Carsten Schlangen mit Maßarbeit im Halbfinale
Beherzter Auftritt von Carsten Schlangen (LG Nord Berlin): Um Haaresbreite sicherte er sich bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) als Sechster seines Vorlaufs (3:41,51 min) den Einzug ins Halbfinale.
300 Meter vor Schluss musste das Feld im dritten 1.500-Meter-Vorlauf zunächst eine Schrecksekunde überstehen: Der führende Kenianer Nixon Kiplimo Chepseba stürzte und zwang viele Athleten zum Ausweichen. Das Feld rückte wieder eng zusammen, und so fiel die Entscheidung auf den letzten 200 Metern.Für Carsten Schlangen galt es, einen der sechs ersten Plätze zu ergattern, die das direkte Weiterkommen in die nächste Runde sicherten. Er absolvierte ein cleveres Rennen, war zwar häufig eingeklemmt, hielt sich aber stets an aussichtsreicher Position.
Auf den letzten 100 Metern machte er es spannend: Mit einer einzigen Hundertstelsekunde Vorsprung auf den Spanier Diego Ruiz (3:41,52 min) zog er zum zweiten Mal nach 2008 in ein olympisches Halbfinale ein.
Die Favoriten mussten noch nicht alle Karten auf den Tisch legen. Der Jahresschnellste Asbel Kiprop (Kenia) wurde in 3:36,59 Minuten Dritter seines Vorlaufs, seinem Landsmann Silas Kiplagat reichte Platz vier in 3:39,79 Minuten. Der dritte Kenianer im Feld Nixon Kiplimo Chepseba, angetreten als Medaillenkandidat, verpasste nach seinem Sturz den Sprung ins Finale.
STIMME ZUM WETTBEWERB
Carsten Schlangen (LG Nord Berlin):
Es war ein denkbar knappes Rennen. Es war ein Fotofinish, was bei den 1.500 Metern nicht so häufig vorkommt. Ich habe im Rennen gemerkt, dass es viel zu langsam ist. Ich konnte aber eben auch nichts machen. Die Leute haben alle sehr stark aufgepasst. Ich war immer ein bisschen eingeklemmt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich mich damit abgefunden, dass es jetzt ein Sprintrennen wird. Ich habe auf mein Glück gehofft. Ich habe dann auch einiges investiert. 500, 600 Meter vor Schluss bin ich außen in eine der führenden Positionen gegangen. Die konnte ich auch sehr, sehr lange halten. Es sind dann noch Leute von rechts vorbeigekommen. Das hat die aber vielleicht auch so viel Kraft gekostet, dass ich mich am Ende glücklich als Sechster ins Ziel schmeißen konnte. Ich habe aber wirklich, wirklich viel investiert. Die letzten 150 Meter bin ich wie ein Finale gelaufen, da habe ich alles gegeben, was da war. Keine Schonung. Man muss sich sagen: du hast jetzt so lange dafür gekämpft, bis zum Zielstrich wird das Ding jetzt durchgeknallt. Das habe ich geschafft. Da bin ich sehr dankbar dafür, dass ich das durchgehalten habe.
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