| EM 2014

Carolin Schäfer überstrahlt als Zweite das DLV-Trio

Carolin Schäfer war am Donnerstagabend die Strahlendste der drei DLV-Siebenkämpferinnen nach dem ersten Tag des EM-Auftritts in Zürich (Schweiz). Die Frankfurterin ging mit 3.845 Punkten als glänzende Zweite in die Nacht und war rundum zufrieden.
Christian Fuchs

Das konnte sie auch sein, denn sie erzielte nicht nur neue persönliche Bestleistungen über die Hürden (13,20 sec) und die 200 Meter (23,84 sec), sondern lag auch sieben Punkte über ihrer Bestleistung.

Besser war nach den ersten vier Disziplinen nur die erst 19-jährige Belgierin Nafissatou Thiam, die mit sechs Zählern mehr Position eins inne hatte und damit auf eine Medaille hoffen kann. Das enge Klassement auf den vordersten Positionen komplettierte die Hallen-Weltmeisterin Nadine Broersen (Niederlande) mit 3.841 Punkten. Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (Frankreich; 3.793) lag auf Lauerposition vier.

Lilli Schwarzkopf und Claudia Rath auf Sieben und Acht

Auf Lauerpositionen - mit den Plätzen sieben und acht - reihten sich auch die Olympia-Zweite Lilli Schwarzkopf (LG Hannover; 3.670) und die WM-Vierte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 3.669) ein.

Lilli Schwarzkopf kämpfte nach ihrem Achillessehnenriss im Sprint noch mit Defiziten.  Trotzdem lag sie nur zwölf Punkte hinter dem Zwischenwert ihres Ratingen-Siegs im Juni zurück. Dort kamen am Ende 6.426 Punkte heraus. Unzufrieden mit ihrem ersten Tag war Claudia Rath, die ebenfalls im Bereich ihrer Ratingen-Leistung (6.314) unterwegs ist.

Die Hoffnungen auf eine deutsche EM-Medaille im Siebenkampf sind nach dem ersten Tag noch intakt. Alle drei Athletinnen haben noch Chancen auf eine Platzierung unter den ersten Fünf. Im Kampf um Gold ist Nadine Broersen weiter die Favoritin.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt)

Ich habe allen Grund zum Lachen. Die Hürden waren mit 13,20 ein Bombenstart. Besser als ich es mir hätte erträumen können. Im Hochsprung war das Ziel, über 1,80 oder 1,82 Meter zu springen. Dann kam mit dem Kugelstoßen die Wackeldisziplin. Ich hatte mich schon gut und sicher eingestoßen. Ich dachte, jetzt muss es doch einmal was werden. Gleich im ersten Versuch 13,37 Meter - das war bombastisch. Der abschließende 200 Meter Lauf mit den 23,84 Sekunden waren top. Es kann nicht besser laufen. Vielleicht läuft es morgen weiter so. Ich werde es peu a peu angehen und weiter Spaß haben. Ich werde versuchen, meine Lockerheit zu bewahren. Ich versuche es noch zu genießen. Im Stadion war es heute schon geil. Mit den beiden Schweizerinnen in einem Lauf war es eine Atmosphäre, die ich vorher noch nie so erlebt habe. Das hat mich schon am Start unheimlich gepusht. Ich wusste: das wird was!

Lilli Schwarzkopf (LG Hannover)

Der erste Tag war ziemlich durchschnittlich. Das ist zwar okay als Stabilität. Die Ausrutscher im Sprintbereich nach oben hätte ich mir gewünscht. Da sind die sechs Wochen seit Ratingen zu kurz. Auch wenn wir jetzt daran gearbeitet haben, braucht es einfach Zeit. Da fehlt es einfach - eine Sekunde über 200 Meter und eine halbe Sekunde über den Hürden. Das sind schon 150 Punkte, das macht schon viel Kies aus. Das muss man so hinnehmen. Aber auf dem Niveau muss man im Sprint mehr anbieten, wenn man vorne mitmischen möchte. Beim Hochsprung habe ich anscheinend noch ein bisschen Potenzial. Das ist doch schön. Ich hoffe, ich kann weiter daran arbeiten. Im Kugelstoßen bin ich auch auf dem selben Niveau wie in London. Jetzt muss ich erst einmal gut schlafen und dann sehen, wie morgen meine Beine sind.

Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt)

Ich komme nicht rein. Es läuft irgendwie nicht so, wie ich es gerne hätte. Ich bin eigentlich körperlich fit. Der Kopf spielt eigentlich auch mit. Ich war bei großen Meisterschaften immer gut. Ich weiß es einfach nicht, woran es liegt. Die Hürde war noch okay. Hochsprung war auch noch okay. Bei der Kugel hat es dann angefangen. Ich habe fast immer über 13 Meter gestoßen. Bei den 200 Metern waren die Trainingswerte 1.000x besser als der Lauf hier.

 

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