Jamaikas Sprintasse gerüstet für US-Stars
Im Duell des aktuellen und früheren Weltrekordhalters über 100 Meter behielt am Samstag bei den Jamaikanischen Meisterschaften in Kingston (Jamaika) Usain Bolt mit 9,85 Sekunden die Oberhand. Sein Herausforderer Asafa Powell führte nach einem guten Start, musste sich in der Schlussphase aber noch klar geschlagen geben (9,97 sec). Dritter wurde Michael Frater (10,04 sec).
„Es ging nur darum, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Ich habe jedem gesagt, dass es sich nicht um den Zweikampf dreht, vielleicht sind die Leute jetzt ein wenig enttäuscht“, meinte Usain Bolt, der Asafa Powell als „guten Freund“ bezeichnete. Dieser nahm seinen Auftritt als Fingerzeig. „Ich habe eine Verletzung hinter mir, es bleibt noch genug Zeit, um mich zu verbessern.“Die Kunde von den 9,77 Sekunden, die Tyson Gay bei den US-Trials in Eugene gelaufen war, hatte Jamaika bereits erreicht. „Wenn wir alle drei gegeneinander laufen, dann kann das ein Feuerwerk geben“, meinte Asafa Powell. Spätestens im August bei den Spielen in Peking (China) soll es soweit sein.
Vier Sprinterinnen unter 10,90 Sekunden
Doch nicht nur die schnellen Männer aus Jamaika sind bereit für das Aufeinandertreffen mit ihrer Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten. Die Sprinterinnen von dem Inselstaat brannten ihr Feuerwerk bereits am Samstag in der Hauptstadt ab. Vier Athletinnen blieben unter 10,90 Sekunden.
Frau der Stunde war die 24-jährige Kerron Stewart, die bei etwas Rückenwind (+0,7 m/sec) ihre Bestzeit über 100 Meter auf 10,80 Sekunden steigerte und zur zweitschnellsten Jamaikanerin der Geschichte nach Merlene Ottey (10,74 sec) aufstieg.
Ebenfalls weiter in den Vordergrund eilte Shelly-Ann Fraser (10,85 sec), die eine wiedererstarkte Sherone Simpson (10,87 sec) auf Rang drei verwies. Im Rennen um die Olympiatickets stand ausgerechnet Weltmeisterin und Titelverteidigerin Veronica Campbell-Brown am Ende als Vierte (10,88 sec) mit leeren Händen da.