Bronzemedaille für deutsche U23-Juniorinnen
Damit hätten selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet: Die deutschen Juniorinnen mit Heike Bienstein (LG Olympia Dortmund), Ingalena Heuck (LG Stadtwerke München), Julia Hiller (LAC Quelle Fürth München) und Katharina Becker (LG Badenova Schwarzwald) holten am Sonntag bei den Cross-Europameisterschaften in Brüssel überraschend hinter Großbritannien und Russland die Bronzemedaille.
„Geil“, jubelten dann auch die U23-Girls bei der Siegerehrung und durften von Belgiens 800-Meter-Legende Roger Moens die verdiente Bronzemedaille in Empfang nehmen.Die Grundlage für diesen überraschenden Medaillengewinn legte die Dortmunderin Heike Bienstein, die auf der 6-Kilometer-Strecke als Sechste (21.43 min) selbst ihre eigenen Erwartungen völlig übertraf. „Ich war vor zwei Jahren als 60. eingelaufen. Das hat man dann immer noch im Hinterkopf. Im Vorfeld musste ich wegen Eisenmangel etwas kürzer treten, deshalb hatte ich mir Rang 20 zum Ziel gesetzt. Aber dass es so gut laufen würde, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht!“
Die 22 Jahre alte Studentin für Sportmanagement liebt Crosslaufen. „Das ist meine Sache! Darauf freue ich mich das ganze Jahr über.“ Nach diesem überraschenden Erfolg sollte nun ihre neue Leistungsstärke allerdings auch im Sommer auf der Bahn und der Straße nachfolgen. „Wo es im Sommer hingehen wird, das weiß ich noch nicht. Ich laufe derzeit alles, von 5.000 Meter bis zum Halbmarathon.“
Ingalena Heuck kämpft sich durch
Trotz Handicaps mit einer Entzündung im Zehengrundgelenk lieferte Ingalena Heuck mit Rang 14 (22:10 min) ein gutes Rennen ab, während Julia Hiller (17.; 22:12 min) sich vorrangig für den Mannschaftserfolg durchkämpfte. „Das ist definitiv zu lang für mich“, so die 3.000-Meter-Hindernis-Spezialistin.
An der Spitze des Rennens überzeugte die in den USA studierende Holländerin Susan Kuijken (21:02 min) mit einem klaren Erfolg vor der exzellenten britischen Bergläuferin Susan Tunstall (21:10 min) und der Russin Yuliya Zarudneva (21:24 min).
DLV-Junioren unzufrieden
Während die U23-Juniorinnen des DLV jubeln durften, zeigten sich die männlichen Kollegen deprimiert. Mit 222 Punkten lagen die Junioren als Elfte hinter dem gesteckten Ziel einer Top-10-Platzierung. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Die gute Form kann man nicht so schnell verlieren“, zeigte sich Thorsten Baumeister (PST Trier; 26:59 min) nach seinem 62. Rang sichtlich enttäuscht und ratlos zugleich. Und Flynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund), als 36. (26:10 min) noch bester im DLV-Quartett, ergänzte: „Das war brutal hart. In dem Matsch ist man förmlich stecken geblieben!“
Während der für Belgien startende frühere Äthiopier Yeshetela Atelaw Bekele nach der Hälfte des Rennens wegen einer Fußverletzung ausstieg, drückte der U20-Juniorenmeister von 2006, Andrea Lalli (Italien), mächtig auf das Tempo und konnte in 24:56 Minuten einem sicheren Sieg vor dem britischen Berglaufspezialisten Andy Vernon (25:04 min) und dem Türken Selim Bayrak (25:17 min) entgegen laufen.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…
Ingalena Heuck, Heike Bienstein, Julia Hiller, Katharina Becker, Crolin Lang (Foto: Chai)