Frauenlauf in Berlin mit neuen Rekordzahlen
Beim 20. Avon Frauenlauf des SCC Berlin konnte der Veranstalter erstmalig mit insgesamt 10.528 Läuferinnen aus 44 Nationen beim 10-Kilometer-Lauf, dem 5-Kilometer-Fun Run und dem Bambinilauf die fünfstellige Schallgrenze in einem Frauenlauf in Deutschland überbieten.
Sonja Oberem meldete sich in Berlin als Dritte zurück (Foto: Bayer AG)
Über 4.500 Frauen stellten sich über 10 Kilometer der Starterin Maite Kelly aus der Kelly-Family, die ebenfalls am Lauf teilnahm. Auch zahlreiche deutsche Spitzenläuferinnen gaben sich ein Stelldichein in Berlin. Aus Sonja Oberem und Melani Kraus von der LG Bayer Leverkusen, Kathrin Dörre-Heinig (LAC Veltins Hochsauerland) und Kathrin Weßel vom veranstaltenden SCC Berlin und sowie Lenah Cheruijot aus Kenia, die bereits beim Berliner Halbmarathon Zweite wurde, bildete sich die Spitzengruppe für das erste Viertel der Strecke. Im Verlauf des Rennens setzten sich zunächst Cheruijot und Oberem vom Feld ab, gefolgt von der Vorjahrssiegerin Weßel.
Kenianische Siegerin
Im Schlussteil der Strecke ließ sich die Kenianerin den Sieg und die 1.000 Euro-Siegprämie nicht mehr nehmen und siegte in 33:26 Minuten. Auf der langen Zielgrade konnte dann Kathrin Weßel noch an Sonja Oberem vorbeiziehen und wurde mit 33:34 Minuten Zweite.
Nach ihrer siebenmonatigen Verletzungspause lief Sonja Oberem in 33:39 Minuten als Dritte ins Ziel und war überglücklich mit diesem Ergebnis. "Ich bin so froh nach meiner Verletzungspause ohne Schmerzen laufen zu können und unter 34 Minuten geblieben zu sein. Das heiße Sommerwetter hat mich überhaupt nicht gestört." Über ihre weiteren Ziele wollte sie zunächst nicht äußern, ließ aber vielsagend durchblicken: "Vielleicht ist in diesem Jahr doch noch mit mir zu rechnen".
Carmen Sievert aus Greifswald wurde Vierte in 34:50 Minuten, gefolgt von Kathrin Dörre-Heinig mit 36:12 Minuten und Melanie Kraus in 36:17 Minuten als Sechste.
Kathrin Weßel mit "Tempospritze"
Kathrin Weßel von SCC Berlin nahm die 10 Kilometer als "Tempospritze" für ihren Marathonstart in Regensburg am 1. Juni. Sie hatte erheblich mehr Schwierigkeiten mit dem warmen Wetter als Sonja Oberem. Ihre Bestzeit aus dem letzten Jahr mit 33:02 Minuten konnte sie deshalb nach ihrer Aussage nicht erreichen.
Auch fehlen ihr durch ihre Virusinfektion im Frühjahr zahlreiche Trainingskilometer. Für den Regensburg-Marathon blieb sie in ihrer Prognose auch zurückhaltend: "Ich will vorsichtig den Lauf angehen und als Ziel den Streckenrekord in 2:30:38 unterbieten. Es kommt auch auf das Wetter an ..."
Fun-Run-Siegerinnnen anderer Meinung
Beim 5 Kilometer Fun-Run siegte nach dem Ergebnis des Veranstalters Angela Ehebrecht vom Potsdamer LC in 18:35 Minuten vor der 25-jährigen Cathleen Thiele vom PSV Berlin mit 19:31 Minuten sowie der vereinslosen Bianca Buß in 19:37 Minuten.
Der Zieleinlauf war bei diesem Rennen mit über 5.000 Teilnehmerinnen etwas unübersichtlich, da die Spitze auf der Zielgeraden noch Läuferinnen aus der ersten Runde überholen mussten. Jedenfalls tauschten die beiden Erstplazierten nach der Siegerehrung ihre Pokale, weil sie dem festgelegten Zieleinlauf nicht zustimmen wollten.