Bouchra Ghezielle-Benthami "lässt schleifen"
Die Cross-Europameisterschaften in Tilburg lässt sie sausen. Bouchra Ghezielle-Benthami, die WM-Dritte von Helsinki über 1.500 Meter, verzichtet auf die Teilnahme. Ihr fehle die Vorbereitung und damit auch die Form. "Seit mehreren Jahren hatte ich nicht mehr die Gelegenheit, so lange bei meiner Familie in Marokko zu bleiben", erklärte die gebürtige Afrikanerin, die inzwischen die französische Staatsbürgerschaft angenommen hat, "und das habe ich ausgenutzt."
Bouchra Ghezielle-Benthami legt keinen Wert auf den Cross (Foto: Chai)
In Khemisset, etwa 80 Kilometer von der Hauptstadt Rabat gelegen, hat sie nach einer anstrengenden Saison die Beine hoch gelegt. Alain Lignier, der Coach, hatte ihr zwar einen Trainingsplan mit auf die Reise gegeben, doch den hat sie nicht eingehalten. Statt zehn Tage blieb Bouchra Ghezielle-Benthami einen Monat in ihrer Heimat. Da war die Cross-EM, die am 11. Dezember in Holland ausgetragen wird, kein Thema mehr.Alain Lignier redete Klartext: "Wenn sie in Tilburg hätte laufen wollen, wäre eine bessere Vorbereitung erforderlich gewesen. Dann hätte sie bereits Anfang Oktober wieder ins Training einsteigen müssen", erklärte er.
Medaillenanspruch
"Bei ihrer Klasse kann sie sich nicht mit einer Platzierung unter den ersten Zehn begnügen, dann müsste sie schon den Sprung aufs Podium schaffen." In dieser Verfassung sei sie momentan aber nicht.
Die 26-jährige Neu-Französin, die in Helsinki über 1.500 Meter Bronze hinter den beiden Russinnen Tatyana Tomashova und Olga Yegorova gewonnen hatte, wird auch nicht bei der Cross-WM in Fukuoka laufen. "Die Veranstaltung findet am 1. April statt. Das ist viel zu spät", betonte Alain Lignier, "dafür wird sie bei der Hallen-WM in Moskau über 3.000 starten, um sich anschließend voll auf die EM in Göteborg zu konzentrieren." Dort peilt das 1,62 Meter kleine und nur 47 Kilo leichte Energiebündel über 1.500 Meter eine Medaille an.