Bydgoszcz – Saisonhöhepunkt 2004 für die U 18
Auf Grund der kurzfristigen Verlegung des U18-Länderkampfes von Wroclaw nach Bydgoszcz gab es am vergangenen Samstag für alle ein wie immer mustergültig präpariertes Zawisza-Stadion (vor einigen Wochen bereits Schauplatz des Europa-Cups) mit einem versierten Organisationsteam, aber damit auch ein sehr strapaziöses Reiseprogramm. Mit dem darin eingebetteten Wettkampf und den äußeren Bedingungen (Hitze und zum Teil sehr starker Rückenwind) war dies eine hohe Gesamtbelastung für die DLV-Mädchen und -Jungen.
Diana Dienel war auch in Bydgoszcz wieder ein Aktivposten (Foto: Kiefner)
Trotzdem entwickelte sich ein interessanter und auf hohem Niveau stehender Länderkampf, bei dem von der ersten Disziplin an die russische Auswahl die Nase immer vorn hatte und mit deutlichen Abstand gewann. Zeitweise gelang es auch dem polnischen Team, sich in der Gesamtwertung vor die deutschen Youngster zu schieben, aber am Ende konnte die DLV-Auswahl doch einen klaren zweiten Platz behaupten. Allerdings war die spanische Mannschaft nicht in allen Disziplinen voll besetzt, wartete aber in einigen Wettbewerben auch mit sehr guten Leistungen auf.Nadine Maucher landete über 100 Meter den ersten Sieg für die DLV-Mannschaft und sorgte so für einen ersten kämpferischen Aufwind. Einen Doppelsieg im Speerwurf errangen Vivian Zimmer, die mit 57,39 Metern nach ihrem Junioren-WM-Erfolg in Grossetto nochmals eine Spitzenleistung erreichte, und Sandra Schaffarzik mit neuer persönlicher Bestleistung von 49,67 Metern.
Start-Ziel-Sieg
Ihnen gleich taten es auch unsere beiden 800-Meter-Läuferinnen Diana Dienel, die mit einem Start-Ziel-Sieg in sehr guten 2:06,01 Minuten brillierte, und Annett Horna mit ebenfalls guten 2:08,34 Minuten. Auch die Hürdenläuferinnen waren erfolgreich auf Punktejagd, und die 13,49 Sekunden von Anne-Kathrin Elbe sowie die 13,65 Sekunden von Nadine Hildebrand, womit sie ihre Bestleistung egalisierte, bedeuteten Platz eins und zwei.
Einen weiteren Doppelsieg konnten unsere beiden Diskuswerferinnen verbuchen, 49,03 Meter reichten Kristina Gehrig für den Sieg, Alexandra Göbel kam mit neuer persönlicher Bestleistung von 45,26 Metern auf Platz zwei.
Weitere Länderkampfsiege steuerten zum Ergebnis unserer Mädchen Annett Engel im Hochsprung mit 1,82 Metern, Cornelia Schwennen, die bei ihrem Sieg über 1500m in 4:29,51 Minuten zu gefallen wusste, die 4x100-Meter-Staffel mit Nadine Maucher, Jessica Hochhaus, Jasmin Leutner und Anne-Kathrin Elbe sowie Denise Hinrichs mit 15,24 Metern im Kugelstoßen bei.
Männliche Jugend mit mehr Problemen
Etwas schwerer taten sich dagegen die DLV-Jungen, denen lediglich zwei Länderkampfsiege gelangen.
Zum erfolgreichsten Punktesammler avancierte Marius Sewald mit seinem leider vom Winde verwehten (+2,7m/sec) 10,76 Sekunden und Platz zwei, mit dem 200-Meter-Sieg in ausgezeichneten 21,62 Sekunden und seinem Anteil am 4x100-Meter-Staffelergebnis. Der Länderkampfpokal wird ihn daran erinnern und sicherlich auch für weitere gute Leistungen motivieren.
Ein ähnlicher "Punktejäger" war auch Martin Wierig, der mit neuer persönlicher Bestleistung von 18,90 Metern Platz zwei im Kugelstoßen erreichte, im Diskusring aber mit 60,46 Metern nichts anbrennen ließ und sicher gewann. Hier sorgte Martin Wischer mit 57,48 Metern für das Doppel.
Einige Bestleistungen
Weitere persönliche Bestleistungen gingen auf das Konto von Juliane Urban, 1,78 Meter im Hochsprung, Juliane Kummich, 5:01,46 Minuten über 1500 Meter Hindernis, Friderike Bronswick, 14:06,50 Minuten über 3000 Meter Gehen, Christian Blum, 21,96 Sekunden über 200 Meter, Merlin Rose, 1:52,59 Minuten über 800 Meter, und Nico Gehre, 5:56,12 Minuten über 2000m Hindernis.
Pech hatte Korbinian Greding, der in einem zusätzlichen 200-Meter-Lauf sehr gute 21,87 Sekunden erreichte, der Windmesser aber hier mit 2,4 Metern pro Sekunden Rückenwind den Eingang in die Rekordlisten verwehrte.
Einige kritische Bemerkungen sind aber auch notwendig, denn besonders die Ergebnisse in den horizontalen Sprüngen, im Stabhochsprung, im Langsprint- und Langhürdenbereich der männlichen Jugend und auch im Gehen zeigen, dass in diesen Disziplinen noch viel Arbeit erforderlich ist, um auf internationalen Terrain mithalten zu können.
Deutliche Abstände
Deutlich wird dies zum Beispiel über 400 Meter Hürden und 400 Meter, wo alle sechs ausländischen Läufer persönliche Bestleistung aufstellten, die DLV-Starter jeweils auf Platz sieben und acht landen, teilweise weit von ihren vorher erzielten Ergebnissen entfernt.
Eine ähnliche Situation ergab sich in den Sprüngen, wo es der Gegnerschaft fast ausnahmslos gelang, sich innerhalb des jeweiligen Wettbewerbes von Sprung zu Sprung zu steigern und die deutschen Athleten ihnen fast ohne Gegenwehr das Feld überlassen.
Auf dem Weg nach Marrakesch
Am Ende aber ist zu bilanzieren, dass sich dieser Länderkampf für die deutsche B-Jugend auch 2004 bewährt hat. Er stellt einen sehr wichtigen Wettkampf dar, um internationale Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und sich auch auf schwierige Wettkampfbedingungen einzustellen.
Für die Teilnehmer des Jahrganges 1988 war Bydgoszcz 2004 eine erste Standortbestimmung auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften der U18 2005 in Marrakesch.