Carolin Hingst springt an Europas Spitze
Beim Meeting „Weltklasse in Biberach“ setzten am Freitagabend Carolin Hingst (USC Mainz) und Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) die Akzente. Stabhochspringerin Carolin Hingst verbesserte mit 4,72 Metern ihre persönliche Freiluft-Bestleistung um sechs Zentimeter und ist nun Europas Jahresbeste. Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) eilte nach der EM-Norm über 800 Meter auch über 400 Meter Hürden zum Limit und ebenfalls einer neuen Bestleistung (55,75 sec).
Mit einer neuen Bestleistung lässt es sich gut strahlen. Carolin Hingst setzte sich mit 4,72 Metern souverän gegen die Konkurrenz durch und das obwohl sie sich beim Einspringen nicht gut gefühlt habe. „Aber es kommt ja immer anders als man denkt“, meinte die neue Nummer eins in Europa und verriet ihr Credo für einen weiteren, guten Saisonverlauf: „Niemals aufgeben und immer nach vorne schauen und das insbesondere nach einer verletzungsgeplagten, letztjährigen Saison.“Die Deutsche Hallenmeisterin ließ dann den neuen deutschen Rekord von 4,78 Metern auflegen, scheiterte bei ihren drei Versuchen.
Julia Hütter über 4,50 Meter
Julia Hütter (LAZ Bruchköbel) zeigte mit 4,50 Metern aufsteigende Tendenz, konnte aber der herausragenden Carolin Hingst genauso wenig gefährlich werden wie Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), bei der 4,40 Meter zu Buche stehen blieben. Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) geht es dann um alles, denn mit Julia Hütter sprang die sechste Athletin die DLV-Norm für die EM von 4,50 Metern. „Wir treiben uns gegenseitig an“, unterstrich die zukünftige Personal-Trainerin Carolin Hingst das Weltklasseniveau der deutschen Stabhochspringerinnen.
Im Wettbewerb der Männer setzte sich Fabian Schulze (LG Stadtwerke München) nach weniger Fehlversuchen mit 5,50 Metern gegen Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) durch. Auf Platz drei landete der Grieche Konstadinos Filippidis ebenso mit 5,50 Metern.
Fabienne Kohlmann erfüllt Norm
„Ich bin heute einfach gelaufen, was das Zeug hält“, meinte Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt). Auf den letzten Metern verwies die Studentin der Psychologie die Tschechin Zuzana Bergrova (55,96 sec) und Laura Hansen (TSV Bayer 04 Leverkusen, 56,79 sec) über 400 Meter Hürden auf die Plätze. „Die zweite Hälfte ist einfach meine Hälfte“, erklärte Fabienne Kohlmann ihren starken Endspurt - und das obwohl sie für ihre Verhältnisse relativ mutig angegangen sei.
Mit 55,75 Sekunden blieb sie deutlich unter der vom Verband geforderten Norm von 56,00 Sekunden. Neben der Norm über 800 Meter, hat sie jetzt auch die Norm über 400 Meter Hürden zumindest einmal in der Tasche und könnte damit in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) voraussichtlich in beiden Disziplinen an den Start gehen.
Im Hürdenwettbewerb der Männer über 400 Meter setzte sich Silvio Schirrmeister (Dresdner SC 1898) in 49,86 Sekunden gegen Stephan Stoll (VfL Sindelfingen, 50,04 sec) und Quentin Seigel (LG Offenburg, 50,28 sec) durch. Der Dresdner blieb trotz neuer persönlicher Bestleistung knapp über der Norm für die Europameisterschaften in Barcelona Ende Juli von 49,75 Sekunden.
Nadine Hildebrand muss in Braunschweig angreifen
Nach strömendem Regen im letzten Jahr zeigte sich Biberach in diesem Jahr von seiner sommerlichen Seite. Bei schwülen 33 Grad wusste sich die Hürdenspezialistin Nadine Hildebrand mit einem gefrorenen Handtuch zu helfen. „Die zweite Norm wäre schon geil gewesen“, hielt die Athletin der LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg fest. Mit 13,08 Sekunden siegte sie zwar in Biberach vor der Nigerianerin Seun Adigun (13,19 sec) und der Serbin Jelena Jotanovic (13,47 sec), wird nun aber bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig angreifen müssen, um ihr Ticket nach Barcelona noch zu lösen.
Filmon Ghirmai (LAV Asics Tübingen) lief unter den Anfeuerungsrufen der Biberacher Zuschauer mit 8:30,43 Minuten an die Norm über 3.000 Meter Hindernis (8:28,00 min) als Drittplatzierter zumindest heran.
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