alter befinden“ und dass man „eine ganze Reihe von Leistungsträgern“ habe, die sich bereits in 2009 und 2011 überaus erfolgreich bewiesen hätten.
Dazu zählen vor allem Diskus-Sieger Robert Harting (SCC Berlin), Silbermedaillengewinner David Storl (Kugelstoßen; LAC Erdgas Chemnitz) und die Hammerwurf-Dritte Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) als Medaillengaranten. Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg) konnte sich mit Silber endlich auch zu ihrer eigenen Zufriedenheit belohnen.
Stabhochspringer Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) krönte bei seiner späten Olympiapremiere ein silbernes Jahr, während es sein Kollege Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) ebenso wie Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) mit einer Bestleistung auf das Podest schaffte. Speerwerferin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) nutzte ihre Chance zu Bronze.
Weg von Helsinki nach London der richtige
Das DLV-Team löste mit diesen Erfolgen auch die schwierige Aufgabe mit der internationalen Doppelbelastung durch die Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) und die Olympischen Spiele in London. Sieben Olympia-Medaillengewinner waren auch im hohen Norden dabei gewesen und bis auf eine Ausnahme auf dem Podest gestanden. Nur Betty Heidler blieb dort in der Qualifikation hängen. Lilli Schwarzkopf fehlte zugunsten der Olympia-Vorbereitung.
„Das Ergebnis spricht dafür, dass der Weg, den die Cheftrainer gemeinsam mit den Bundestrainern in Abstimmung mit den Athleten und den persönlichen Coaches eingeschlagen haben, der richtige Weg war. Wir sind in der Lage gewesen, die Europameisterschaft als erfolgreichste Nation zu gestalten und haben uns konzentriert auf Olympia 2012 vorbereiten können“, fasste Thomas Kurschilgen zusammen.
Kompetenzteams und Kienbaum
Der DLV-Sportdirektor führte zwei weitere Punkte als Hintergrund für den Erfolg in London besonders an. Er lobte die Arbeit der Kompetenzteams über das Jahr hinweg in den einzelnen Disziplingruppen bei zentralen Trainingslagermaßnahmen und dezentralen Lehrgängen.
Thomas Kurschilgen stellte außerdem auch die Notwendigkeit der Vorbereitungsmaßnahme in Kienbaum mit der damit verbundenen Teambildung heraus: „Das hat das Team sehr eng zusammengeführt und in London zusammen gehalten. Wir haben hier eine DLV-Nationalmannschaft mit Ausstrahlung gesehen, die auch bei Niederlagen im Wettkampf Haltung und Größe gezeigt hat.“
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