Carolin Hingst vor ungewisser Zukunft
Die EM in Barcelona (Spanien) war für Carolin Hingst eine große Enttäuschung. Als Mitfavoritin gestartet, erreichte die Mainzer Stabhochspringerin mit 4,35 Metern lediglich den elften Platz. Jetzt hat DLV-Disziplintrainer Andrei Tivontchik angekündigt, die 29-Jährige nicht mehr bei Wettkämpfen coachen zu wollen. Die nötige Vertrauensbasis sei nicht mehr vorhanden.
„Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll“, sagt Carolin Hingst im Gespräch mit der „Allgemeinen Zeitung“. Die Deutsche Hallenmeisterin hatte bereits in den vergangenen Monaten ihr Trainingsprogramm in Eigenregie gestaltet.Immerhin betreute Andrei Tivontchik die Athletin noch während den Wettkämpfen, aber auch das möchte der 40-Jährige ab sofort nicht mehr tun. „Denn Caro kann ich nicht aktiv coachen, sie hat immer ihren eigenen Kopf. Und wenn sich eine Athletin so stur verhält, dann hat eine Zusammenarbeit keinen Sinn“, meint der Disziplintrainer. „Im Prinzip ist man als ihr Coach nur Zuhörer. Wenn ich Athleten Anweisungen gebe, dann sollten sie diese auch umsetzen.“
„Keine Kraft mehr“
Nun stellt sich die Frage, wie die Sport-Soldatin künftig verfahren möchte. Zwar gibt es vielleicht die Möglichkeit, auf den Rat des Leverkusener Trainers Leszek Klima zu bauen. Allerdings bringt Tivontchik als DLV-Diszplintrainer die Nominierungsvorschläge für internationale Großereignisse ein, zum Beispiel Olympia 2012. „Dafür ist das jetzt keine gute Konstellation mehr“, sagt Carolin Hingst, die sich vor einer ungewissen Zukunft sieht: „Ich habe langsam keine Kraft mehr, um weiterzumachen.“