Carolin Hingst über 4,55 Meter in Saulheim
Carolin Hingst war am Sonntag mit 4,55 Metern die überragende Siegerin des "Ritter Hundt Events" des TuS Saulheim. Die Deutsche Hallenrekordhalterin im Stabhochsprung krönte damit ihre bereits siebte Teilnahme bei der "Fluggala" im Stadion an der Mühlbachaue mit dem ersten Platz.
Carolin Hingst überquert 4,55 Meter (Foto: Chai)
Die 26-Jährige meinte danach freudestrahlend: "Die Sieben ist nun wohl eine Glückszahl für mich." Carolin Hingst hatte ihr eindrucksvolles Können und nicht unbedingt Fortuna zu der Leistung von 4,55 Metern verholfen. Sie klopft damit nach zwei Jahren in einem Freiluftwettbewerb wieder an die Pforte der Weltklasse an. Die frühere Deutsche Meisterin vom USC Mainz überzeugte nach ihrem kurzen Winterhighlight von 4,70 Metern erstmals mit stabiler Sprungsicherheit und meisterte alle Höhen bis zur Siegmarke sehr souverän.
Zweimal Norm
Die ebenfalls schon in guter Form auftrumpfende Julia Hütter (LAZ Bruchköbel) überzeugte bei der ersten hochklassigen Stabhochsprung-Kraftprobe der DLV-Frauen in dieser Saison mit für sie guten 4,45 Metern als Zweite. Carolin Hingst und Julia Hütter erfüllten so auch als erste DLV-Athletinnen der Disziplin die DLV-Norm von 4,45 Metern für die Weltmeisterschaften in Osaka (Japan; 25. August bis 2. September), die sie allerdings noch einmal bestätigen müssen.
Hinter dem Top-Duo sicherten sich die spanische Vorjahressiegerin Naroa Agirre und die Isländerin Thorey Edda Elisdottir mit jeweils 4,40 Metern die Plätze drei und vier. Auf der Fünf folgte mit Nastja Ryshich (ABC Ludwigshafen) die vermeintliche Mitfavoritin. Die 29-Jährige, 2006 DLV-Ranglisten-Erste, musste sich mit 4,30 Metern und Rang fünf schon früh zufrieden geben.
Meetingrekord wackelte
Der Wunsch von Waltraud Becker, der TuS-Vorsitzenden, auf einen neuen Meetingrekord wäre vor den 500 begeisterten Zuschauern fast in Erfüllung gegangen. Denn Carolin Hingst war an den nach der Sieghöhe (4,55 m) dafür aufgelegten 4,61 Metern einmal nur hauchdünn gescheitert. Hätte sie die gemeistert, wäre nicht nur die Stadionbestmarke der inzwischen abstinenten Annika Becker (4,56 m) von 2002 ausgelöscht worden, sondern im aktuellen Europaklassement wäre sie damit sogar auf den ersten Platz vorgerückt.
Sehr zufrieden waren auch die Trainer Herbert Czingon und Andrei Tivontchik mit der Bilanz des Flugtags. Während der Coach von Carolin Hingst von einer "richtungweisenden Leistung" seiner Athletin sprach, stellte der DLV-Disziplintrainer der Gesamtveranstaltung (A- und B-Springen) aus deutscher Sicht das seit Jahren beste Zeugnis aus, auch wenn nicht all seine Wünsche in Erfüllung gegangen waren.
Tina Michel über 4,25 Meter
Besonders traf das auf seinen USC-Schützling Anna Battke zu. Die 22-Jährige konnte ihr hohes Anlauftempo nicht zu gültigen Sprüngen nutzen und war daher schon bei ihrer Anfangshöhe von 4,10 Metern gescheitert.
Große Freude hatte Herbert Czingon dagegen mit zwei seiner Nachwuchsspringerinnen vom USC Mainz. Christina Michel überragte im B-Springen mit persönlichem Rekord von 4,25 Metern. Die Deutsche Jugend-Hallen-Meisterin schaffte damit auch die Norm für die diesjährigen Junioren-Europameisterschaften im niederländischen Hengelo. Darüber hinaus verbesserte B-Jugend-Trumpf Katharina Bauer ihre Freiluftbestleistung auf 4,00 Meter.
Absagen musste dagegen Yvonne Buschbaum ihren Start. Die Neu-Saulheimerin laboriert an einer Verletzung im rechten Fuß und wird auch nicht in der nächsten Woche in Kassel und Regensburg antreten können.
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