Ivan Pedroso, der "Dino" unter den Weitspringern
Der "Dino" unter den Weitspringern kommt aus Kuba. Sein Name: Ivan Pedroso. Mit 31 Jahren ist er einer der "Oldies" in der Szene. Aber aufs Altenteil will er sich nicht zurückziehen. Ach was! "Ivan, der Unersättliche", wie sie ihn rufen, ist ehrgeizig wie eh und je.
Ivan Pedroso hält an großen Zielen fest - Folgen jetzt die Taten?
Olympiasieger war er, fünf Mal Weltmeister in der Halle und vier Mal im Freien. In seiner langen Karriere hat der Medaillen-Jäger alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. In Athen, seinem nächsten Ziel, will Ivan Pedroso (Bestleistung: 8,71 m in Salamanca 1995) genauso erfolgreich sein wie in Sydney. Dort holte er Gold.Viele halten ihn für ein Auslaufmodell. "Die Leute sollen sich keine Gedanken machen, ob ich zu alt bin", grantelte Ivan Pedroso, "ich möchte in aller Ruhe und ohne Druck trainieren." Nach seinem Ausscheiden bei der WM in Paris ist es ruhig geworden um ihn. Mit lädiertem rechten Fuß war er damals in der Qualifikation rausgeflogen.
Vorbereitung auf Athen
In Budapest, Schauplatz der Hallen-WM im März, musste er sich mit Rang acht (8,09 m) begnügen. "Ich bereite mich auf Athen vor", konterte Ivan Pedroso, "dann will ich in Form sein." Denn er hat einen Traum: "Ich möchte meinen Erfolg von Sydney wiederholen." Das Double hat noch kein Leichtathlet Kubas geschafft.
In Havanna hat er sich in den vergangenen Wochen vorbereitet. Mit seinem schwarzen Mercedes, einem Extra-Präsent für seinen ersten WM-Titel in Stuttgart 1993, war Ivan Pedroso Stammgast im Olympiastadion, das im östlichen Stadtteil liegt. Milan Matos war immer dabei. "Ivan war gerade zwölf, als ich ihn in der Schule entdeckt habe", erinnerte sich sein Coach, "er wollte laufen, doch die Lehrer waren der Meinung, er sei zu klein." Mittlerweile ist sein Schützling 31 und einer der populärsten Leichtathleten in Südamerika.
Keine Angst
Manuel Matos hat ihn zu einem Weitspringer der Extraklasse geformt. Neunzehn Jahre währt ihre Zusammenarbeit. Neunzehn Jahre, in denen sie zahllose Triumphe gefeiert haben. Mit dem Coach an seiner Seite will sich Ivan Pedroso für die Olympischen Spiele qualifizieren. So leicht ist das nicht! Die Konkurrenz daheim in Kuba wird immer größer und Ivan Pedroso nicht jünger. "Ein Weitspringer über 30 profitiert vom jahrelangen Training und von seiner Erfahrung", betonte er, "ich habe deshalb vor keinem Rivalen Angst."
Mike Powell, der Weltrekordler (8,95 m), mit dem er sich in der Vergangenheit beinharte Duelle geliefert hat, wollte auch nach Athen. Allerdings musste er die US-Trials aus Verletzungsgründen in den Wind schreiben. "Ivan ist mit 1,72 Meter recht klein für einen Weitspringer, doch kompensiert er das durch gute Technik, Schnellkraft und Explosivität", lobte Mike Powell den Kubaner, der nun bei einigen europäischen Meetings teilnehmen wird.