Bundeswehr für Sportförderung unverzichtbar
Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ist die Bundeswehr neben der Bundespolizei ein unverzichtbarer Partner in der Sportförderung.
„Ohne die Sportförderstellen bei der Bundeswehr, der Bundespolizei, dem Zoll und den Landespolizeien hätten rund 1.000 Athleten keine optimalen Voraussetzungen, ihre Karriere im Leistungssport und ihre berufliche Laufbahn miteinander zu verbinden“, sagte zuletzt DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank in Frankfurt/Main, nachdem Ruder-Olympiasieger Wolfgang Maennig das System kritisiert hatte.Der Meinung des DOSB schließt sich auch DLV-Bundestrainer Dietmar Chounard, der die Leichtathletik-Belange mit der Bundeswehr koordiniert, uneingeschränkt an: „Die Bundeswehr ist für uns ein wichtiger Partner. Ohne die Bundeswehr und auch die Bundespolizei könnten wir die Athleten nicht so entwickeln und für sie nicht die entsprechenden Freiräume schaffen.“ Der DLV kann bei der Bundeswehr rund sechzig Förderplätze in Anspruch nehmen.
Drei Leichtathletik-Medaillen durch Sportsoldaten
Bernhard Schwank wies im Rückblick auf die Olympischen Spiele in London (Großbritannien) darauf hin, dass aktuelle Sportsoldaten an 43 Prozent der deutschen Medaillengewinne in London beteiligt gewesen sind. Elf Medaillen wurden von Bundeswehr-Angehörigen in Individualsportarten gewonnen.
Drei davon entfielen durch Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin), Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) und Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) auf die Leichtathleten.
Für den DLV konnten mit Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) und Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) auch zwei Bundespolizisten Edelmetall beisteuern.
Nebenbei Studium möglich
„Das Fördersystem der Bundeswehr ist ein fester Bestandteil des Gesamtsystems des deutschen Leistungsports. Um die Vereinbarkeit zwischen Spitzensport und Beruf im Rahmen einer ‚Dualen Karriere-/Laufbahnplanung‘ zu gewährleisten, wurde in enger Abstimmung mit dem DOSB die Möglichkeit geschaffen, neben Bundeswehr und Spitzensport ein Studium oder eine zivile und/oder militärische Ausbildung zu absolvieren“, erklärte Bernhard Schwank.
Damit eröffne die Bundeswehr den Athleten eine Vielzahl von Chancen: „Für diese in den vergangenen Jahren ermöglichte Weiterentwicklung im Sinne der Athleten sind wir sehr dankbar.“
Auch einzelne Trainerstellen
Zahlreiche Leichtathleten nehmen diese Möglichkeit in Anspruch. So betreiben auch die drei Leichtathletik-Medaillengewinner noch ein Studium neben dem Sport, um sich für die Zeit danach abzusichern.
Durch die Bundeswehr als Partner begleitet wird auch die Traineroffensive des DOSB. Hier wurden 50 Trainerstellen geschaffen. Davon profitieren in der Leichtathletik derzeit der Potsdamer Frank Möller und der Saarbrücker Boris Henry. Eine weitere Trainerstelle ist für den Berliner Geher André Höhne derzeit in Planung.