Candy Bauer - Karriereziel 21 Meter
Hinter Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge) liegt eine aufregende Woche: Bei der Hallen-WM in Istanbul (Türkei) vertrat der 25-Jährige gemeinsam mit David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) die deutschen Farben im Kugelstoßen. Im Wettkampf war bereits in der Qualifikation Schluss: 19,60 Meter reichten nur zu Platz 15 und damit nicht fürs Finale. Nun gilt es wieder alle Kräfte zu sammeln für das kommende Wochenende (17./18. März) und den Winterwurf-Europacup in Bar (Montenegro).
Mit den Songs der Rockband Rammstein bereitet sich Candy Bauer auf seine Wettkämpfe vor. So auch zuletzt beim 6. Rochlitzer Kugelstoß-Meeting Anfang Februar. Im dritten Versuch übertraf der Athlet des LV 90 Erzgebirge die 20-Meter-Marke, im sechsten Versuch konnte er sich noch einmal um zwei Zentimeter auf 20,10 Meter steigern.Für den 25-Jährigen war dies der größte Erfolg seiner bisherigen sportlichen Karriere und bedeutete gleichzeitig das Erreichen der Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften.
Erste DM-Medaille
Keine drei Wochen später sicherte sich der Sachse bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe hinter Trainingskollege David Storl den Titel des Vize-Meisters.
„Mit meinem ersten Versuch auf 19,61 Meter war ich schon sehr zufrieden, aber ich hätte mich auch riesig über 20 Meter gefreut, weil es im Training relativ gut gelaufen ist. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden. Das war einer meiner bedeutendsten Wettkämpfe - die erste Medaille im Erwachsenenbereich.“
Später Einstieg ins Kugelstoßen
Mit dem Kugelstoßen hat Candy Bauer erst relativ spät begonnen. „Richtig angefangen mit der Leichtathletik habe ich, kurz nachdem ich 15 geworden bin. Ich habe in der Mittelschule immer bei ‚Jugend trainiert für Olympia‘ mitgemacht. Mein jetziger Verein hat einen Vertreter zur Sichtung dorthin geschickt und ich wurde gefragt, ob ich nicht mal zum Probetraining vorbeikommen wollte.“
Kugelstoßen stand aber nicht von Anfang an im Mittelpunkt. Erst über die Zwischenstation des Staffellaufes landete er nach anderthalb Jahren im Kugelstoß-Ring.
Schon früh konnte der Sachse die ersten Erfolge einfahren. Dem fünften Platz bei den U18-Weltmeisterschaften in Sherbrooke (Kanada) 2003 folgten in der A-Jugend sowohl der Deutsche Meistertitel in der Freiluft als auch unter dem Hallendach. Im U23-Bereich war er zweimal Deutscher Vize-Meister.
Ansporn durch Weltmeister
Angetrieben wird der Kugelstoßer im täglichen Training durch Trainer Sven Lang und seine Trainingskameraden. In seiner Trainingsgruppe in Chemnitz befindet sich seit 2006 auch David Storl, der 2011 in Daegu (Südkorea) Weltmeister wurde.
„Das war ein Erlebnis, das mich im Sport bisher am meisten geprägt hat. Ich trainiere ja fast immer mit David Storl zusammen, und als er Weltmeister geworden ist, war das schon der sportliche Moment, über den ich mich bisher am meisten gefreut habe. Das ist auch für mein Training zusätzlicher Antrieb, weil man sieht, dass das, was wir machen, auf jeden Fall etwas bringt. Ich habe das zwar schon vorher gewusst, aber der Weltmeistertitel von Storli war wie ein i-Tüpfelchen, durch das man sich noch mehr anstrengt.“
Doch auch wenn Candy Bauer seinem Trainingskollegen David Storl wie zuletzt in Istanbul immer die Daumen drückt, hat der Athlet des LV 90 Erzgebirge seine eigenen großen Träume: „Mein größtes Ziel ist es, in meiner Karriere 21 Meter zu stoßen.“
Bestleistung auf dem Plan
Neben diesem eher langfristig angelegten Karriereziel hat sich der Teilnehmer der Hallen-WM auch für die anstehende Freiluftsaison viel vorgenommen: „Ich versuche natürlich, die Norm für die Olympischen Spiele in London zu erreichen. Das sollte schon jetzt das große Ziel sein. Und dann werde ich davor noch versuchen, die Europameisterschaften in Helsinki mitzunehmen.“
Nachdem der 25-Jährige mit seinem Wettkampfverlauf bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul trotz zweier ungültiger Versuche relativ zufrieden war, konzentriert er sich jetzt auf die weiteren Aufgaben.
Den nächsten Schritt zum Erreichen seiner Ziele kann Candy Bauer bereits am kommenden Wochenende (17./18. März) beim Winterwurf-Europacup in Bar (Montenegro) gehen: „Mein Ziel für Bar ist, meine Leistung abzurufen, die ich auch im Training zeige. Ich werde also versuchen, Bestleistung zu stoßen.“