Bühne frei für Premiere des ISTAF-Indoor
Die Spannung bei den Organisatoren des ISTAF-Indoor steigt. Am Samstag (1. März) feiert ihr Event Premiere und soll neue Maßstäbe setzten. Bei einer Pressekonferenz am Freitag war die Vorfreude bei Kugelsoß-Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) groß. Hürden-Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien) nimmt sich eine Zeit um 7,8 Sekunden vor.

Auch vor dem Wettkampf am Samstagabend, der ab 19 Uhr im Livestream auf leichthletik.de übertragen wird, geht es nochmal in den Kraftraum. Wie schon bei der Hallen-DM zwackt der Rücken ein wenig. Zur Behandlung kommt der gewohnte Physiotherapeut aus Chemnitz. "Spätestens bis zur Hallen-WM werden wir das im Griff haben", meinte David Storl.
In Sopot könnte es Richtung 22 Meter gehen. "Die Trainingsleistungen sind vielversprechend und ich denke, dass ich den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen kann."
Sally Pearson im kalten Europa
Hürden Olympiasiegerin Sally Perason trainiert schon die ganze Woche in Berlin. Erst einmal galt es, sich an die Temperaturen im Winter von Nordeuropa zu gewöhnen - auch wenn der schon recht frühlingshaft daherkommt. "Bei mir zu Hause in Australien sind zwischen 30 und 40 Grad", erklärte die Vize-Weltmeisterin.
Vor der Hallen-WM einmal über 60 Meter Hürden zu starten, ist für sie eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Titelverteidigung bei der Hallen-WM. "Fünf Hürden sind anders als zehn", sagte die Australierin, die in der warmen Heimat vor einer Woche über 100 Meter Hürden schon 12,59 Sekunden gelaufen ist. Eine Zeit von 7,8 Sekunden nannte sie als Ziel für das ISTAF-Indoor, bei dem es auf Wunsch der viertschnellsten Hürdensprinterin in der Geschichte auch Vorläufe geben wird.
Damit bekommt auch Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) eine Generalprobe für Sopot und natürlich eine Gegnerin, die ihr auch dort begegnen wird.
Bühne für DLV-Athleten
Die Veranstalter bleiben ihrem vom ISTAF im Sommer bekannten Konzept treu: Die besten deutschen Athleten plus die besten der Welt. Die DLV-WM-Sprinterinnen Verena Sailer und Yasmin Kwadwo (bei MTG Mannheim) bekommen es zum Beispiel mit Tahesia Harrigan-Scott (Elfenbeinküste) zu tun, Christian Blum (TV Wattenscheid 01) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) mit Kim Collins (St. Kitts & Navis), Hürdensprinter Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) mit Peking-Olympiasieger Dayron Robles (Kuba).
Im Stabhochsprung gehen unter anderem Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), der Grieche Konstadionos Filippides und der Chinese Changrui Xue auf Höhenjagd.
Die Chance vor großer Kulisse Erfahrung zu sammeln, bekommen aber auch einige Athleten, die ihren Weg nach oben gerade begonnen haben, wie Sprinterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), die bei der Hallen-DM ihren ersten Titel über 200 Meter gewonnen hatte.
Organisations-Team aufgeregt
Für die Organisatoren um Martin Seeber beginnen aufregende Stunden. Das ISTAF-Indoor ist eine neue Herausforderung - vor allem logistisch. Gerade einmal 22 Stunden gehört die O2-World dem Team, vorher wird noch Eishockey gespielt. Ab 4 Uhr in der Nacht wird die im November gegossene und eingelagerte blaue Bahn ausgerollt. Spannend wird es auch noch einmal zur Umbaupause gegen 21 Uhr, wo innerhalb von 15 Minuten Kugel- und Stabhochsprung-Anlage weggeräumt werden müssen, damit die Halle zu einer Wurfarena für den abschließenden Diskuswurf werden kann.
Dieser Wettkampf soll der Höhepunkt der Veranstaltung werden, bei der insgesamt in Sachen Licht- und Nebeltechnik, Feuerwerk und Musik neue Wege gegangen werden sollen. Der Zweikampf Robert Harting (SCC Berlin) gegen Piotr Malachowski (Polen) soll wie ein Boxkampf inszeniert werden. "Der Sport geht im Zweifel aber vor der Show", erklärte Martin Seeber, der mit dem Konzept auch Zuschauer ansprechen will, die bisher nicht zur Leichtathletik gegangen sind.
Das funktioniert nach seinen Angaben und auch über Berlin hinaus ist das Event ein Thema. "Es gibt Impulse von anderen Arenen, die Interesse bekunden", berichtete Frank Kowalski, Direktor Veranstaltungsmanagement im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Köln und Hamburg können sich eine ähnliche Veranstaltung vorstellen, langfristig eröffnet sich möglicherweise auch die Perspektive, eine Hallen-WM oder EM in Deutschland auszutragen. Erst einmal richten sich die Blicke aber auf das ISTAF-Indoor. "Wir sind gespannt, ob alles klappt und gespannt, wie das Event ankommt", so Martin Seeber.
Zum Live-Stream vom ISTAF Indoor (1. März; ab 19:00 Uhr)
Sally Pearson, Maskottchen Berlino, David Storl und Veranstalter Martin Seeber (Foto: Reitze)