Carolina Klüft im Höhenflug
Auf zwei Anlagen wurde die zweite Disziplin durchgeführt. Die deutschen Siebenkämpferinnen sprangen zusammen mit den weiteren Medaillenfavoritinnen Carolina Klüft, Naide Gomes und Natalya Sasanowitsch auf einer Anlage, hatten sich also die ganze Zeit im Blick, konnten sich aber auch gegenseitig gut unterstützen.
Freut sich über 1,83 Meter:Sonja Kesselschläger (Foto: Kiefner)
Die Weißrussin Natalya Sasanowitsch sprang zwar mit 1,80 Meter eine sehr gute Höhe, hat aber offensichtlich Verletzungsprobleme. Ab der Höhe von 1,71 Meter sah man sie, mit einem Verband an der linken Wade, stark humpelnd von der Hochsprungmatte gehen. Die junge Schwedin Carolina Klüft, die in diesem Jahr schon 1,92 Meter hoch gesprungen ist, zeigte sich sehr entspannt während des Wettkampfs. "Mein Saisonziel waren die Weltmeisterschaften in Jamaica, hier lasse ich alles auf mich zu kommen." Nur direkt vor den Versuchen stand sie förmlich "unter Strom". Sie sprang im dritten Versuch über 1,83 Meter. Auch die 1,86 Meter überquerte sie genau so wie Liga Klavina aus Litauen. Bei 1,89 Meter drehte Carolina Clüft dann richtig auf und sprang als Einzige über diese Höhe. An 1,92 Meter scheiterte sie knapp. Die Portugiesin Naide Gomes sprang 1,77 Meter und blieb damit hinter ihren Erwartungen zurück. Zitterpartie bei Kathleen Gutjahr
Souverän nahmen die drei Deutschen die ersten Höhen. Bei 1,74 Meter brauchte Kathleen Gutjahr die Unterstützung des Münchner Publikums. Erst im dritten Versuch meisterte sie diese Höhe und blieb damit im Wettkampf. Die 1,77 Meter schaffte sie dann bereits im zweiten Versuch und stimmte damit Bundestrainer Klaus Baarck "schon sehr zufrieden". Schon vorher sagte er, dass der Hochsprung für Kathleen Gutjahr kritisch werden könnte, aber "mit 1,77 Meter liegt sie schon voll im Soll, das ist ein Zentimeter höher als Saisonbestleistung". An den 1,80 Meter scheiterte sie ganz knapp. Ihre gut zwei Jahre jüngere Vereinskollegin Sonja Kesselschläger machte einen blitzsauberen Wettkampf, sprang bis einschließlich 1,80 Meter alle Höhen im ersten Versuch. Im dritten Versuch überquerte sie dann hervorragende 1,83 Meter und lag sich danach mit Trainingskameradin Kathleen Gutjahr in den Armen. Auch bei der neuen persönlichen Bestleistung von 1,86 Meter war sie nicht chancenlos. Riesenfreude gab es auch bei Sabine Braun, die zwischen den Versuchen ganz entspannt und routiniert den Wettkampf verfolgte.
Die deutschen Siebenkämpferinnen liegen nach zwei Disziplinen gut im Rennen. Sonja Kesselschläger ist Zweite mit 2069 Punkten, Sabine Braun liegt zwei Plätze dahinter mit 2017 Punkten und Kathleen Gutjahr ist Sechste mit 1988 Punkten.
Carolina Klüft führt mit 2168 Punkten schon recht deutlich. Das ist "ein guter Auftakt, aber es kommen noch fünf Disziplinen. Frei nach dem Motto "hinten kackt die Ente", will Bundestrainer Klaus Baarck noch keine Prognosen abgeben.