Budapest-Diary von Björn Otto
Der deutsche Stabhochspringer Björn Otto berichtet in seinem Hallen-WM-Tagebuch auf leichtathletik.de über seine Erlebnisse in Budapest. Lesen Sie jetzt – bevor der Dormagener am Samstag in das Wettkampfgeschehen einsteigt – in unserem Spezial seine ersten Eindrücke aus Ungarn...
Björn Otto hat sich in Budapest eingelebt (Foto: Kleinsorge)
Hallo nach Deutschland!Ich hatte es ja fast schon befürchtet. Die Stäbe brauchten, obwohl sie mein Trainer extra zum Direktflug nach Frankfurt gebracht hatte, länger als ich, um in Budapest anzukommen. Sie sind irgendwie am Flughafen liegengeblieben. Aber jetzt sind sie da, ich konnte sie selbst schon in Augenschein nehmen. Es ist auch kein Gabelstapler drübergefahren, zum Glück!
In Augenschein genommen habe ich auch schon die Sportarena, von der wir in einem schönen Hotel nur zwei Minuten Fußweg entfernt wohnen. Die Halle ist schick, riesig hoch und sehr steil mit mehreren Etagen gebaut.
Als ich mir heute die Qualifikation der Mädels, die alle ziemlich pokerten, angesehen habe, war sie auch schon ordentlich gefüllt. Aber bestimmt kommen jetzt am Wochenende noch mehr Zuschauer, es soll ja ausverkauft sein. Auch mein Eindruck von der Stabhochsprunganlage ist gut. Sieht sehr passabel aus, wir springen auf einem leichten Schwingboden mit Tartanbelag bei guter Konsistenz.
Wilde Sache
Heute am Freitag, einen Tag vor dem Wettkampf, habe ich nicht viel gemacht. Die meiste Zeit verbrachte ich auf dem Zimmer, wo ich mir einen Film angesehen und immer wieder über Eurosport das Geschehen in der Halle ein wenig verfolgt habe.
Besuch bekamen wir nach der Ankunft auch von den Medien. ARD und ZDF haben gedreht. Das Interesse ist momentan für mich schon eine wilde Sache, aber es macht mir auch so kurz vor dem Wettkampf noch Spaß. Es ist noch alles gut unter einen Hut zu bekommen.
Fest steht jetzt auch, dass ich morgen erst in der zweiten Qualifikationsgruppe ran muss. Das ist für mich ein Riesenvorteil, weil ich dann schon ziemlich genau weiß, was ich springen muss, um in das Finale zu kommen. Mal kucken, wie es dann wird...
Deutsche Geschäfte
Von der Stadt selbst habe ich so gut wie gar nichts gesehen. Nur auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel konnte ich ein paar Eindrücke sammeln. Es ist mir aufgefallen, dass es erstaunlich viele Geschäfte gibt, die wir auch von Deutschland kennen, zum Beispiel den "Penny-Markt" oder "OBI"!
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig und nicht so wie wir es von Deutschland kennen, ging es aber beim Frühstück zu. Wir dachten, es reicht, wenn man zehn Minuten vor Ende dort eintrifft und dann gemütlich loslegt. Aber die Zeit zum Loslegen und zur Gemütlichkeit war dann doch etwas kurz, denn superpünktlich wurde abgeräumt. Jetzt wissen wir Bescheid!
Wie es weitergeht in Budapest werden wir auch bald wissen. Vielleicht melde ich mich nach der Qualifikation bereits wieder bei Euch. Mal sehen...
Grüße aus Ungarn nach Hause
Euer Björn